Klee im Rasen beschäftigt viele Hobbygärtner. Soll man ihn entfernen, weil er als unerwünschtes Unkraut gilt? Oder ist er sogar nützlich für den Rasen und die Umwelt? Die richtige Antwort kommt darauf an, was einem selbst am wichtigsten ist. Weißklee ist die Kleeart, die sich am häufigsten im Rasen zeigt. Weil er schnell große Flächen einnimmt und die Gräser verdrängt, stört er viele Gartenbesitzer. Doch bevor Sie zu drastischen Maßnahmen greifen, lohnt es sich, genauer hinzuschauen: Warum wächst Klee überhaupt im Rasen? Welche Sorten gibt es? Und was kann man gegen sie tun?
In diesem Artikel geht es darum, welche Kleearten im Rasen auftreten, warum sie sich dort wohlfühlen und wie sie sich auf den Rasen auswirken. Außerdem lesen Sie, wie man Klee schonend loswerden kann – und ob das überhaupt nötig ist. Ziel ist, Ihnen einfache Infos an die Hand zu geben, damit Sie entscheiden, wie Sie in Ihrem Garten mit Klee umgehen möchten.

Welche Kleearten finden sich im Rasen?
Spricht man von Klee im Rasen, sind meistens Arten aus der Gruppe Trifolium gemeint – das sind die „echten“ Kleearten, die zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehören. Diese Pflanzen fallen durch ihre dreiteiligen Blätter auf. Es gibt aber noch mehr Sorten, die sich in Aussehen, Wuchsform und Bodenvorlieben unterscheiden.
Manche Pflanzen werden zwar als Klee bezeichnet, gehören aber nicht direkt zu Trifolium, zum Beispiel der Sauerklee. Wer die Unterschiede kennt, kann gezielter passende Maßnahmen wählen.
Weißklee (Trifolium repens): Am weitesten verbreitet
Weißklee fällt mit seinen weißen bis hellrosa Blüten auf. Man sieht ihn von Mai bis Oktober. Er wächst vor allem auf Flächen, die nicht regelmäßig gepflegt werden. Weißklee bildet schnell dichte Polster aus. Er verdrängt oft die Gräser, weil er sich mit kurzen Ausläufern rasch verbreitet.
Der Trick vom Weißklee ist, dass er seinen eigenen Stickstoff herstellen kann – dank bestimmter Knöllchenbakterien an den Wurzeln. Das gibt ihm einen deutlichen Vorteil auf Böden, denen Nährstoffe fehlen.
Hornklee (Lotus): Robust und anpassungsfähig
Hornklee hat leuchtend gelbe Blüten und ist häufig sehr robust. Auch er mag stickstoffarme Böden. Seine Vermehrung läuft über Ausläufer und Samen. Hornklee wächst besonders gut, wenn der Rasen kurz ist und viel Sonne auf den Boden trifft. Deshalb merkt man ihn oft bei knapp geschnittenen Rasenflächen.
Weitere Kleearten: Wiesen-Klee und mehr
Ab und zu findet man auch Wiesen-Klee (Trifolium pratense, Rotklee) mit roten Blüten. Er wächst etwas aufrechter und wird größer als Weißklee. In ganz Deutschland kommen mehr als 10 Kleearten vor. Welche genau, hängt von Standort und Boden ab. Kennt man die Sorten, kann man gezielter darauf reagieren.
Sauerklee (Oxalis): Nicht mit echtem Klee zu verwechseln
Sauerklee sieht ähnlich aus, gehört aber nicht zur Gruppe Trifolium. Seine Blätter sind herzförmig und oft leicht rötlich. Die kleinen Blüten sind gelb oder weiß, manchmal mit violetten Linien. Er vermehrt sich meist über Samen und wächst besser auf sauren Böden. Hier wirken manche Mittel gegen Weißklee allerdings anders oder sogar gar nicht.

