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Wie man den Fette Henne Pilz erkennt und zubereitet

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Der “Fette Henne Pilz”, besser bekannt als Krause Glucke, ist eine auffällige Pilzart im Wald, die viele Pilzsammler anzieht. Der Name kommt von seinem ungewöhnlichen Aussehen, das oft mit einem Badeschwamm oder Blumenkohl verglichen wird. Dieser Pilz ist essbar und wird sowohl wegen seines Aussehens als auch wegen seines milden, nussigen Geschmacks geschätzt. Außerdem ist er vielseitig in der Küche einsetzbar. Hier erfährst du einfach erklärt alles Wissenswerte rund um diesen besonderen Pilz.

Eine große, blumenkohlartige Krause Glucke wächst am Fuß einer Kiefer im Wald, umgeben von natürlicher Waldumgebung.

Was ist der Fette Henne Pilz?

Die Krause Glucke ist eine der bekanntesten essbaren Pilzarten im Wald. Sie sieht ganz anders aus als viele andere Pilze, weil sie keinen normalen Hut mit Stiel besitzt, sondern viele krause, ineinander verschlungene „Blätter“. Genau das macht sie für Sammler leicht wiederzuerkennen.

Die Krause Glucke lebt typischerweise an Nadelbäumen. Manchmal schadet sie den Bäumen (als Parasit), manchmal baut sie nur abgestorbenes Holz ab. Das beeinflusst, wie häufig und wo du sie im Wald findest.

Wie kommt der Pilz zu seinem Namen?

Der Name „Fette Henne“ stammt von der Form: Mit ihren vielen Lappen sieht der Pilz einer wohlgenährten Henne mit aufgeplustertem Gefieder ähnlich. Daneben gibt es auch die Bezeichnung „Krause Glucke“ und den selteneren Namen „Ziegenbart“, der auf die verzweigte Struktur anspielt. Diese Namen zeigen, wie sehr die Erscheinung die Fantasie anregt.

Stilisierte Illustration der Krausen Glucke neben einer aufgeplusterten Henne, um die Ähnlichkeit und den Namen hervorzuheben.

Wissenschaftlicher Name & Einteilung

Fachleute nennen diesen Pilz Sparassis crispa. „Sparassis“ heißt so viel wie „verwoben“, während „crispa“ für die krausen Lappen steht. Die Krause Glucke gehört zu den Gluckenverwandten (Sparassidaceae) und ist die bekannteste Art ihrer Gattung. Sie wird der Klasse Agaricomycetes und der Ordnung Polyporales zugeordnet.

Wie sieht der Fette Henne Pilz aus?

Die Form der Krausen Glucke ist einzigartig und unverwechselbar. Man erkennt sie auf einen Blick, sobald man sie einmal gesehen hat. Die wichtigsten Bestimmungsmerkmale sind Größe, Farbe und Struktur.

Äußere Merkmale

Merkmal Beschreibung
Durchmesser Typisch 10-40 cm, selten bis 50 cm
Gewicht 2-5 kg, manchmal bis 6 kg
Farbe Gelblich bis ocker, beige-creme
Struktur Kraus, wie Blumenkohl oder Schwamm, Hohlräume zwischen den Lappen

Detailreiche Nahaufnahme der komplexen Struktur der Krausen Glucke Pilzblätter mit betonter Textur und beige-cremefarbener Oberfläche.

Der Pilz wächst direkt am Holz, meist ohne sichtbaren Stiel, und kann leicht brechen, wenn er trocken ist.

Innere Merkmale

  • Sporenpulver: Blassgelb
  • Sporen: Klein, elliptisch, 5-6 × 4-4,5 Mikrometer, Oberfläche glatt

Diese Details sind besonders für Fachleute wichtig. Die meisten Sammler erkennen den Pilz aber schon an der äußeren Form.

Verwechslungsgefahr

Obwohl die Krause Glucke leicht zu erkennen ist, kann sie von ungeübten Sammlern mit anderen Pilzen verwechselt werden, vor allem mit diesen Arten:

  • Breitblättrige Glucke (Sparassis laminosa): Sie hat breitere, oben gezonte „Blätter“.
  • Korallenpilze: Manche Korallenpilze wachsen ähnlich verzweigt, aber einige davon sind giftig!

Daher sollten Pilze im Zweifel immer von einer fachkundigen Person geprüft werden.

Vergleichende Infografik zeigt die Unterschiede zwischen essbarer Krausen Glucke und ähnlichen Arten zur sicheren Identifikation.

Verbreitung und Lebensraum

Die Krause Glucke bevorzugt bestimmte Bäume und Standorte, darum lohnt sich die gezielte Suche. Wer weiß, wo sie wächst, erhöht die Fundchancen deutlich.

Standort

  • Kommt meist in Nadelwäldern vor
  • Bevorzugt Kiefern, aber auch an Fichte, Lärche und Douglasie möglich
  • Wächst am unteren Stamm oder an Wurzelstümpfen, oft an Stellen, wo das Holz verletzt wurde

Die Krause Glucke bleibt oft über mehrere Jahre an demselben Standort erhalten.

Verbreitung

Diese Pilzart ist in vielen nördlichen Ländern zu finden:

  • Asien
  • Nordamerika
  • Nordafrika
  • Europa (besonders häufig in Mittel- und Südeuropa, sowie in Ostdeutschland)

In Deutschland ist sie oft in Kiefernwäldern Ostdeutschlands zu sehen.

