Für viele ist es ein echter Sommertraum: Ein eigener Pool im Garten bedeutet Spaß, Abkühlung und Entspannung direkt vor der Haustür. Doch kann man so ein großes Projekt wirklich selbst umsetzen? Ja – mit einer guten Vorbereitung, ein wenig handwerklichem Können und Geduld lässt sich dieser Wunsch tatsächlich erfüllen. Ein selbst gebauter Pool spart nicht nur Geld, sondern ermöglicht es Ihnen auch, Ihren Pool ganz an Ihre Wünsche und Ihren Garten anzupassen. Es gibt aber einiges zu wissen und vorzubereiten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Schritt für Schritt vom ersten Gedanken bis zum fertigen Pool alles richtig planen und umsetzen.

Pool selber bauen: Vorteile, Risiken und was man braucht
Der Weg bis zum eigenen Pool kann spannend sein und bringt viele Vorteile, aber auch Risiken, die man kennen sollte. Machen Sie sich ein genaues Bild von dem, was Sie erwartet, bevor es losgeht. Sie sparen beim Selbermachen nicht nur Arbeitskosten, sondern haben auch volle Kontrolle über Design und Bau. Andererseits gibt es auch Stolpersteine und Bedingungen, die Sie unbedingt beachten sollten, damit Ihr Pool-Projekt gelingt.
Welche Vorteile hat der Eigenbau?
- Geld sparen: Da Sie selbst arbeiten und Materialien aussuchen, können Sie die Kosten oft deutlich senken. Dafür bleibt dann mehr Geld für Technik oder eine schönere Umgebung.
- Eigene Wünsche verwirklichen: Sie bestimmen Größe, Form, Tiefe und alle Details komplett selbst – das Standardmodell von der Stange entfällt.
- Neues lernen: Sie gewinnen Erfahrung im Bauen und Technik, was Ihnen später z.B. bei Reparaturen hilft.
- Alles im Griff: Sie steuern den Baufortschritt und können die Qualität Vollständig selbst kontrollieren.
- Flexibles Budget: Sie können das Projekt Stück für Stück umsetzen und die Ausgaben verteilen.
Welche Risiken gibt es?
- Fehlende Erfahrung: Wer Fehler bei Planung oder Bau macht, riskiert teure Schäden oder einen undichten Pool.
- Viel Zeitaufwand: Poolbau dauert – besonders, wenn Sie nach Feierabend und am Wochenende arbeiten. Verzögerungen sind oft möglich.
- Körperliche Anstrengung: Graben, Heben, Gießen – das ist oft harte Arbeit.
- Zusatzkosten: Spezialwerkzeuge müssen vielleicht gekauft oder gemietet werden.
- Enttäuschung möglich: Das Ergebnis ist nicht immer wie erwartet, falls bei der Planung Fehler passieren oder die Bauausführung nicht klappt.
Welche Voraussetzungen muss ich beachten?
- Passender Platz: Ihr Grundstück muss ausreichend groß und geeignet sein. Berücksichtigen Sie Sonne, Wind, Platz und Anschlüsse.
- Rechtliche Regeln: Prüfen Sie, ob Sie eine Baugenehmigung brauchen. Klären Sie das vorab mit Ihrer Gemeinde.
- Boden prüfen: Der Untergrund muss das Poolgewicht tragen können. Altlasten und Leitungen müssen bekannt sein.
- Genug Wissen: Sie sollten handwerkliche Grundkenntnisse haben oder bereit sein, sich diese anzueignen.
- Budget: Auch beim Selberbauen entstehen Kosten für Material und Werkzeug. Rechnen Sie vorher durch, was alles auf Sie zukommt.

Den passenden Platz für den Pool wählen
Der richtige Platz ist entscheidend für Optik, Funktion und die spätere Pflege. Suchen Sie einen Platz, der Ihren Vorstellungen entsprich, aber auch praktisch ist. Sonnenlage, Windschutz und Nähe zu Wasser/Strom erleichtern später vieles.
Worauf muss ich bei der Standortwahl achten?
- Gute Erreichbarkeit: Achten Sie auf freien Zugang für Bauarbeiten und spätere Wartung.