Kleeart | Blütenfarbe | Bodenvorliebe | Typische Vermehrung |
---|---|---|---|
Weißklee | Weiß/rosa | kalkhaltig, nährstoffarm | Ausläufer, Samen |
Hornklee | Gelb | stickstoffarm, sonnig | Ausläufer, Samen |
Wiesen-Klee (Rotklee) | Rot | verschieden | Samen |
Sauerklee | Gelb/weiß | saure Böden | Samen (weit fliegend) |
Warum taucht Klee im Rasen auf?
Meist steckt ein Grund dahinter, wenn Klee sich im Rasen ausbreitet. Die Pflanze zeigt an, dass die Bedingungen gerade für sie günstig sind. Das ist aber oft ein Zeichen dafür, dass für die Gräser etwas nicht stimmt – zum Beispiel zu wenige Nährstoffe, ungeeigneter Boden oder Fehler bei der Rasenpflege.
- Bodenmangel: Vor allem Weißklee fühlt sich bei wenig Dünger wohl, denn er kann sich selbst mit Stickstoff versorgen.
- Bodenart und pH-Wert: Weißklee mag kalkreiche Böden, Sauerklee dagegen mag es sauer (pH unter 5,5). Ein einfacher Bodentest gibt Aufschluss.
- Wasser: Klee wächst noch, wenn der Rasen im Sommer unter Trockenheit leidet. Ausreichend und tief wässern hilft.
- Licht und Schnitt: Viele Kleearten breiten sich bei viel Licht aus. Ein zu kurzer Schnitt lässt sie schneller wachsen. Ideal: etwa 4-5 cm Mähhöhe.
- Belastung oder Lücken: Viel beanspruchter oder lückiger Rasen bietet dem Klee neue Stellen zum Ausbreiten.
- Billige Saatgutmischungen: Günstige Mischungen führen oft zu dünnem Rasen, der Klee und Unkraut nicht gut abwehrt.

Welche Folgen hat Klee für den Rasen?
Ob Klee im Rasen stört, liegt auch daran, wie Sie den Rasen nutzen möchten. Es gibt Vorteile und Nachteile. In manchen Fällen lohnt sich das Entfernen, in anderen nicht.
- Aussehen: Klee durchbricht die gleichmäßige grüne Fläche. Viele empfinden ihn als störend, wenn sie einen ganz einheitlichen Rasen bevorzugen.
- Rasenqualität: Zu viel Klee verdrängt Gräser und sorgt für Lücken. Das fühlt sich anders an und kann auf feuchtem Boden rutschig sein.
- Ökologie: Klee-Blüten sind eine wichtige Nahrung für Bienen und andere Insekten. Ein bisschen Klee ist gut für die Artenvielfalt und verbessert dank Stickstoff die Bodenqualität.
- Stichgefahr: Wenn viele Bienen im Klee sind, ist das Risiko für Stiche beim Barfußlaufen erhöht – speziell bei Familien mit Kindern kann das ein Problem sein.
Muss man Klee immer entfernen?
Ein wenig Klee schadet dem Rasen meist nicht. Im Gegenteil: Er düngt den Boden durch die Stickstoffproduktion und hilft so womöglich sogar den Gräsern. Wer einen naturfreundlichen Garten mag, kann einen gewissen Kleeanteil im Rasen akzeptieren oder sogar gezielt fördern – die Blüten locken Insekten an, der Pflegeaufwand ist oft geringer. Für einen sehr gepflegten Zierrasen sieht das anders aus.
Vorteile für Bienen und Umwelt
Klee als Nahrungsquelle nützt Bienen und Hummeln. Wenn Sie Wert darauf legen, dass Ihr Garten naturnah ist und Insekten fördert, darf ein Klee-Anteil gern bleiben. Ganz ohne Dünger und mit weniger Mähen bilden sich im Laufe der Zeit sogar richtig bunte Blühwiesen.
Microclover als Kompromiss
Microclover ist eine kleine Weißkleeart, die gezielt für Rasen gezüchtet wurde. Sie bleibt niedrig, ist trittfest und bildet weniger Blüten. Rasengräser und Microclover werden oft zusammen ausgesät – der Rasen wird so sattgrün, robust und benötigt weniger Dünger. Es gibt weniger Stichgefahr für Kinder. Diese Mischung ist ein guter Mittelweg für pflegeleichte und gleichzeitig insektenfreundliche Flächen.

