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Pool selber bauen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

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Viele träumen davon, im eigenen Garten einen Pool zu haben. An heißen Sommertagen ins Wasser zu springen, gemütlich am Poolrand zu sitzen oder Feste mit Familie und Freunden zu feiern – das klingt toll. Doch einen Pool von einer Fachfirma bauen zu lassen, ist oft sehr teuer. Da stellt sich die Frage: Kann man den Pool auch selbst bauen? Die Antwort ist Ja – aber es bringt einiges an Aufwand mit sich. Selbst gebauter Pool spart Kosten und gibt das gute Gefühl, etwas Eigenes geschaffen zu haben. Aber dafür braucht es Planung, handwerkliches Können, Zeit und Kraft. Wer bereit ist, diese Arbeit zu leisten, kann sich den Wunsch vom eigenen Pool selbst erfüllen.

Eine karikaturartige Illustration zeigt auf der linken Seite eine glückliche Familie im sonnigen Gartenpool und auf der rechten Seite eine Person beim Bau eines Pools durch harte Arbeit.

In diesem Artikel beschreiben wir den Weg vom Plan bis zur Umsetzung. Wir zeigen, welche Poolarten sich beim Selberbauen eignen, welche Vorbereitungen nötig sind, was der Poolbau kostet, welches Material und Werkzeug gebraucht wird und geben eine genaue Schritt-für-Schritt-Anleitung. Zusätzlich vermitteln wir Tipps zu Technik, Gestaltung und Pflege, damit der Pool lange Freude macht.

Warum selbst einen Pool bauen?

Der wichtigste Grund für einen DIY-Pool ist meistens das Geld. Professionell installierte Pools kosten schnell mehrere zehntausend Euro. Wer viele Arbeiten selbst übernimmt – wie Grube ausheben, betonieren, Wände aufbauen und Technik installieren – kann die Ausgaben deutlich senken. Die Arbeit ist zwar mühsam, aber spart den Lohn der Fachleute und gibt Kontrolle beim Materialkauf. So kann man Preise vergleichen und günstiger einkaufen.

Außerdem macht Eigenbau es möglich, den Pool nach Wunsch zu gestalten. Form, Größe, Wände, Folien oder Einfassungen lassen sich genau passend für den eigenen Garten auswählen und anpassen. Bei Fertigpools oder beim Bau mit einer Firma ist diese Freiheit meistens eingeschränkt oder kostet extra.

Vorteile des Selbstbaus

  • Kosten sparen: Wer selbst baut, zahlt weniger für Lohn und kann insgesamt 30 bis 50% sparen, je nach System, Umfang und eingesetzter Technik.
  • Individuelle Gestaltung: Größe, Form, Tiefe und Platz für Sitzbank, Treppe oder Technik können frei geplant werden.
  • Stolz: Einen Pool mit eigenen Händen zu bauen, gibt ein besonderes Erfolgserlebnis. Das eigene Projekt schwimmen zu sehen, motiviert viele Selbermacher.

Herausforderungen und Risiken

  • Viel Zeit nötig: Es braucht nicht nur Zeit für den Bau, sondern auch für Planung, Materialbesorgungen und Wartezeiten (wie das Trocknen von Beton).
  • Handwerkliche Fähigkeiten: Man sollte mit Werkzeugen umgehen können und die Bauanleitungen gründlich lesen und umsetzen. Fehler führen oft zu Undichtigkeiten oder Stabilitätsproblemen.
  • Körperliche Arbeit: Grube ausheben, Steine versetzen, Beton mischen: Ohne Helfer wird es schnell zu schwer. Unterstützung durch Freunde, Familie oder bezahlte Hilfe ist sinnvoll.
  • Ungeplante Probleme: Schlechter Boden, Wetter oder verspätete Lieferungen können Planung verzögern. Auch rechtliche Dinge wie Genehmigungen müssen vorher geklärt sein.

Eine erschöpfte Person steht vor einer großen halb ausgehobenen Baugrube, umgeben von Werkzeugen und Baumaterialien, die den körperlichen Aufwand eines Bauprojekts zeigen.

Welche Poolarten eignen sich?

