Ein dichter, sattgrüner Rasen ist der Wunsch vieler Gartenbesitzer. Oft sieht es im eigenen Garten aber anders aus: kahle Stellen, Moos, Unkraut und blasse Flächen. Ein wichtiger Schritt für einen gesunden Rasen ist die richtige Düngung. Die Frage ist: Wann sollte man den Rasen düngen? Kurz gesagt: Eine einmalige Düngung reicht nicht aus. Mehrere Düngegaben im Jahr sind sinnvoll, da das regelmäßige Mähen viele Nährstoffe entzieht. Drei Düngungen im Jahr gelten meist als gute Richtlinie für gesunden, kräftigen Rasen.

Wann sollte man den Rasen düngen?
Genauso wichtig wie der Dünger ist auch der richtige Zeitpunkt. Dünger zur falschen Zeit bringt oft wenig oder kann dem Rasen sogar schaden. Die Natur gibt oft die besten Hinweise, wann es so weit ist.
Welche Jahreszeiten sind am besten zum Düngen?
Die besten Zeitpunkte sind die Hauptwachstumsphasen des Rasens. Diese liegen vor allem im Frühjahr, wenn das Gras aus dem Winterschlaf erwacht und schnell wächst. Im Sommer ist eine weitere Düngung nötig, damit der Rasen trotz Hitze und Belastung stabil bleibt. Im Herbst sorgt eine Düngung dafür, dass der Rasen gut durch den Winter kommt und gestärkt in die nächste Saison startet.
Zusammengefasst:
Jahreszeit | Düngen? | Grund |
---|---|---|
Frühjahr | Ja (Mitte März – Mitte April) | Wachstum und Regeneration |
Sommer | Ja (Mai-Juli, meist Juni) | Stärkung in Hitze/Belastung |
Herbst | Ja (September/Oktober) | Vorbereitung auf Winter |
Mit diesen drei Zeitpunkten ist der Grundstein für einen Düngeplan gelegt.

Hängt die Düngezeit vom Rasentyp ab?
Für die meisten Zierrasen und Gebrauchsrasen passen drei Düngezeiten pro Jahr. Es gibt aber Ausnahmen:
- Neuer Rasen: Braucht nach dem Säen oder Rollrasen-Verlegen einen Starterdünger mit viel Phosphor. Das fördert das Wurzelwachstum. Die erste Düngung erfolgt direkt nach dem Anwachsen.
- Stark belastete Rasen (z.B. Sport- oder Spielrasen): Können eine vierte Gabe im Spätsommer nötig haben. Beobachten Sie im Zweifel den Zustand des Rasens und fragen Sie ggf. einen Experten.
Für die meisten Hausgärten reicht der Dreiklang: Frühjahr, Sommer, Herbst.
Wie oft sollte im Jahr gedüngt werden?
Wie Fachleute empfehlen, ist dreimal Düngen im Jahr für einen dichten, gesunden Rasen meist ausreichend. So bekommt der Rasen alle wichtigen Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium.
Bei regelmäßigem Mulchmähen oder Mährobotern, die das Schnittgut liegen lassen, gehen weniger Nährstoffe verloren. Hier können manchmal sogar zwei Düngegaben reichen. Im Zweifel kann eine Bodenuntersuchung helfen.
Düngeplan: Wann und wie düngen im Jahresverlauf?
Ein klarer Plan hilft dabei, alle Düngungen zur richtigen Zeit durchzuführen.
Frühjahr: Erster Start für das neue Jahr
Nach dem Winter braucht der Rasen neue Kraft. Die erste Düngung gibt man idealerweise zwischen Mitte März und Mitte April. Zeichen für den richtigen Moment sind blühende Forsythien oder Bodentemperaturen über 5 bis 10 Grad Celsius.
Vor dem Düngen mähen Sie den Rasen und entfernen mit dem Vertikutierer sofern nötig Moos und Rasenfilz. Wer möchte, prüft noch den pH-Wert (Ziel: 5,5-6,5). Ein spezieller Frühjahrsdünger mit viel Stickstoff fördert das Wachstum nach der langen Winterpause.

Sommer: Rasen stärken für Hitze und Belastung
Viel Sonne, hohe Temperaturen und Nutzung strapazieren das Gras. Geben Sie Anfang/Mitte Juni (je nach Wetter auch im Mai oder Juli) die zweite Düngegabe. Setzen Sie wieder eher auf stickstoffbetonten Dünger. Nie in der Hitze oder Mittagssonne düngen, sondern besser abends oder bei bedecktem Himmel. Direkt danach gut wässern, damit der Dünger in den Boden gelangt.
Herbst: Schutz für den Winter
Im Herbst steht nicht mehr das Wachstum, sondern die Stärkung der Pflanzenzellen im Vordergrund. Hier setzt man auf Kaliumbetonten Herbstdünger. Herbst ist die Zeit von September bis Oktober. So ist das Gras besser gegen Frost, Krankheiten und Stress geschützt. Stickstoffreicher Dünger im Herbst kann dagegen schaden, da er die Gräser anfällig für Frost macht.

Worauf sollte man beim Rasen düngen achten?
Es gibt noch andere wichtige Dinge, damit das Düngen wirklich hilft und nicht schadet:
- Wetter & Temperaturen: Ein trockener, bewölkter Tag ist perfekt. Nicht bei praller Sonne oder starkem Regen düngen.
- Bodentemperatur: Im Frühjahr erst düngen, wenn es dauerhaft wärmer als 5 Grad wird. Im Herbst düngen, solange der Boden nicht gefroren ist.
- Mähen: Nach dem Mähen mindestens ein bis zwei Tage warten. Die Grashalme heilen so besser, bevor der Dünger auf sie trifft.
- Wasser: Nach jeder Düngung kräftig wässern, damit der Dünger nicht auf den Halmen kleben bleibt.
- Verteilung: Nutzen Sie bei mineralischem Dünger am besten einen Streuwagen für gleichmäßiges Ausbringen.
- Dosierung: Halten Sie sich an die Angaben auf der Verpackung oder nehmen im Zweifel etwas weniger bei mineralischem Dünger.
Problemstellen nach dem Düngen – was tun?
Manchmal klappt nicht alles wie geplant:
- Zu früh im Frühjahr: Dünger wirkt nicht oder Frost schädigt die Gräser.
- Zu spät im Herbst: Stickstoffreicher Dünger macht den Rasen frostempfindlich.
- Flecken im Rasen: Zu viel Dünger an einer Stelle (Überdüngung, meist Stickstoff) sorgt für gelbe/braune “Brandstellen”. Sofort reichlich wässern hilft den Schaden zu mindern.
- Die falsche Düngersorte: Blaukorn verbrennt schnell, Eisendünger kann den Boden “übersäuern” und ist nur selten nötig. Besser sind langsam wirkende, organische Dünger.
Weitere Tipps für einen gepflegten Rasen:
Die richtige Düngung ist wichtig, aber nicht alles. Ein schöner Rasen braucht auch diese Pflege:
- Regelmäßig und angepasst gießen – besonders bei Trockenheit
- Nie zu kurz oder mit stumpfen Messern mähen
- Moos und Filz durch Vertikutieren oder Lüften entfernen
- Die Bodenstruktur mit organischem Material oder Huminsäuren verbessern
Wer sich an einen guten Düngeplan hält und diese Regeln beachtet, bekommt mit etwas Geduld einen schönen, dichten und gesunden Rasen.
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