Wie lässt sich Klee im Rasen bekämpfen?
Wer den Klee doch loswerden möchte, sollte verschiedene Methoden vergleichen. Wählen Sie am besten eine Lösung, die auch die Ursachen beseitigt und nicht nur die Symptome. Chemische Mittel sollten möglichst nur in Ausnahmefällen verwendet werden.
Mechanische Entfernung
- Kleine Klee-Wege lassen sich mit einem Unkrautstecher samt Wurzeln ausstechen.
- Bei starkem Befall hilft Vertikutieren: Dabei werden Moos, Filz und Klee entfernt, und der Boden wird gelockert.
- Regelmäßiges, nicht zu kurzes Mähen (4-5 cm) hält den Klee klein und gibt dem Gras einen Vorteil.
Nach dem Entfernen sollte Rasensaat nachgesät werden, um Lücken zu schließen.

Abdecken mit Folie
- Große Klee-Flächen mit lichtdichter, schwarzer Folie abdecken und einige Wochen warten. Der Klee stirbt durch Lichtmangel ab.
- Danach die Fläche gründlich durchhacken, plan machen und neu einsäen.
Hausmittel
- Blutmehl: Das organische Düngemittel fügt Stickstoff zu und macht den Rasen stark, so dass der Klee sich zurückzieht.
- Essigwasser oder Spülmittel: Damit kann Klee behandelt werden, aber diese Mittel schädigen auch das Gras. Im Zweifel nur gezielt einsetzen und vorher testen.
Was ist zu chemischen Herbiziden zu sagen?
- Klee lässt sich mit bestimmten Rasenherbiziden bekämpfen. Diese sind aber auch eine Belastung für Umwelt und Tiere – deshalb besser vermeiden.
- Herbizide entfernen meist nur den sichtbaren Klee, nicht aber die Ursache. Nach einiger Zeit wächst er deshalb oft nach.
- Wenn überhaupt, nur als letzte Möglichkeit und unter Beachtung der Anwendungsregeln (z. B. Kinder und Haustiere fernhalten).
Produkte und Alternativen gegen Klee
- Rasendünger: Stickstoffreiche Dünger helfen dem Rasen, dichte Flächen zu bilden, in denen Klee wenig Chancen hat.
- Klee-Spezialvernichter: Es gibt spezielle Mittel im Handel, aber hier gilt: so sparsam wie möglich einsetzen und immer auf Umweltschutz achten.
- Hochwertige Rasensaat: Nach dem Entfernen von Klee am besten immer eine Mischung mit widerstandsfähigen Gräsern aussäen.
Produkt | Ziel | Umweltfreundlich? |
---|---|---|
Rasendünger (Stickstoffreich) | Rasen stärken, Klee schwächen | Ja (bei organischen Varianten) |
Klee-Vernichter | Klee bekämpfen | Eher nein |
Hochwertige Rasensaat | Lücken schließen, neuen Klee verhindern | Ja |
Wie kann man Klee im Rasen verhindern?
Ein kräftiger, dichter Rasen ist die beste Vorbeugung – einfach, weil er dem Klee keinen Platz bietet. Setzen Sie auf diese Pflegetipps:
- Regelmäßig und passend düngen (vor allem mit Stickstoff, am besten organisch)
- Rasen ein- bis zweimal im Jahr kalken, wenn der pH-Wert zu niedrig ist (Boden testen!)
- In Trockenzeiten ausreichend und gründlich wässern
- Dichte Grasnarbe erhalten: Lücken immer nachsäen und regelmäßig mähen (4-5 cm)
- Vertikutieren oder den Boden lockern, wenn er verdichtet ist
- Nur gute Saatgutmischungen verwenden, passend zu Boden und Sonnenlage
Kurz erklärt: Häufige Fragen zum Klee im Rasen
- Wie schnell wächst Klee im Rasen?
Unter günstigen Bedingungen breitet sich Klee schnell aus – vor allem durch Ausläufer und Samen. Auf schwachen oder nährstoffarmen Flächen kann er in wenigen Wochen große Bereiche einnehmen. - Wann ist die beste Zeit für Gegenmaßnahmen?
Besonders im Frühjahr und Frühsommer, wenn der Rasen kräftig wächst, gelingt das Entfernen am besten. Auch das Nachsäen klappt dann besonders gut. - Warum kommt Klee nach dem Entfernen oft zurück?
Weil die Gründe für sein Wachstum oft bestehen bleiben: etwa Nährstoffmangel, zu kurze Schnitthöhe oder schlechte Saat. Klee verschwindet nur, wenn Sie die Pflege insgesamt verbessern.
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