Der Gedanke an Papierfischchen im Bett sorgt bei vielen für Unwohlsein. Diese kleinen, schnellen Insekten gehören schon seit Urzeiten zur Erde und haben sich in den letzten Jahren immer öfter in Wohnungen, auch in Schlafzimmern, versteckt. Doch was genau sind Papierfischchen, warum landen sie ausgerechnet in unserem Bett und wie wird man sie wieder los? Hier erfahren Sie alles Wichtige über Papierfischchen im Bett, was sie anzieht, wie man sie erkennt und wie man sie wieder vertreibt. Nach diesem Artikel wissen Sie, wie Sie Ihr Bett wieder zurückerobern können!

Papierfische im Bett: Gründe und Anzeichen
Was sind Papierfischchen und wie erkenne ich sie?
Papierfischchen, mit dem Fachnamen Ctenolepisma longicaudata, sind unwillkommene Gäste in Wohnungen. Diese Insekten sind besonders widerstandsfähig – sie leben schon seit über 300 Millionen Jahren und haben sich schon früh von anderen Insektenarten abgespalten.
Sie ähneln Silberfischchen, sind aber meist etwas größer. Sie werden bis zu 18 mm lang, nicht mitgerechnet ihre langen Fühler. Die Farbe ist mattgrau bis grau-braun, oft gepunktet. Besonders auffällig: Am Ende des Körpers gibt es drei lange “Schwänze”, wobei der mittlere so lang ist wie der Körper selbst. Auch ihre Antennen sind deutlich länger als bei Silberfischchen. Tagsüber halten sie sich versteckt, da sie Licht nicht mögen.
Wie kann man Papierfische und Silberfische unterscheiden?
Man kann Papierfischchen leicht mit Silberfischchen verwechseln, doch es gibt einige Unterschiede. Papierfischchen sind meist größer und dunkler, ihre Körperfarbe ist nicht glänzend, sondern matt und gräulich. Sie haben auch auffallend längere Fühler und Schwanzfäden.
Der größte Unterschied sind die Lebensräume: Silberfischchen mögen es feucht, sie leben oft in Bädern oder Kellern. Papierfischchen dagegen fühlen sich bei trockener Wärme wohl, zum Beispiel in gut isolierten Wohnungen mit einer Luftfeuchtigkeit von 50-55% und Temperaturen zwischen 20 und 26 Grad. Papierfischchen gelten daher als größere Schädlinge, weil sie auch Papier und Textilien anfressen können.

Warum sind Papierfischchen im Bett?
Es klingt komisch, aber Papierfischchen schätzen Betten wegen der warmen, dunklen Ecken und Nischen. Bettgestelle, Lattenroste und Matratzen bieten viele kleine Verstecke. Dort ist es meistens trocken, warm und ruhig – genau so, wie es Papierfischchen mögen.
Dazu kommt noch ihr Speiseplan: Sie fressen nicht nur Papier, sondern auch Hautschuppen, Haare, Staub oder sogar Milben. All das gibt es im Bett zur Genüge. Deshalb wird das Bett schnell zu einem passenden Lebensraum.
Was zieht Papierfische ins Schlafzimmer?
Nahrungsquellen und Verstecke im Bett
Papierfischchen mögen alle möglichen stärke- und zellulosehaltigen Stoffe. Im Schlafzimmer sind Lebensmittel zwar selten, doch Hautschuppen, Haare, Krümel und Staub sind für sie Leckerbissen. Auch ungeschützte Textilien wie Baumwolle oder Leinen werden angeknabbert.
Sie verstecken sich tagsüber in Ecken, Spalten oder im Inneren von Möbeln, besonders nah am Bett. Erst bei Dunkelheit kommen sie heraus, um Futter zu suchen.
Wichtige Faktoren: Temperatur und Luftfeuchtigkeit
Papierfischchen bevorzugen ein Klima von 20-26°C und eine Luftfeuchtigkeit von etwa 50-55%. Diese Bedingungen finden sie oft in neu gebauten, gut gedämmten Wohnungen oder Schlafzimmern, in denen die Luft warm und nicht zu feucht ist.
