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Wie man Wildlederschuhe reinigt

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Wildlederschuhe sehen toll aus und passen zu unterschiedlichen Outfits – sie können schick oder lässig wirken, je nach Stil. Aber wer hat das nicht schon erlebt? Ein Regenschauer, ein Fehler beim Gehen oder ein verschüttetes Getränk, und schon ist ein Fleck auf dem schönen Wildleder. Wildleder ist ziemlich empfindlich, saugt Wasser auf und bekommt schnell Flecken. Trotzdem kann man Wildlederschuhe mit den richtigen Tipps und ein bisschen Geduld gut sauber halten. In diesem Beitrag erklären wir einfach, wie Sie Ihre Wildlederschuhe reinigen, pflegen und schützen, damit sie lange schön bleiben.

Fotorealistische Darstellung eines Paares stilvoller Wildlederschuhe, die versehentlich mit Wasser bespritzt werden und einen sichtbaren dunklen Fleck bilden.

Was ist Wildleder und warum braucht es besondere Pflege?

Wildleder, auch als Veloursleder bekannt, unterscheidet sich deutlich von Glattleder. Es stammt von der Innenseite der Tierhaut und wird durch Schleifen angeraut. Das macht die typische, samtige Oberfläche mit leicht aufgestellten Fasern (Flor) aus. Nubukleder ist eine ähnliche Variante, aber es wird aus der Oberseite der Haut geschliffen und hat einen feineren Flor.

Weil die Fasern aufgerichtet sind, nimmt Wildleder Schmutz, Staub und Wasser sehr leicht auf. Das Wasser dringt ein und bleibt als Fleck sichtbar. Fette und Öle können einfach eindringen und sind schwer zu entfernen. Darum muss Wildleder besonders gepflegt und richtig gereinigt werden, um das Material schön zu halten und Schäden zu vermeiden.

Makrofotografie der Oberfläche von Veloursleder im Vergleich zu poliertem Leder, zeigt die strukturierte Textur und erklärt die Flüssigkeitsaufnahme.

Wildleder – typische Eigenschaften

Wildleder fühlt sich sehr weich an und wirkt durch seinen speziellen Flor angenehm. Je nach Hautart und Verarbeitung sind diese Fasern unterschiedlich lang und dicht. Nubuk hat einen kurzen, feinen Flor, Velours ist oft etwas rauer. Das macht das Leder atmungsaktiv und beweglich, aber auch empfindlich gegenüber Feuchtigkeit, Schweiß, Schmutz und Staub. Diese Merkmale erfordern passende Pflege und regelmäßige Reinigung.

Gefahren bei der falschen Reinigung

Wer Wildlederschuhe falsch putzt, kann sie beschädigen. Aggressive Reiniger oder normale Seife können das Leder austrocknen, verfärben oder sogar ruinieren. Seifenrückstände zeigen sich oft als Flecken, die schwer zu entfernen sind. Viel Wasser ist schlecht für Wildleder, da es die Fasern verklebt und das Material steif oder fleckig macht. Wildleder wirkt bei Nässe zunächst dunkler, wird aber wieder heller beim Trocknen – zu viel Wasser lässt aber bleibende Flecken zurück.

Starkes Reiben oder harte Bürsten können das Material beschädigen und den Flor abschleifen. Auch beim Trocknen müssen Sie vorsichtig sein: Heizung oder Sonne schaden dem Leder, es kann brechen, schrumpfen oder verfärben. Deshalb sollten Sie immer sanfte Methoden und spezielle Produkte für Wildleder nutzen, damit Ihre Schuhe lange halten.

Vorbereitung: Was brauchen Sie zum Reinigen?

Bevor es losgeht, legen Sie alles, was Sie benötigen, bereit. So läuft die Reinigung ohne Störungen. Wildleder immer trocken reinigen, falls es nass oder schlammig ist, erst trocknen lassen. Vor dem Putzen Schuhe mit Spanner oder zerknülltem Papier ausstopfen – das sorgt für stabile Form und verhindert Falten beim Reinigen.

