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Wie man schwarze Johannisbeeren schneidet

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Schwarze Johannisbeeren sind kleine, vitaminreiche Beeren, die jeden Garten bereichern können. Damit die Sträucher jedes Jahr viele Früchte liefern, ist das richtige Schneiden besonders wichtig. Schwarze Johannisbeeren wachsen stärker als rote oder weiße Sorten und brauchen deshalb einen konsequenten Rückschnitt. In diesem Artikel erfahren Sie, warum das Schneiden nötig ist, wann die beste Zeit dafür ist und wie Sie Schritt für Schritt vorgehen.

Am Anfang scheint das Schneiden vielleicht kompliziert, aber mit ein bisschen Wissen und dem richtigen Werkzeug wird es schnell zur Gewohnheit. Ein gut geschnittener Strauch trägt mehr Früchte und bleibt gesünder. In dieser Anleitung lernen Sie alles, was Sie wissen müssen, damit Ihre Schwarzen Johannisbeeren viele Jahre lang gute Ernten bringen.

Vergleich zwischen einem gepflegten, ertragreichen schwarzen Johannisbeerstrauch und einem vernachlässigten, überwachsenen Strauch mit wenigen Früchten.

Warum ist das Schneiden schwarzer Johannisbeeren wichtig?

Schwarze Johannisbeeren bringen ihre Früchte hauptsächlich an den einjährigen Trieben, also an den neuen Zweigen, die im vorherigen Jahr gewachsen sind. Im Gegensatz dazu tragen rote und weiße Johannisbeeren vor allem am zwei- oder dreijährigen Holz.

Mit einem gezielten Schnitt sorgen Sie dafür, dass die Pflanze immer neue, fruchttragende Triebe entwickelt. Der Schnitt verbessert außerdem die Luft zwischen den Zweigen und lässt mehr Licht an die Beeren, was Pilzkrankheiten vorbeugt und die Früchte besser reifen lässt.

Was sind die wichtigsten Ziele beim Schneiden?

  • Bessere Ernte: Entfernen Sie alte Zweige, damit junge, ertragreiche Triebe Platz haben.
  • Gesunde Pflanze: Durch das Auslichten beugen Sie Krankheiten und Schädlingsbefall vor.
  • Strauch verjüngen: Durch das regelmäßige Schneiden alter Zweige bleibt die Johannisbeere vital und trägt länger viele Früchte.

Was passiert, wenn man nicht schneidet?

  • Ohne Schnitt wachsen viele alte Zweige, die kaum noch Früchte tragen.
  • Die Pflanze wird zu dicht, wenig Luft kommt zwischen die Triebe.
  • Pilzkrankheiten und Schädlinge verbreiten sich leichter.
  • Beeren bleiben klein und reifen schlechter aus.

Kurz gesagt: Ein strauchartiger, ungeschnittener Busch trägt mit der Zeit immer weniger und ist anfälliger für Krankheiten.

Diagramm zeigt, wie schwarze Johannisbeeren an einjährigen hellen Trieben viele Beeren tragen, im Vergleich zu alten dunklen Ästen mit weniger Früchten.

Wann sollten schwarze Johannisbeeren geschnitten werden?

Es gibt zwei beliebte Zeiten für den Schnitt:

  • Spätwinter / Vorfrühling (Februar-März): Bevor der Strauch austreibt. Zu dieser Zeit sieht man die Struktur gut.
  • Direkt nach der Ernte (Juli-August): Nachdem die Beeren gepflückt wurden, können sofort die tragenden Äste entfernt werden.

Schneiden Sie nicht bei Frost oder großer Hitze. Wählen Sie am besten einen milden, trockenen Tag.

Zeitpunkt Vorteile
Spätwinter / Frühjahr Gute Übersicht, gezielter Schnitt möglich
Nach der Ernte (Sommer) Praktisch: Gleich beim Ernten schneiden, neue Triebe gefördert

Den besten Moment erkennen

  • Winter/Frühjahr: Keine Frostgefahr mehr, Knospen beginnen zu schwellen, aber Blätter sind noch nicht da.
  • Sommer: Direkt nach der letzten Ernte, solange noch keine neuen Triebe ausgetrieben sind.
  • Nicht im Herbst schneiden.

Vergleich eines Johannisbeerstrauchs im Spätwinter ohne Blätter und mit Knospen neben derselben Pflanze nach der Ernte im Hochsommer mit sichtbaren Schnittstellen.

Schwarze Johannisbeeren schneiden – Schritt für Schritt

Bevor Sie starten, begutachten Sie Ihren Strauch: Wo sind alte, kranke oder sich kreuzende Äste? Wo wachsen kräftige neue Bodentriebe? Ein kurzer Überblick hilft bei der Planung.

  1. Entfernen Sie zuerst alle kranken oder beschädigten Triebe, schneiden Sie bis ins gesunde Holz.
  2. Schneiden Sie alte, dunkle und rissige Zweige dicht über dem Boden ab.
  3. Lassen Sie 8-10 junge Haupttriebe (hell, glatt) stehen, die nicht älter als 4 Jahre sind.
  4. Entfernen Sie alle Triebe, die nach innen wachsen oder sich überkreuzen.
  5. Schneiden Sie Seitentriebe, die Beeren getragen haben, auf 1-2 cm zurück (Zapfenschnitt).
  6. Benutzen Sie nur saubere, scharfe Werkzeuge.

