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Wie viel kostet eine PV-Anlage?

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Viele Menschen, die überlegen, eine eigene Photovoltaikanlage (PV-Anlage) auf dem Dach zu installieren, fragen sich zuerst: Was kostet das? Eine feste Summe lässt sich schwer angeben, denn der Preis hängt von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel von der Größe der Anlage, dem eingesetzten Material und den Eigenheiten des Hauses. Trotzdem lässt sich ein preislicher Rahmen nennen: Für ein Ein- oder Zweifamilienhaus mit 4 bis 10 Kilowattpeak (kWp) Leistung liegen die Kosten meist zwischen 8.000 und 24.000 Euro.

Illustration eines Einfamilienhauses mit Solaranlage auf dem Dach und einem Kostenrahmen für PV-Anlagen.

Photovoltaik wandelt Sonnenlicht mit Hilfe von Solarzellen in Strom um. Diese Technologie bringt nicht nur mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt und fossilen Energien, sondern hilft auch beim Klimaschutz. Schauen wir uns die Details genauer an.

Mit welchen Kosten sollten Hausbesitzer rechnen?

Bei einer neuen PV-Anlage entstehen die Hauptkosten durch folgende Bausteine:

  • Solarmodule
  • Wechselrichter (macht Gleichstrom zu Haushaltsstrom)
  • Montagesystem (befestigt Module auf dem Dach)
  • Installation und Anschlussarbeiten
  • Elektrokleinteile wie Kabel und Sicherungen

Infografik zeigt die Hauptbestandteile einer Solaranlage auf einem Dach mit Modulen Wechselrichter und Verkabelung.

Optional können Kosten für einen Stromspeicher und ein Energiemanagementsystem dazukommen. Durchschnittlich kostet ein installiertes Kilowattpeak für typische Dachanlagen (inklusive Montage) zwischen 1.200 und 1.800 Euro. Seit 2023 fällt auf kleine Anlagen die Mehrwertsteuer weg.

Beispiele: Kosten für 5 kWp, 7 kWp, 10 kWp Anlagen

Anlagengröße Preis ohne Speicher Preis mit Speicher
5 kWp 8.000 – 12.000 €
7 kWp 10.000 – 16.300 € 13.900 – 27.300 €
10 kWp ab 10.000 € 18.000 – 30.000 €

Je mehr Module und je größer der Speicher, desto teurer wird die Anlage. Die Preise schwanken auch, weil Speicher und Installationen unterschiedlich viel kosten können.

Vergleich zwischen einer PV-Anlage ohne und mit Batteriespeicher, zeigt den Unterschied in der Stromnutzung tagsüber und abends.

Unterschiede bei privaten und gewerblichen PV-Anlagen

Gewerbliche Anlagen sind oft größer und profitieren von günstigeren Preisen pro kWp – meist zwischen 1.200 und 1.600 Euro inklusive Montage. Mini-PV-Anlagen (“Balkonkraftwerke”) mit bis zu 600 Watt Leistung sind noch günstiger. Sie kosten oft unter 1.000 Euro, sind einfach zu installieren und werden einfach eingesteckt. Für Haushalte mit wenig Platz sind sie ein günstiger Einstieg.

Welche Faktoren beeinflussen die Kosten?

Der Endpreis der Solaranlage richtet sich nach mehreren Punkten:

  • Größe und Leistung: Je größer die Anlage (kWp), desto teurer – aber der Preis pro kWp sinkt meist bei größeren Systemen.
  • Modultyp und Qualität: Hochwertige (meist monokristalline) Module kosten mehr, halten oft aber länger und liefern bessere Leistung.
  • Wechselrichter: Kosten zwischen 720 und 4.000 Euro je nach Größe und Funktion. Austausch nach 10-15 Jahren nötig (ca. 1.800-2.000 €).
  • Stromspeicher: Preis ca. 800-1.200 Euro pro kWh Kapazität; insgesamt 3.900-11.000 Euro je nach Größe. Austausch alle 10 Jahre möglich.
  • Montage: Montage kostet üblicherweise 1.500-3.000 Euro. Die Dachform (z. B. Steildach oder Flachdach), Dacheindeckung und Dachzustand können den Gesamtpreis beeinflussen.
  • Zubehör: Montagesystem (ca. 80-200 € pro kWp), Kabel, Sicherungen, Gerüst usw.
  • Sonderwünsche: Wallbox fürs Elektroauto, Smart Home-Anbindung, Ersatzstromfunktion – alles Extras, die den Preis erhöhen können (meist 500-2.400 € zusätzlich).
  • Individuelle Umstände: Spezielle Dachformen, Denkmalschutz, besondere Wünsche – dafür kann es teurer werden.