Hilfsmittel und Produkte für Wildleder

  • Wildlederbürste: Spezielle Bürsten mit Krepp, Gummi oder Borstenmischungen (z. B. Wildschwein und Messing) sind hilfreich, um Staub und Schmutz zu entfernen und die Fasern wieder aufzurichten.
  • Zahnbürste: Für kleine oder schwer zugängliche Stellen.
  • Mikrofasertuch: Zum sanften Reinigen und Trocknen.
  • Wildlederradierer: Oder ein normaler Radierer gegen Flecken.
  • Spezieller Wildlederreiniger oder Schaum: Für feuchtes Reinigen, da diese die Oberfläche schonen.
  • Imprägnierspray: Zum Schutz nach der Reinigung. Achten Sie darauf, dass es für Wildleder ist und die Atmungsaktivität nicht beeinträchtigt.

Eine übersichtliche Anordnung von Reinigungswerkzeugen für Wildlederschuhe, einschließlich Bürste, Radiergummi, Mikrofasertuch und Reinigungsmittel.

Haushaltsreiniger wie Seife oder Spülmittel sollten vermieden werden, da sie das Leder schädigen können.

Wildlederbürste vs. Nubukbürste: Unterschiede

Wildlederbürste Nubukbürste
Kräftige Borsten, manchmal mit Messingdraht. Gut für längeren, groben Flor. Wirksam gegen festen Schmutz. Feinere, weichere Borsten. Geeignet für den empfindlichen, kurzen Flor von Nubuk.

Beide werden ähnlich verwendet: Immer vorsichtig bürsten, am besten in eine Richtung. Für helle und dunkle Schuhe getrennte Bürsten nutzen, um Farbübertragungen zu verhindern.

Weitere praktische Mittel

  • Gegen Fettflecken: Speisestärke, Mehl, Babypuder, Backpulver, Talkum oder Trockenshampoo saugen Fett auf.
  • Kaugummi oder Wachs: Schuhe ins Gefrierfach legen, dann die harte Masse vorsichtig abziehen.
  • Blutflecken: Mit kaltem Wasser behandeln, ggf. Wasserstoffperoxid einsetzen.
  • Wasser- oder Salzränder: Mit Essigwasser (Verhältnis 1:4) oder speziellem Reiniger säubern.
  • Bei sehr hartnäckigen Fällen hilft manchmal ein Schmutzradierer oder der Gang zum Schuhmacher.

Wildlederschuhe reinigen: So geht’s in 3 Schritten

Für die Reinigung gibt es drei Hauptschritte: Trockenbürsten, Flecken behandeln und ggf. feuchte Reinigung. Gehen Sie immer vorsichtig vor.

  1. Schuhe trocken und mit Zeitung oder Spannern gefüllt bereithalten.
  2. Schnürsenkel entfernen und separat säubern.
  3. An einem gut gelüfteten Platz mit Unterlage gegen Schmutz arbeiten.

1. Trockenbürsten

Der erste Schritt ist oft schon ausreichend: Mit der Wildlederbürste den trockenen Schuh vorsichtig abstauben. Immer in eine Richtung bürsten, um die Fasern nicht zu beschädigen. Leichter Druck reicht, zu starkes Bürsten vermeidet man besser. Diese Pflege kann nach jedem Tragen gemacht werden.

Nahaufnahme einer Hand, die sanft eine trockene Wildlederschuh mit einer speziellen Wildlederbürste bürstet zur Reinigung und Pflege.

2. Flecken entfernen

Oberflächliche Flecken: Mit einem Wildlederradierer oder Radiergummi sanft abreiben, dann mit der Bürste nachbearbeiten.

Stärkere Flecken: Wildlederreiniger oder milde Lösungsanwendungen mit wenig Feuchtigkeit. Tupfen Sie vorsichtig, vermeiden Sie Reiben. Neue Mittel erst an einer unauffälligen Stelle testen.