Zuviel Feuchtigkeit schadet ihnen, besonders ihren Eiern. Auch starke Hitze oder Kälte können sie nicht lange überleben. Leider lassen sich diese Bedingungen im Schlafzimmer meistens nicht groß verändern, weil wir selbst es ähnlich angenehm haben wollen.
Wie kommen Papierfische überhaupt ins Haus?
Papierfischchen gelangen meistens ganz unbemerkt in die Wohnung. Häufig reisen sie in Kartons, alten Büchern, Akten, aber auch mit Baumaterialien oder Umzugskisten ein. In Mehrfamilienhäusern können sie durch kleine Ritzen zwischen den Wohnungen wandern. Sind sie einmal drin, finden sie schnell geeignete Plätze und können sich dann ausbreiten, besonders in trockenen, warmen Neubauten.
Risiken und Probleme durch Papierfische im Bett
Sind Papierfische für Menschen gefährlich?
Keine Sorge: Papierfischchen sind nicht gesundheitsgefährdend. Sie beißen nicht und sie übertragen keine Krankheiten.
Allerdings können die Ausscheidungen und Rückstände eventuell Allergien oder Asthma beschweren, das ist aber selten. Das größte Problem ist ein anderes:
Papierfische schaden Textilien und Papier
Das Hauptproblem entsteht, weil Papierfischchen von Papier, Büchern, Tapeten und pflanzlichen Textilien leben. Das bedeutet: Schäden an Bettwäsche, Kleidung oder gelagerten Dokumenten sind möglich und oft ärgerlich, wenn sie liebgewonnene oder wertvolle Sachen zerstören.

Psychische Belastung durch Krabbeltiere im Bett
Auch wenn Papierfischchen harmlos sind, kann ihr Auftreten im Schlafbereich durch Ekel und Angst zu Schlafstörungen oder Stress führen. Viele finden den Gedanken unangenehm, das Bett mit Insekten teilen zu müssen.
Papierfische im Bett loswerden: Was hilft?
Gründlich und regelmäßig reinigen
Das Wichtigste im Kampf gegen Papierfischchen ist Sauberkeit. Halten Sie vor allem die Bereiche um das Bett sauber. Staubsaugen Sie täglich unter dem Bett, an Fußleisten und in Ecken. Saugen Sie auch den Bettrahmen, Lattenrost und die Matratze. Nach dem Staubsaugen sollte der Beutel sofort entsorgt werden, damit die Tiere nicht entkommen.
Bettwäsche und andere Textilien oft heiß waschen
Waschen Sie Bettwäsche, Decken und Kissenbezüge regelmäßig – am besten bei 60°C oder mehr. So werden eventuell vorhandene Papierfischchen oder Eier abgetötet. Überprüfen Sie auch Kleidung auf Fraßspuren und bewahren Sie empfindliche Textilien in Plastikboxen auf.
Ritzen abdichten
Papierfischchen verstecken sich in kleinen Spalten. Dichten Sie alle Ritzen und Fugen an Bett, Sockelleisten und hinter Tapeten ab, zum Beispiel mit Silikon. So gehen Verstecke verloren und die Tiere können sich nicht weiter ausbreiten.
Raumklima beobachten
Eine möglichst geringe Luftfeuchtigkeit – am besten unter 50% – hemmt die Ausbreitung von Papierfischchen. Lüften Sie regelmäßig, achten Sie darauf, das Zimmer nicht zu feucht zu halten. Extreme Temperaturen wirken, aber sind im Wohnbereich schwer herzustellen. Kleine Gegenstände können sie aber einfrieren, um die Tiere zu töten.
Spezielle Mittel gegen Papierfischchen nutzen
- Spezielle Gels: Ein Insektengel mit Clothianidin funktioniert gut, wenn es in Verstecke gespritzt wird.
- Sprays: Es gibt spezielle Sprays gegen Papierfischchen (nicht jedes Mittel gegen Silberfische hilft).
Wenn Sie solche Mittel anwenden, lesen Sie die Hinweise genau und lüften Sie das Schlafzimmer danach gut durch.
Was taugen Hausmittel?