Saison

  • Juli bis Dezember (meist ab Spätsommer bis Herbst)
  • Höhepunkt: September & Oktober
  • Am liebsten nach regenreichen Tagen

Pilze, die nach starkem Frost gefunden werden, sollten nicht mehr gegessen werden.

Ein realistisches Bild eines sonnigen Kiefernwaldbodens im Herbst mit einer Krause Glucke an den Wurzeln einer Kiefer im mitteleuropäischen Lebensraum.

Rolle im Wald

Die Krause Glucke ist nicht nur lecker, sondern auch Teil des natürlichen Kreislaufs im Wald.

Lebensweise

  • Lebt als Parasit (schädigt Bäume) und als Zersetzer von Totholz
  • Verursacht Braunfäule bei befallenen Bäumen
  • Hilft bei der Zersetzung von Holz, damit bilden sich Nährstoffe für den Waldboden

Bedeutung

Auch wenn sie in Kiefernforsten manchmal als „Schädling“ gesehen wird, ist die Zersetzung von Holz durch Pilze wichtig für das Gleichgewicht im Wald.

Essbarkeit & Gesundheit

Die Krause Glucke ist ein bekannter Speisepilz und wird gerne gegessen. Trotzdem gibt es Dinge, die man beim Sammeln und Essen beachten sollte.

Essbar & Nährstoffe

Eigenschaft Beschreibung
Essbarkeit Ja, beliebter Speisepilz
Nährstoffe Enthält Eiweiß, Ballaststoffe, Vitamine, Mineralien (Anteile schwanken je nach Standort)

Geschmack & Konsistenz

  • Mild, leicht nussig (manchmal erinnert das Aroma an Nuss, Vanille oder Morcheln)
  • Fleisch ist weiß und beim Kochen fest
  • Immer ausreichend garen, da der Pilz roh zäh ist

Vorsicht beim Sammeln

  • Nur sammeln, wenn man sich absolut sicher ist
  • Achte besonders auf Verwechslung mit giftigen Korallenpilzen!
  • Pilze immer gut durchgaren; nicht roh essen
  • Manche Menschen können auf Pilze empfindlich reagieren

Sammeln und Zubereitung

Wer die Krause Glucke selbst suchen will, sollte ein paar wichtige Tipps zur Ernte und Vorbereitung beachten.

Wo und wann suchen?

  • Am besten in Nadelwäldern, besonders bei Kiefern suchen
  • Immer gut hinschauen: Der Pilz kann farblich mit dem Waldboden verschwimmen
  • Oft kehrt er Jahr für Jahr an denselben Platz zurück

Wie reinigt und bereitet man die Krause Glucke vor?

  • Pilz in kleine Stücke oder Röschen teilen
  • Groben Schmutz mit Messer oder Bürste entfernen
  • Kurz in kaltem Wasser oder auch in wenig heißem Wasser spülen, um Schmutz und kleine Tiere auszuwaschen
  • Auf einem Tuch trockenlegen, damit der Pilz nicht zu viel Feuchtigkeit aufnimmt

Einfache Zubereitung

  • In Pfanne mit Butter oder Öl anbraten
  • Mit Zwiebeln, Knoblauch und Kräutern verfeinern
  • Mit Sahne oder Brühe ablöschen; nach Wunsch mit Sojasoße, Salz, Pfeffer würzen
  • Schmeckt auch zu Pasta, in Omeletts, Suppen, Saucen
  • Garzeit: Mindestens 20 Minuten
  • Pilz lässt sich frisch im Kühlschrank aufbewahren, trocknen oder einfrieren

Nahaufnahme von gebratenen Krausen Glucke Stücken in einer Pfanne mit Kräutern, die goldbraun und fest sind.

Krause Glucke zuhause anbauen

Manche Pilzfreunde versuchen, die Krause Glucke selbst zu züchten. Das ist schwieriger als bei anderen Speisepilzen, aber möglich.

Was braucht man zur Zucht?

  • Geeignetes Holzsubstrat (z. B. Holzstämme), ähnlich dem natürlichen Lebensraum
  • Myzel (Pilzgeflecht) oder ein fertiges Zucht-Set
  • Feuchtigkeit und passende Temperatur sind wichtig

Es kann Monate dauern, bis der Pilz wächst – Geduld ist gefragt. Im Handel gibt es spezielle Sets für Hobbyzüchter, aber der Erfolg ist nicht garantiert.

Zuchttipps

  • Holzsubstrat feucht halten, aber nicht zu nass
  • Fruchtkörper ernten, solange sie noch jung sind – spätere Exemplare werden schnell zäh
  • Mit einem scharfen Messer abschneiden

Wer Erfolg hat, kann sich über eine besondere Pilzmahlzeit aus eigener Ernte freuen.

Wissenswertes zur Krausen Glucke

  • Sobald der Pilz einmal gefunden wurde, wächst er oft jedes Jahr an derselben Stelle
  • In manchen Regionen (z.B. Ostdeutschland) ist er häufiger, insgesamt bleibt er aber eine Besonderheit
  • Die ungewöhnliche Form sorgt für viele Namen und macht ihn zu einem Hingucker beim Pilzesammeln
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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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