Nicht jedes Pool-Modell ist für den Selbstbau geeignet. Mobile Pools (aufblasbar oder mit Gestell) sind einfach. Fest eingebaute Pools benötigen mehr Aufwand und Wissen, aber es gibt Systeme, die dafür gemacht sind:

  • Stahlwandpools: Einfacher Aufbau, populär bei Heimwerkern, meist rund, oval oder in Achtform.
  • Holzpools: Passen sich natürlich in den Garten ein, als Bausatz verfügbar. Kommen meist ohne dickes Betonfundament aus.
  • Pools aus Styroporsteinen (ISO-Pools): Schneller Aufbau, gute Wärmedämmung. Benötigen eine stabile Betonplatte.
  • Polypropylen-Pools (PP-Pools): Vorgefertigte Becken, Eigenleistung meist bei Aushub, Fundament und Technik. Höhere Kosten.
  • Schwimmteiche und Naturpools: Kommen fast ohne Chemie aus, brauchen jedoch viel Wissen und Fachkenntnisse.

Infografik zeigt vier stilisierte Pooltypen mit Namen und Hintergrund, inklusive Stahlwandpool Holzpool Styroporpool und Fertigbecken.

Stahlwandpools

Stahlwandpools sind recht leicht aufzubauen und es gibt viele Modelle. Runde Varianten lassen sich ohne Stützmauer aufstellen. Ovale Modelle brauchen meist eine Bodenplatte aus Beton und oft seitliche Stützmauern.

Form Aufwand Benötigte Bodenplatte
Rund leicht oft nein
Oval mittel ja
Achtform mittel ja

Holzpools

Holzpools passen sich optisch gut an. Sie werden meist als Bausatz geliefert. Oft genügt eine sorgfältig vorbereitete Fläche mit Kies oder Schotter als Untergrund. Holzpools können aufgestellt, teilweise oder ganz eingegraben werden. Die Konstruktion ist stabil und muss oft nicht noch extra gestützt werden.

Styroporsteinpools

ISO-Pools nutzen leichte Steine aus Styropor, die leicht zusammenzustecken sind. Nach Aufbau werden sie mit Stahl und Beton gefüllt, was dem Pool hohe Stabilität gibt und gleichzeitig gut isoliert. Eine Betonplatte als Fundament ist dabei Pflicht.

Polypropylen Pools (PP-Pools)

PP-Pools kommen als fertige Poolschale, die mit einem Kran an Ort und Stelle gesetzt wird. Sie haben bereits Technik wie Skimmer und Düsen eingebaut. Vorarbeiten wie Grube und Bodenplatte müssen selbst gemacht werden. Die Zugangsbreite für Kran/LKW beachten!

Schwimmteiche und Naturpools

Wer auf Chlor verzichten will, wählt einen Naturpool oder Schwimmteich. Die Reinigung funktioniert über Pflanzen oder biologische Filter. Der Aufbau ist schwieriger und braucht mehr Planung.

Unterschiede zwischen Aufstell- und Einbaupools

  • Aufstellpools: Schnell aufgebaut, keine Grube oder Betonplatte notwendig, im Winter meist abbaubar.
  • Einbaupools: Teilweise oder ganz im Boden, brauchen meist einen Aushub und eine Bodenplatte. Sie sind langlebiger, stabiler, aber auch teurer und aufwendiger.

Was sollte vor dem Bau geplant werden?

Gute Vorbereitung ist für den Erfolg entscheidend. Ohne Planung entstehen schnell Fehler, die später teuer werden.

  • Wie viel Geld steht zur Verfügung?
  • Wie viel Platz gibt es?
  • Welche Größe und Form soll der Pool haben?
  • Wo ist der perfekte Standort?
  • Sind Genehmigungen nötig?
  • Welche Technik braucht der Pool?

Was darf ein Pool kosten?

Die Preise variieren stark:

  • Kleine Aufstellpools: ab ca. 25 €
  • Stahlwandpools: ab 650 €
  • Holzpools (Bausatz): ab 1.500 €
  • Styroporstein/Einbaupool: 10.000 bis 20.000 €
  • PP-Fertigbecken: meist noch teurer

Rechnen Sie bei fest eingebauten Pools auch Kosten für Aushub, Beton, Verrohrung, Wasser, Umrandung und eventuelle Gebühren ein.

Wie viel Platz benötigt man?

Planen Sie nicht nur die Poolfläche, sondern auch 1m Platz ringsherum ein. Denken Sie an Technik, Zugänge für Bagger oder LKW und Lagermöglichkeiten für Material und ausgehobene Erde.