- Lavendelöl: Kann helfen, wenn Sie es verdünnt auf Ritzen oder ins Bett tropfen.
- Backpulver und Zucker: Die Mischung wird von den Tieren gefressen, ist aber eher schwach wirksam.
Hausmittel helfen, Papierfischchen ein wenig abzuschrecken, aber sie reichen normalerweise nicht aus, um alle loszuwerden.
Wann sollte man zum Profi gehen?
Wenn Sie trotz aller Versuche das Problem nicht in den Griff bekommen, sollten Sie einen Schädlingsbekämpfer rufen. Profis wissen, wo sie suchen müssen und welche Mittel garantiert helfen. In Mietwohnungen ist meistens der Vermieter dafür zuständig.
Bekämpfungsmethode | Wirksamkeit | Hinweise |
---|---|---|
Gründliches Staubsaugen | Hoch | Täglich durchführen, Beutel sofort entsorgen |
Bettwäsche bei 60°C waschen | Sehr hoch | Hilft, Eier zuverlässig abzutöten |
Ritzen abdichten | Hoch | Auch bei Prävention wichtig |
Spezielle Gels und Sprays | Sehr hoch | Auf richtige Anwendung achten |
Hausmittel | Gering | Nicht als einzige Maßnahme geeignet |
Schädlingsbekämpfer | Sehr hoch | Bei starkem Befall ratsam |

Papierfische im Bett verhindern
Sauberkeit und regelmäßige Kontrollen
Falls Sie die Tiere losgeworden sind oder vorbeugen möchten, sollten Sie regelmäßig dunkle Ecken überprüfen, Kotspuren suchen und konsequent sauber machen. Halten Sie den Boden und das Bett staubfrei.
Luftfeuchtigkeit niedrig halten
Behalten Sie das Raumklima im Blick. Die Luftfeuchtigkeit sollte am besten zwischen 40% und 60% liegen. Lüften hilft, ebenso wie elektrische Luftentfeuchter. Trocknen Sie keine Wäsche im Schlafzimmer.
Ritzen verschließen und Verpackungen zügig entsorgen
Kleine Öffnungen an Betten, Leisten oder Möbeln sollten zeitnah abgedichtet werden. Lagern Sie Kartons und alte Verpackungen nicht länger als nötig im Schlafzimmer und lagern Sie empfindliche Bücher und Unterlagen in Plastikkisten.
Typische Fragen zu Papierfischchen im Bett
-
Wie gefährlich sind Papierfischchen?
Sie sind für Menschen nicht direkt gefährlich, sie beißen oder stechen nicht. -
Gibt es ein “Nest” der Papierfischchen?
Nein, sie leben einzeln oder in kleinen Gruppen in dunklen Ritzen. Sie legen dort auch ihre Eier ab. -
Fressen Papierfischchen Textilien und Bücher?
Ja, sie fressen Papier, Bücher, und auch Textilien aus Pflanzenfasern wie Baumwolle oder Leinen. -
Kann man Papierfischchen ohne Chemie loswerden?
Es ist schwer, Papierfischchen nur durch Reinigung und Abdichten komplett zu entfernen, besonders bei größerem Befall. Chemische Mittel oder Profis sind dann meist nötig. -
Sind die Maßnahmen gegen Silberfischchen und Papierfischchen dieselben?
Nein. Silberfischchen mögen es feucht, Papierfischchen lieben es trocken und warm. Deswegen unterscheiden sich die Methoden etwas.
Das Wichtigste auf einen Blick: Papierfische im Bett beseitigen
Papierfischchen im Bett sind störend und können wertvolle Sachen beschädigen oder Stress verursachen. Die beste Lösung ist eine Kombination aus Sauberkeit, Abdichten von Verstecken und eventuell speziellen Gels oder Sprays. Bei starkem Befall helfen Profis weiter. Wer regelmäßig reinigt, das Raumklima kontrolliert und neue Gegenstände kontrolliert, kann einen erneuten Befall verhindern. Mit etwas Ausdauer bekommen Sie Ihr Bett und Ihr Schlafzimmer wieder insektensicher und ruhig.
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