Fettflecken richtig angehen

  1. Mit Papier das Fett vorsichtig abtupfen, nicht reiben.
  2. Fleck dick mit Babypuder, Stärke, Mehl, Trockenshampoo oder Backpulver bestäuben. Mehrere Stunden oder über Nacht einwirken lassen.
  3. Pulver vorsichtig entfernen, etwa mit einem Handstaubsauger.
  4. Alte Fettflecken: Mit Alkohol betupfen, mit Föhn erwärmen und wieder abtupfen. Ggf. Schmutzradierer testen.

Schritte zur Behandlung eines Fettflecks auf Wildleder mit Puder, inklusive Abtupfen, Auftragen und Entfernen des Talscum oder Maisstärke.

Wasser- und Salzränder

  1. Mischung Essigessenz und Wasser (1:4) auf ein Tuch geben, Ränder leicht abtupfen oder sanft reiben.
  2. Den ganzen Schuh leicht anfeuchten, damit keine Farbränder entstehen.
  3. Mit trockenem Tuch Feuchtigkeit aufnehmen, langsam trocknen lassen, dann bürsten.

3. Feuchtes Reinigen

  • Bei starken Verschmutzungen speziellen Wildlederreiniger/Schuhschaum verwenden.
  • Nach Anleitung auftragen, nur leicht befeuchten.
  • Beide Schuhe gleich behandeln für gleiche Farbe.
  • Feuchtigkeit abtupfen, Schuhe an der Luft trocknen lassen, dann bürsten.

Reinigung von hellen Wildlederschuhen und bunten Farben

Helle oder bunte Wildlederschuhe sind besonders empfindlich. Hier ist vorsichtige Behandlung wichtig, damit keine Flecken, Schatten oder Verfärbungen entstehen.

  • Für helle Schuhe eine extra Bürste benutzen, damit keine Farbreste übertragen werden.
  • Reiniger oder Hausmittel immer an verdeckten Stellen testen.

Hinweise für helle Töne

  • Kleine Flecken: Essigessenz und Wasser (1:4) sanft auftupfen und danach den ganzen Schuh leicht feucht abwischen.
  • Wildlederradierer bei leichten Flecken vorsichtig anwenden.
  • Bei hartnäckigen Flecken ggf. etwas Feinwaschmittel mit Wasser verwenden, sparsam einsetzen.
  • Im Zweifelsfall oder bei sehr empfindlichen Schuhen eine professionelle Reinigung nutzen.

Farben auffrischen bei Wildleder

Mit der Zeit verblasst Wildleder. Farbige Imprägniersprays oder spezielle Lederfarben helfen, die Farbe aufzufrischen.

  • Vor Anwendung Schuhe reinigen und trocknen lassen.
  • Farbprodukt erst an unauffälliger Stelle testen.
  • Sprühen oder mit Schwamm auftragen, gut trocknen lassen und anschließend bürsten.
  • Bei starken Veränderungen hilft ggf. ein Schuhmacher.

Schuhe richtig trocknen nach dem Reinigen

Das richtige Trocknen ist entscheidend. Falsche Methoden können Schäden oder Verformungen anrichten. Geben Sie den Schuhen immer genügend Zeit.

  • Nach der Reinigung mit Papier oder Schuhspannern ausstopfen. Feuchtes Papier austauschen.
  • Schuhe an einen luftigen Ort bei Raumtemperatur stellen.
  • Sonne und Heizungen vermeiden – das schadet dem Leder.
  • Nur ganz trockene Schuhe weiterbehandeln und wieder aufbürsten.

Saubere Suede-Schuhe auf einem Lufttrocknungsbereich in einer gut belüfteten Ecke.

Fehler beim Trocknen vermeiden

  • Kein Föhn oder Heizung verwenden.
  • Schuhe vorm Trocknen immer ausstopfen.
  • Schuhe nicht anziehen, bevor sie ganz trocken sind.

Imprägnieren und Schutz für Wildlederschuhe

Nach der Reinigung ist das Imprägnieren sehr wichtig. Ein gutes Imprägnierspray schützt vor Feuchtigkeit und Flecken – Wasser perlt ab und Schmutz setzt sich nicht so leicht fest. Direkt nach dem Kauf und nach jeder Reinigung sollte imprägniert werden. Trockene Schuhe können immer wieder geschützt werden – mindestens alle sechs Monate oder nach jeder gründlichen Reinigung.