Eine Serie von Illustrationen zeigt wichtige Schritte beim Baumschnitt, einschließlich Entfernen eines alten Astes, Erkennen eines jungen Triebs und Zurückschneiden eines Seitentriebs.

Wichtige Tipps beim Rückschnitt

  • Junge Triebe sind hell und glatt, ältere dunkel und rissig.
  • Triebe, die ins Strauchinnere wachsen, immer entfernen.
  • Schnitt immer leicht schräg setzen, ca. 0,5 cm über einer nach außen gerichteten Knospe.

Schnittarten bei schwarzen Johannisbeeren

Schnittart Zweck Wie oft?
Erhaltungsschnitt Pflege, jedes Jahr, Strauch in Form halten Jährlich
Verjüngungsschnitt Alt oder vernachlässigt, kräftiger Neuaustrieb Bei Bedarf

Erhaltungsschnitt

  • Entfernen Sie jedes Jahr 2-3 der ältesten Haupttriebe an der Basis.
  • Lassen Sie entsprechend viele neue Triebe stehen.
  • Schwache oder ungünstig wachsende Triebe werden auch gleich entfernt.
  • Nach der Ernte: Seitentriebe auf kurze Zapfen (1-2 cm) schneiden.

Verjüngungsschnitt

  • Bei überalten Sträuchern im Vorfrühling alle Triebe bodennah abschneiden (bis auf wenige Jungtriebe).
  • Im nächsten Jahr bleiben die kräftigsten 8-10 neuen Triebe stehen, der Rest wird entfernt.
  • Danach wieder regelmäßigen Erhaltungsschnitt machen.

Welches Werkzeug brauchen Sie?

  • Gartenschere: Für dünnere, junge Zweige.
  • Astschere: Für dickere, alte Triebe.
  • Handsäge: Für sehr dicke Äste an der Basis.

Stillleben mit scharfen Gartenschere Astschere und Handsäge zum Schneiden schwarzer Johannisbeeren

Reinigen Sie alles vor und nach dem Schneiden. Bei kranken Trieben besonders gründlich reinigen oder desinfizieren.

Schneidregeln je nach Wuchsform

Als Strauch schneiden

  • 8-10 Haupttriebe, nicht älter als 4 Jahre.
  • Älteste Triebe jedes Jahr ersetzen.
  • Genügend Abstand zwischen den Trieben lassen (mindestens 10 cm).

Als Hochstamm schneiden

  • Krone besteht aus 1 Mitteltrieb und 6 Haupttrieben.
  • Im Frühling schneiden, nachdem keine Frostgefahr mehr besteht.
  • Nur einjährige (fruchttragende) Triebe stehen lassen, alte oder ungünstig gewachsene Zweige entfernen.

Im Kübel schneiden

  • Ähnlich wie beim Strauch, aber konsequenter, damit der Busch nicht zu groß für den Topf wird.
  • Regelmäßig alte Triebe entfernen, Krone offen halten.

Pflege nach dem Schnitt

Nach dem Schneiden muss sich Ihre Pflanze schnell erholen können, damit sie im nächsten Jahr viele Beeren trägt.

Wie hilft man der Pflanze nach dem Schnitt?

  • Pflanze gut gießen, besonders in trockenen Phasen.
  • Mulchschicht um den Strauch gegen Austrocknung und Unkraut.
  • Schnittgut, vor allem krankes Holz, sorgfältig entfernen.
  • Bei Bedarf nach dem Schnitt leicht düngen.

Düngen und Gießen nach dem Schnitt

  • Leicht mit Beerendünger oder Kompost nachdüngen.
  • Boden konstant feucht halten, aber keine Staunässe.

Typische Fehler und Fragen beim Schneiden

Was sollte man vermeiden?

  • Bei Frost oder großer Hitze schneiden.
  • Falsche Triebe entfernen (immer erkennen, welches Holz fruchtet).
  • Unscharfe oder verschmutzte Werkzeuge benutzen.
  • Den jährlichen Schnitt vergessen – so werden die Maßnahmen später aufwendiger.

Kann man zu viel oder zu wenig schneiden?

  • Zu wenig Schnitt: Der Strauch wird alt und dicht, trägt weniger und wird krankheitsanfälliger.
  • Zu viel Schnitt: Werden zu viele junge Triebe entfernt, fällt die nächste Ernte mager aus.

Ziel ist es, ein gutes Gleichgewicht zu finden: Nicht zu viele, aber ausreichend viele junge, tragende Triebe stehen lassen. Lernen Sie die Unterschiede mit der Zeit besser zu erkennen und passen Sie die Schnittmenge an.

Weniger Triebe bedeuten oft bessere, größere Beeren, weil die Pflanze ihre Kraft auf weniger Früchte verteilt.

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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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