Icon-basierte Illustration zeigt verschiedene Faktoren die die Kosten einer PV-Anlage beeinflussen, wie Anlagengröße Qualität Dachform und zusätzliche Komponenten.

Mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen, ist hilfreich für die Kostenschätzung. Prüfen Sie auch Garantieleistungen und Service im Angebot.

Welche weiteren Kosten gibt es?

Außer für Anschaffung und Installation fallen manchmal zusätzliche Kosten an, die je nach Standort und Anlage unterschiedlich ausfallen können. Beispiele:

  • Stromzähler (ca. 30-50 € jährliche Gebühr)
  • Monitoring- oder Steuerungssysteme
  • Genehmigungen und Netzanschluss

Abhängig von Bundesland und Anlagengröße können auch kleinere Gebühren für Genehmigungen entstehen, zum Beispiel wenn eine Solarpflicht besteht oder besondere bauliche Vorgaben zu beachten sind.

Laufende Kosten: Betrieb und Wartung

Nach der Anschaffung entstehen regelmäßig, aber meist recht niedrige, Betriebskosten. Sie sollten jährlich etwa 1-2 % der Investitionskosten ansetzen. Dazu gehören:

  • Wartung und Inspektion (ca. 150-250 € pro Jahr)
  • Regelmäßige elektrische Prüfung (alle 4 Jahre)
  • Eventuell professionelle Reinigung (ca. 100 €), vor allem bei starker Verschmutzung
  • Instandhaltung und Reparaturen (z. B. Tausch des Wechselrichters)
  • Versicherung (ca. 100-200 € jährlich)

Wie haben sich die Preise entwickelt?

Die Preise für PV-Anlagen sind in den letzten zehn Jahren stark gefallen. Durch Engpässe in der Lieferkette und hohe Nachfrage sind sie zwischendurch wieder etwas gestiegen, aber aktuell werden Module wieder günstiger. Ein Überangebot, vor allem aus Asien, drückt die Preise (Stand 2024). Nicht alle Teile sind jedoch gleich günstig – bei Wechselrichtern oder Speichern gibt es andere Preisschwankungen.

Wie sieht der Markt in Zukunft aus?

Die weltweite Nachfrage nach Photovoltaik wächst stark. Experten rechnen bis 2032 mit einem jährlichen Zubau von ca. 350 Gigawatt. Das kann zu Preisanhebungen führen, aber weil immer mehr produziert wird, könnten Preise trotzdem stabil oder sogar sinkend bleiben. Besonders Montage- und Installationskosten könnten aber regional anziehen, wenn wenige Fachkräfte zur Verfügung stehen.

Förderung & Finanzierung für PV-Anlagen

Um die Kosten besser stemmen zu können, gibt es verschiedene Förderprogramme. Staatliche und regionale Förderungen sowie günstige Kredite helfen, die Investition schneller zurückzuzahlen und machen die Anlage attraktiver. Es lohnt sich, die Angebote zu prüfen.

Übersicht Förderprogramme

  • KfW-Kredit 270: Vergibt zinsgünstige Kredite für Solaranlagen und Speicher mit langen Laufzeiten.
  • Regionale Förderung: Zuschüsse und Sonderprogramme der Bundesländer oder Städte – z. B. für Batteriespeicher oder besondere Anlagentypen.
  • Steuerliche Vorteile: Seit Anfang 2023 entfallen Umsatz- und Einkommensteuer auf kleine Anlagen (bis 30 kWp) und die MwSt. auf Anschaffung und Einbau ist auf 0 Prozent gesenkt.

Kaufen, mieten oder pachten?

Wer bei der Installation sparen will, kann eine Photovoltaik-Anlage auch mieten oder pachten. Das Unternehmen übernimmt Einbau, Wartung und Versicherung. Der Hauseigentümer zahlt eine monatliche Miete (oft 80-150 € für 20 Jahre). Vorteil: kaum Anfangsinvestition, Fixkosten und wenig Aufwand. Nachteil: Nach Ablauf der Zeit gehört die Anlage meist nicht automatisch dem Mieter. Beim Kauf ist die Anfangsinvestition höher, aber danach fallen keine Mietkosten an und die Anlage geht in den eigenen Besitz über.