- Kurz zu Strom und Wasser: Nähe zu Anschlüssen spart Aufwand.
- Einbettung im Garten: Möchten Sie den Pool im Mittelpunkt oder lieber versteckt im Garten?
- Privatsphäre: Hecken und Zäune schützen vor neugierigen Blicken und Wind.
Wie viel Platz braucht ein Pool im Garten?
Die Fläche richtet sich nach der Poolgröße. Für ein Schwimmbecken von 8 x 4 m mit etwa 1,35-1,50 m Tiefe benötigen Sie deutlich mehr Platz als für ein kleines Becken. Denken Sie an zusätzlichen Raum rund um den Pool für Bauarbeiten, Technik, Liegen und Zubehört. Planen Sie deshalb mindestens einen Meter mehr als die Poolmaße ein.
Wie beeinflussen Sonne, Wind und Bäume den Pool?
- Sonne: Viel Sonne erwärmt das Wasser – das spart Heizkosten. Wenig Schatten, aber nicht ganztags pralle Sonne, ist ideal.
- Wind: Wind bläst Wasser und Schmutz ins Becken und kühlt ab. Hecken, Mauern oder Zäune schützen.
- Bäume: Halten Sie Abstand zu Laub- oder Nadelbäumen. Herabfallendes Laub erhöht die Reinigung und fördert Algen.

Baugenehmigung und rechtliche Fragen
Bevor Sie starten, klären Sie die rechtlichen Bedingungen ab. Die Regeln unterscheiden sich je nach Bundesland und Gemeinde. Mit einem Blick in die Vorschriften können Sie späteren Ärger vermeiden.
Brauche ich eine Baugenehmigung für einen Pool?
- In Deutschland sind private Pools bis 100 m³ meistens genehmigungsfrei.
- Die meisten privaten Pools bleiben darunter (zum Beispiel: 4 x 10 m bei 1,5 m tief = ca. 60 m³).
- Zusatzelemente wie Technikräume oder große Terrassen können aber extra bewilligt werden müssen.
- Fest eingebaute Pools werden anders behandelt als einfache Aufstellpools.
Welche Vorschriften gibt es lokal?
- Einige Gemeinden haben strengere Pläne, vor allem bezüglich Abstände und Poolgröße.
- Fragen Sie vorab beim Bauamt Ihrer Gemeinde nach.
- Erkundigen Sie sich nach Vorschriften zur Wasserentsorgung oder Lärmschutz.
- Ein kurzes Gespräch mit Nachbarn hilft oft, Missverständnisse zu vermeiden.
Ist eine Genehmigung für Aufstellpools nötig?
- Aufblasbare oder kleine Aufstellpools gelten in der Regel als kurzfristige Bauten und benötigen meist keine Genehmigung.
- Bei größeren, dauerhaft aufgestellten Pools sollten Sie zur Sicherheit nachfragen.
Poolsysteme und Bauarten im Überblick
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihren Pool bauen können. Jede Variante hat Vor- und Nachteile – wählen Sie nach Ihrem Können, Ihren Wünschen und Ihrem Budget.
Bauart | Eigenschaften |
---|---|
Massivbau | Mit Schalsteinen oder gemauerten Wänden, sehr stabil und individuell, aufwendiger Aufbau. |
Stahlwandpool | Einfache Montage, günstiger, als Rund-, Oval- oder Achtformbecken erhältlich, kann aufgestellt oder in der Erde versenkt werden. |
Holzpool | Natürlicher Look, meist einfache Montage, erfordert regelmäßige Holzpflege. |
GFK/PP/Edelstahl | Fertigbecken, bequem und schnell eingebaut, teurer, meist weniger individuelle Formen. |

Einbau-, Aufstell- oder teilversenkter Pool?
- Einbaupool: Liegt ganz im Boden, sieht sehr schick aus, braucht aber viel Aushub und Stabilisierung.
- Aufstellbecken: Steht über dem Boden, ist günstig und schnell aufzubauen, passt aber weniger optisch in den Garten.
- Teilversenkt: Halb im Boden, halb draußen – spart Aushub und ist leichter sauber zu halten.