Baugenehmigung und Vorschriften

Ob Sie eine Genehmigung brauchen, hängt von der Poolgröße und dem Bundesland ab. Bis zu 100 m³ sind meist genehmigungsfrei, aber vor Baubeginn immer beim Bauamt nachfragen. Auch Abstandsregeln zu Nachbarn können gelten.

Standortwahl

  • Am besten sonnig oder leicht schattig
  • Wenig Bäume wegen Laub und Schmutz
  • Windgeschützt durch Hecke oder Mauer
  • In der Nähe von Strom- und Wasseranschluss

Anforderungen an den Untergrund

  • Fester, tragfähiger Boden, kein lockerer Untergrund
  • Bei Zweifel: Experten fragen
  • Für Einbaupools ist meist eine Betonplatte nötig

Schematische Illustration eines Gartens von oben mit Markierungen für den optimalen Poolstandort und umliegende Flächen für Lagerung und Zugang.

Poolgröße und Form

Die Größe hängt von Nutzung, Nutzern und Platz ab. Rechnen Sie ca. 2,5 m² Wasserfläche pro Person. Typische Größen: z.B. 8 x 4 Meter, 1,35-1,50 m tief. Runde Pools sind einfacher in der Umsetzung, rechteckige besser zum Schwimmen.

Technikschacht/Pooltechnik

  • Technik wie Filter, Pumpe etc. nahe beim Pool platzieren – so werden die Rohrleitungen kürzer
  • Technikschacht sollte mindestens 125 cm breit sein, gut belüftet und abgedichtet
  • Alle Elektroarbeiten vom Fachmann machen lassen!

Was kostet ein selbst gebauter Pool?

Die Kosten hängen von Poolart, Größe, Umfang der Eigenleistung und Technik ab. Für Einbaupools bewegen sich die Materialkosten meist zwischen 10.000 und 20.000 Euro – deutlich günstiger als vom Profi. Aufstellpools liegen meist zwischen 650 und 6.000 Euro.

Pooltyp Preisbereich (ca.)
Aufblasbar ab 25 €
Stahlwand (Aufstellbecken) ab 650 €
Holz (Bausatz) 1.500 – 6.000 €
Styroporstein/Einbau 10.000 – 20.000 €
PP-Fertigbecken ab 15.000 €
  • Faktoren für die Kosten: Größe, Tiefe, Technik, Umrandung, Aushebung und weitere Ausstattungen.
  • Mögliche Einsparungen durch Eigenleistung sind hoch, ebenso beim günstigen Einkauf von Materialien oder gebrauchter Technik.

Welche Materialien und Werkzeuge sind nötig?

Was genau gebraucht wird, hängt vom gewählten Pool-System ab. Hier eine grobe Übersicht:

  • Beton und Baustahl für das Fundament, ggf. Styroporsteine oder Holz für Wände, Dichtungsmaterialien, Poolfolie, Vlies, Verrohrung, Dämmstoffe, Filter, Pumpe, Leitern oder Treppen, Poolumrandung, Wasserpflegeprodukte, Poolabdeckung
  • Werkzeuge: Spaten, Schaufel, evtl. Minibagger, Wasserwaage, Rüttelplatte, Betonmischer, Schubkarre, Kellen, Hammer, Säge, Schraubenschlüssel, Bohrmaschine, Rohrschneider und Sicherheitsausrüstung (Handschuhe, Schuhe)

Ein fotorealistisches Stillleben zeigt die wichtigsten Werkzeuge und Materialien für den Poolbau, gut beleuchtet und ordentlich arrangiert.

Empfohlene Baustoffe und Dämmung

  • 25-30 cm dicke Betonplatte mit Baustahl, darunter Schotter (ca. 20 cm verdichtet) als Drainage
  • Wände: Beton- oder Styroporsteine, aufgefüllt mit Beton und verstärkt mit Stahl
  • Außenwände mit Bitumen und Noppenfolie abdichten
  • Boden und Innenwände mit wasserfestem Putz für saubere Folienschicht

Wichtiges Zubehör

  • Poolfolie plus schützendes Vlies
  • Filteranlage, Pumpe, Skimmer, Düsen, Rohre
  • Leiter oder Treppe
  • Optional: Poolheizung, Beleuchtung, Abdeckung, Poolroboter