Wie und wann sollte man imprägnieren?

  • Imprägnieren ist besonders bei Regen und wechselhaftem Wetter sinnvoll, aber auch im Sommer gegen Staub.
  • Imprägnierspray für Wildleder nutzen und nach Anleitung aus etwa 20-30 cm gleichmäßig aufsprühen.
  • Nach dem Sprühen die Schuhe trocknen lassen, am besten über Nacht.
  • Bei Bedarf Vorgang wiederholen.

Geeignete Imprägniersprays auswählen

  • Es gibt farblose und farbige Sprays – immer speziell für Wildleder/Nubuk auswählen.
  • Vorher an unsichtbarer Stelle testen, um Farbveränderungen zu vermeiden.
  • Sprays sollten die Atmungsaktivität nicht beeinträchtigen.

Wildlederschuhe pflegen und aufbewahren

Gute Pflege und richtige Lagerung halten Wildlederschuhe lange schön. Nach jedem Tragen kurz abbürsten reicht oft schon. Das richtet den Flor wieder auf und entfernt feinen Schmutz.

Samtige Oberfläche erhalten

  • Regelmäßiges Bürsten mit der Wildlederbürste bringt den Flor zurück.
  • Bürsten Sie gleichmäßig, auch mal mit sanften Bewegungen in verschiedene Richtungen.
  • Bei sehr plattgedrückten Stellen kann ein wenig Schleifpapier (sehr fein, mit großer Vorsicht) helfen.
  • Spezielle Pflegemittel für Wildleder halten das Leder weich und schützen es.

Aufbewahrungstipps

  • Schuhe mit Papier oder Schuhleisten ausstopfen, wenn Sie sie nicht tragen.
  • Im Stoffbeutel lagern, nicht in Plastik – so kommt Luft an das Leder und es gibt keine Feuchtigkeit oder Gerüche.
  • Schuhe an einem kühlen, trockenen Ort lagern, ohne direkte Sonne oder Heizung.
  • Für Ledersohlen spezielles Öl verwenden, damit sie besser gegen Nässe geschützt sind.

Häufige Fragen zu Wildlederschuhen

Rund ums Thema Wildlederschuhe gibt es oft ähnliche Fragen. Hier finden Sie die wichtigsten Antworten:

Können Wildlederschuhe in die Waschmaschine?

Nein, das ist keine gute Idee. Die starke Bewegung, das viele Wasser und Waschmittel schaden dem Wildleder. Das Leder kann einlaufen, brüchig, hart oder spröde werden. Auch Handwäsche mit viel Wasser ist nicht geeignet. Nutzen Sie immer nur trockene oder leicht feuchte, schonende Reinigung.

Wie oft Wildlederschuhe reinigen?

  • Bei regelmäßigem Tragen ist es gut, die Schuhe nach jedem Einsatz trocken zu bürsten.
  • Größere Flecken bei Bedarf behandeln.
  • Imprägnierspray mindestens alle sechs Monate oder nach gründlicher Reinigung erneut auftragen, damit die Schuhe geschützt bleiben.

Welche Hausmittel sind geeignet?

  • Für Fettflecken: Speisestärke, Mehl, Babypuder, Trockenshampoo – sie nehmen das Fett auf.
  • Für Wasser-/Salzränder: Essig und Wasser als Mischung (besonders bei hellen Schuhen).
  • Bei kleinen Flecken hilft oft ein Radiergummi oder Schmutzradierer. Eine halbierte Zwiebel auf der Stelle reiben geht manchmal auch (erst ausprobieren!).
  • Starke oder aggressive Hausmittel wie Seife oder scharfe Reiniger besser meiden.

Am besten neue Mittel immer erst an einer nicht sichtbaren Stelle ausprobieren. Bei Unsicherheit spezielle Produkte verwenden oder professionelle Hilfe suchen.

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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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