Materialien: Styropor, Polypropylen, Edelstahl
- Styroporsteine: Einfach wie Lego zusammensetzen, werden mit Stahl und Beton gefüllt, gute Wärmeisolierung.
- Polypropylen: Glatte, langlebige Kunststoffe, unempfindlich und leicht zu reinigen, meist als Fertigbecken.
- Edelstahl: Edle Optik, sehr widerstandsfähig und pflegeleicht, aber teuer in der Anschaffung.
- Auch Beton, Mauerwerk und Holz sind möglich – je nach gewünschtem Stil.
Planung: Größe, Form und Kosten
Gute Planung hilft, spätere Probleme und Mehrkosten zu vermeiden. Überlegen Sie, wie Sie den Pool nutzen wollen, wie groß Ihr Garten ist, wie viele Personen gleichzeitig baden werden und wie viel Geld Sie investieren möchten.
Wie bestimme ich die Poolgröße?
- Kleine Pools (unter 10 m² Wasseroberfläche) genügen zum Abkühlen und für Kinder.
- Typische Schwimmbecken haben etwa 8 x 4 m und sind 1,35-1,50 m tief.
- Planen Sie genug Platz für den Poolrand, Technik und Liegeflächen.
Poolformen im Überblick
- Rechteck: Gut zum Schwimmen, modern und schlicht.
- Oval: Wirkt weicher, harmonisch und bietet dennoch viel Platz.
- Rund: Spart Platz, ideal für kleine Gärten.
- Achtform: Bietet Stabilität und sieht besonders aus.
- Freiform: Individuell, aber aufwendiger im Bau.
Was kostet ein selbst gebauter Pool?
Pooltyp | Kosten (ungefähr) |
---|---|
Massiv- oder Styroporstein-Pool | 10.000 – 20.000 € |
Holz-Aufstellpool | 1.500 – 6.000 € |
Stahlwandpool | ab 650 € |
Aufblasbarer Pool | ab 25 € |
Rechnen Sie sämtliche Materialien, Maschinenmiete, Technik, Werkzeuge, Entsorgung und ggf. externe Hilfe mit ein.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: Pool selber bauen
- Planung und Abstecken: Markieren Sie die Poolform im Garten mit Schnüren oder Sprühfarbe. Achten Sie auf genug Abstand zu Nachbarn, Gebäuden und Leitungen.
- Aushub und Baugrube vorbereiten: Heben Sie die Grube aus – entweder von Hand oder mit einem Minibagger. Die Grube sollte tiefer und breiter als das Becken sein (jeweils ca. 20-30 cm extra für Arbeitsraum).
- Bodenplatte betonieren: Füllen Sie ca. 20 cm Kies oder Schotter als Sauberkeitsschicht ein, verdichten Sie diese, dann kommt Bewehrung (Stahlgitter) und der Beton (mindestens 20 cm dick) darauf.
- Poolwände bauen: Schalsteine, Stahlwand oder das gewählte System aufbauen. Beim Massivbau werden die Steine mit Beton und Rost verstärkt und dann ausgegossen.
- Technik und Einbauteile: Skimmer, Einlaufdüsen, eventuell Lampen, Heizung oder Gegenstromanlage einbauen. Halten Sie sich an die Herstellerhinweise.
- Verrohrung und Anschlüsse: Verlegen Sie alle Rohre und Leitungen sorgfältig nach Plan. Die Verbindungen müssen gut abgedichtet sein.
- Abdichtung und Hinterfüllung: Dichten Sie die Außenwände mit Bitumen ab und bringen Sie eine Noppenfolie zum Schutz an. Hinterfüllen Sie die Grube schrittweise mit Sand, Kies oder Magerbeton.
- Innenauskleidung und Folie/Fliesen: Bringen Sie die Poolfolie oder spezielle Fliesen an – achten Sie auf eine glatte Oberfläche, damit keine Falten oder Risse entstehen.
- Befüllen und Kontrolle: Füllen Sie wenig Wasser ein, glätten Sie die Folie, testen Sie alle Anschlüsse. Wenn alles dicht ist und alle Einbauteile funktionieren, können Sie das Becken komplett befüllen und den Poolbereich schön gestalten.