Pool selbst bauen: Schritt-für-Schritt

  1. Fläche abstecken und Grube ausheben: Standort auswählen, Fläche abstecken (Poolgröße plus mindestens 1 m ringsum). Grube ausheben – Tiefe = geplante Wassertiefe + Dicke von Fundament und Drainage.
  2. Bodenplatte gießen und abdichten: Schotter- oder Kiesbett (20 cm), dann Stahlbewehrung, dann Beton (20-30 cm) gießen. Aushärten lassen.
  3. Beckenwände bauen und Verstärkung einbauen: Je nach System Wände aufbauen, nach Anleitung anbringen und ggf. Stahl verstärken und mit Beton verfüllen.
  4. Technik und Rohre montieren: Skimmer, Einlaufdüsen, eventuell Gegenstromanlage einbauen, Rohre bis zur Technik verlegen.
  5. Wände und Boden abdichten und verputzen: Außenwände gegen Bodenfeuchte abdichten, Innen mit wasserfestem Putz für glatte Oberfläche.
  6. Poolfolie anbringen: Unterlage (Vlies) und Folie einlegen, bei passender Umgebungstemperatur ausrichten und Falten glätten.
  7. Becken mit Wasser befüllen und Folie ausrichten: Langsam mit Wasser füllen, Folie währenddessen glätten und fixieren. Skimmer und Düsen ausschneiden und anschließen.
  8. Umrandung und Umfeld gestalten: Poolumrandung nach Wunsch gestalten (Stein, Holz, WPC) und Sitz- oder Liegeflächen einrichten.

Ein sonnendurchfluteter Garten mit einem fertiggestellten DIY-Pool, der einladend und sauber aussieht.

Technik und Ausstattung: Was ist nötig?

  • Filter und Pumpe: Sorgen für sauberes Wasser. Sandfilter sind am häufigsten, alternativ Kartuschenfilter für kleine Becken.
  • Heizung: Wärmepumpe, Solarabsober oder Elektrodurchlauferhitzer möglich.
  • Beleuchtung: Unterwasserleuchten oder Lichter für die Umrandung – immer von Fachleuten installieren lassen.
  • Sicherheit: Zaun, Abdeckung oder Pool-Alarm für Kinder und Haustiere in Erwägung ziehen.

Pflege, Wartung und Zubehör

  • Regelmäßige Wasserpflege: pH-Wert kontrollieren (7,0-7,4), Chlor oder andere Desinfektion, Skimmer und Filteranlage regelmäßig reinigen.
  • Gröberer Schmutz: Mit Poolkescher, Bodensauger und Bürste entfernen.
  • Technik warten: Auf Dichtheit und Funktion prüfen.

Im Winter: Wasser absenken, Technik entleeren, reinigen und Pool abdecken.

Individuelle Gestaltung

  • Umrandung aus Stein, Holz, WPC oder Kunstrasen möglich
  • Hecke, Zaun oder Sichtschutzwand für Privatsphäre
  • Pergola, Sonnensegel oder kleine Sitzlandschaft für gemütlichen Bereich schaffen

Pflanzen auswählen, die wenig Laub abwerfen. Lichter setzen Akzente, Windschutz schützt auch vor Schmutz im Pool.

Häufige Fragen zum Pool-Selbstbau

Wie lange dauert ein Selbstbau?

Das hängt vom Pooltyp und von der Zeit ab, die zur Verfügung steht. Ein einfacher Aufstellpool geht an einem Tag, ein Styroporstein- oder eingrabbarer Pool kann mehrere Wochen bis Monate dauern, gerade wenn alles in der Freizeit gebaut wird.

Welche Fehler sollte man vermeiden?

  • Planung nicht vernachlässigen
  • Körperliche Arbeit unterschätzen
  • Sicherheit und Bauvorschriften nicht ernst nehmen
  • Sparen an wichtigen Stellen wie Dichtungsarbeiten oder Technik
  • Unzureichende Verdichtung des Untergrunds

Wie wird der Pool kindersicher?

  • Zaun mit selbstschließendem Tor installieren
  • Sicherheitsabdeckung oder Poolalarm verwenden
  • Bei Aufstellpools kann ein hoher Rand schützen
  • Kinder immer im Auge behalten

Mit Geduld, Planung und helfenden Händen kann ein Pool im eigenen Garten Wirklichkeit werden – und das Schwimmen im selbstgebauten Pool macht dann doppelt Spaß.

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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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