Tipps, um Kosten zu senken

  • Vergleichen Sie mehrere Angebote und prüfen Sie die enthaltenen Leistungen und Garantien.
  • Planen Sie die Anlagengröße entsprechend Ihrem Stromverbrauch und Dachfläche. Zu groß ist oft teuer und unnötig.
  • Wählen Sie gute, haltbare Komponenten – langfristig oft günstiger trotz höherem Preis.
  • Denken Sie an Erweiterbarkeit (z. B. für späteren Speicher oder Wallbox).
  • Eine unabhängige Energieberatung kann vor Fehlentscheidungen schützen.

Lohnt sich eine PV-Anlage trotz der Kosten?

Auch wenn die Anfangsausgabe hoch aussieht, lohnt sich eine PV-Anlage in sehr vielen Fällen. Sie macht unabhängiger vom Strompreis, spart Jahr für Jahr Geld, wenn Sie den Strom selbst nutzen, und hilft der Umwelt.

Grafik zeigt, wie sich die Kosten einer PV-Anlage im Laufe der Jahre durch Einsparungen und Vergütung ausgleichen und Gewinn erzielen.

Wie viel kann ich sparen?

Vor allem durch Selbstverbrauch entsteht der größte Vorteil: Für jede Kilowattstunde, die Sie nicht aus dem Netz kaufen, sparen Sie im Durchschnitt rund 32 Cent (bei Stand Mai 2025). Mit Speicher kann der Eigenverbrauch auf bis zu 70 % steigen. Beispiel: Ein Haushalt mit 4.500 kWh Verbrauch kann seine jährlichen Stromkosten von etwa 1.500 € auf rund 460 € senken, wenn 70 % des Stroms selbst erzeugt und genutzt werden.

Wann rechnet sich die Anlage?

Im Schnitt dauert es 10 bis 15 Jahre, bis die Kosten der Anlage eingespart wurden. Die Lebensdauer liegt aber bei 25-30 Jahren – so gibt es viele Jahre lang günstigen oder sogar kostenlosen Strom.

Wieviel bekommt man für die Einspeisung?

Die sogenannte EEG-Einspeisevergütung liegt derzeit (Mai 2025) bei rund 8 Cent/kWh für Teileinspeisung und ca. 13 Cent/kWh für Volleinspeisung. Allerdings soll die Eigenversorgung weiter gefördert werden – für überschüssigen Strom an Spitzentagen kann es bald keine Vergütung mehr geben. Das macht den Eigenverbrauch noch wichtiger.

Laut Fraunhofer ISE liegt die durchschnittliche Eigenkapitalrendite bei PV-Kleinanlagen bei knapp 7 Prozent – ein guter Wert im Vergleich zu vielen anderen Investitionen, zudem mit ökologischen Vorzügen.

Häufige Fragen zu den Kosten einer PV-Anlage

Wie hoch sind die Kosten pro kWp?

Privatpersonen zahlen für eine Installation auf dem Dach meist 1.200-1.800 Euro pro kWp (inklusive Montage). Größere Anlagen oder Anlagen auf einfachen Dächern sind günstiger pro kWp, aufwändige Dächer oder besonders leistungsstarke Module sind teurer.

Muss ich alle paar Jahre die Anlage austauschen?

Nein. Die Hauptmodule halten 25-30 Jahre und länger, der Wechselrichter 10-15 Jahre und der Speicher etwa 10 Jahre. Meist müssen nur einzelne Komponenten, nicht die ganze Anlage, ersetzt werden.

Lohnt sich ein Speicher?

Wer möglichst viel eigenen Strom nutzen möchte, für den lohnt sich ein Speicher meistens. Er verteuert die Investition, spart aber bei den laufenden Stromkosten und macht unabhängiger vom Stromnetz. Die Wirtschaftlichkeit hängt vom Preis des Speichers und dem eigenen Verbrauchsverhalten ab. Werden die Vergütungen für eingespeisten Strom weiter gesenkt oder gestrichen, lohnt sich ein Speicher noch mehr.

Eine PV-Anlage ist eine Ausgabe, die sich langfristig bezahlt macht – finanziell, durch mehr Selbstbestimmung und mit Blick auf die Umwelt. Dank Förderungen und Steuererleichterungen verkürzt sich die Zeit bis zur vollständigen Ersparnis zusätzlich. Wer seinen eigenen Sonnenstrom nutzt, spart jeden Tag bares Geld und leistet einen Beitrag für den Klimaschutz. In manchen Bundesländern gilt bei Neubau oder Dachsanierung inzwischen sogar eine Solarpflicht.

Prüfen Sie vor dem Kauf Ihre Möglichkeiten, vergleichen Sie Anbieter und lassen Sie sich beraten. So holen Sie das meiste aus Ihrer PV-Anlage – denn die Sonne schickt keine Rechnung!

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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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