Technik und Ausstattung: Filter, Pumpe, Heizung & Sicherheit
Filteranlagen und Pumpen
- Sandfilteranlagen: Für größere Pools, sehr wirksam, Sand muss ab und zu gereinigt werden (Rückspülen).
- Kartuschenfilter: Geeignet für kleinere Pools, einfacher zu warten – Kartusche regelmäßig reinigen oder austauschen.
- Pumpe und Filter sollten so abgestimmt sein, dass das gesamte Poolwasser in 4-6 Stunden einmal gefiltert wird.
Beleuchtung, Heizung und Zubehör
- Poolbeleuchtung: LED-Lampen mit Schutzklasse IP69 sorgen für schöne Beleuchtung auch abends.
- Heizung: Wärmepumpen, Solaranlagen oder elektrische Heizungen – was passt am besten zu Ihrem Pool und Ihrem Budget?
- Sonstiges Zubehör: Abdeckungen, Roboter, Leitern oder Treppen, je nach Wunsch.
Sicherheit rund um den Pool
- Abdeckungen: Schützen vor Schmutz und sind wichtig für die Sicherheit – besonders mit Kindern oder Haustieren.
- Absperrung: Zaun oder Mauer rund um den Pool verhindert, dass unbeaufsichtigte Kinder hineingeraten.
- Rutschfeste Böden: Beugen Unfällen vor.
- Alarmanlagen: Bekommen Sie ein Signal, wenn jemand in den Poolbereich eindringt.
Poolpflege und Wartung
Sauberes Wasser: Reinigung und Pflege
- pH-Wert im Blick: Ideal ist ein Wert zwischen 7,0 und 7,4. Kontrollieren Sie regelmäßig mit Teststreifen.
- Chlor oder Alternativen: Chlor ist das meistverwendete Desinfektionsmittel, es gibt aber auch Alternativen wie Brom oder Salzelektrolyse.
- Schmutz entfernen: Laub und Insekten mit Kescher entfernen, Boden mit Sauger oder Roboter reinigen.
- Filter reinigen: Rückspülen (Sandfilter) oder Kartusche tauschen (Kartuschenfilter).
Pool winterfest machen und überwintern
- Wasserstand unter Einlaufdüsen absenken.
- Alle Leitungen leeren oder auspusten, Technik schützen oder an einem trockenen Ort lagern.
- Winterchemie (Algen- und Kalkschutz) ins Wasser geben.
- Mit einer festen Abdeckplane abdecken.
Technik prüfen
- Regelmäßig auf Dichtheit, Geräusche und Funktion aller Geräte checken.
- Elektrik und Anschlüsse auf Schäden und Rost prüfen.
- Eventuelle Mängel sofort beheben, um größere Schäden zu vermeiden.
FAQ: Häufige Fragen
Wie lange dauert der Bau?
Der Aufbau eines Pools hängt von der Bauweise und Ihrer Zeit ab. Ein einfaches Aufstellbecken ist schnell aufgebaut (ein bis zwei Tage). Ein fester Massivpool kann Wochen bis Monate in Anspruch nehmen, besonders wenn Sie ihn alleine in der Freizeit bauen.
Welche Fehler sollte ich vermeiden?
- Unzureichende Planung kann zu hohen Kosten und Problemen führen.
- Sicherstellen, dass alles richtig abgedichtet ist, sonst gibt es später große Schäden.
- Zu wenig Erfahrung: Im Zweifel Profis für schwierige Arbeiten (Statik, Elektrik) dazu holen.
- Keine oder falsche Sicherheitsmaßnahmen sind gefährlich, besonders für Kinder.
Lohnt sich der Eigenbau finanziell?
Oft ja, vor allem wenn Sie viel selbst arbeiten können. Aber rechnen Sie alle Kosten (Material, Werkzeug, Maschinen, Technik, evtl. Fachleute) realistisch durch. Wenn Sie wenig Erfahrung oder Zeit haben, können Probleme teuer werden. Wer aber geschickt ist, spart viel Geld und bekommt ein individuelles Schwimmbecken nach eigenen Wünschen.
Mit einer guten Vorbereitung, sorgfältiger Planung und etwas Geduld können Sie sich den Traum vom eigenen Pool im Garten erfüllen.
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