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Nosferatu-Spinne: Herkunft, Verhalten und ist sie gefährlich?

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Die Nosferatu-Spinne, mit dem wissenschaftlichen Namen Zoropsis spinimana, hat in Deutschland in den letzten Jahren für Aufmerksamkeit gesorgt. Doch was steckt hinter dem unheimlichen Namen, und sollten wir diese große Spinne fürchten? Kurz gesagt: Die Nosferatu-Spinne stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, ist recht groß, aber für gesunde Menschen ungefährlich. Ihr Biss ist nur mit einem leichten Insektenstich zu vergleichen. Obwohl ihr Name an den berühmten Vampir erinnert, ist sie keine wirkliche Gefahr für den Menschen.

Eine realistische Darstellung einer Nosferatu-Spinne auf einer Oberfläche, die ihre Größe und Erscheinung in einem häuslichen Umfeld zeigt.

Was ist die Nosferatu-Spinne?

Zoropsis spinimana, die Nosferatu-Spinne, ist Teil der Familie der Kräuseljagdspinnen (Zoropsidae). Diese Spinnenart war früher nur im Mittelmeerraum zu finden. Wegen des weltweiten Handels und zunehmender Wärme breitet sie sich seit Jahren auch in Deutschland aus.

Mit ihrem Namen wird sie in die Gruppe der Spinnen eingeordnet. Spinnen dieser Familie jagen ihre Beute, anstatt Netze zu bauen – das unterscheidet sie von vielen anderen Spinnen, die meist in unseren Häusern leben.

Name und Herkunft

Der Name „Nosferatu-Spinne“ kommt von einer auffälligen Zeichnung auf dem Vorderkörper, die an das Gesicht des Vampirs aus dem Film „Nosferatu“ erinnert. Dieser auffällige Fleck hat ihr den unheimlichen Namen eingebracht.

Ursprünglich kommt sie aus wärmeren Gegenden rund ums Mittelmeer. Durch Menschen und veränderte Umweltbedingungen hat sie sich ausgebreitet. In Deutschland wurde sie erstmals 2005 in Baden-Württemberg entdeckt und ist nun in vielen Regionen zu finden.

Makrofotografie des Cephalothorax einer Nosferatu-Spinne mit markantem Vampirgesicht-Muster.

Einordnung in die Spinnenwelt

Die Nosferatu-Spinne gehört zu den Webspinnen (Araneae), genauer zur Familie der Kräuseljagdspinnen (Zoropsidae). Weltweit gibt es etwa 178 Arten in dieser Familie. Die Nosferatu-Spinne ist dabei sehr verbreitet und bekannt. Ihre wissenschaftliche Einordnung hilft Forschenden, ihre Verwandtschaft und ihr Verhalten zu verstehen.

Zum ersten Mal wurde sie 1820 als Dolomedes spinimanus beschrieben. Später wurde sie mehrfach umbenannt. Heute verwendet man den Namen Zoropsis spinimana. Solche Details sind für die Forschung nützlich, im Alltag aber meist unwichtig.

Typische Eigenschaften der Kräuseljagdspinne

Als Teil der Kräuseljagdspinnen ist die Nosferatu-Spinne eine aktive Jägerin – sie fängt ihre Beute nicht mit Netzen, sondern jagt sie direkt. Diese Lebensweise bringt besondere Merkmale mit sich, wie flinke Bewegungen und fein entwickelte Sinnesorgane.

Ein weiteres spezielles Merkmal ist das Cribellum: ein Organ, das feine, krause Seidenfäden zum Einpacken der Beute herstellt. Das unterscheidet sie von anderen Spinnen, die eher klebrige Fäden nutzen.

So erkennt man die Nosferatu-Spinne

Die Nosferatu-Spinne ist wegen ihrer Größe und besonderen Muster relativ leicht zu erkennen. Sie ist eine der größten Spinnen, die in Deutschland leben. Ihr auffälliges Aussehen kann manche Menschen erschrecken.

Bestimmte Muster helfen bei der Bestimmung. Das markanteste ist die Zeichnung am Vorderkörper, die an den Vampir Nosferatu erinnert.

Erkennungsmerkmale

  • Dunkle Zeichnung am Vorderkörper, erinnert an einen Schädel oder Vampirgesicht
  • Muster auf der Rückenseite, das einem Schmetterling ähnelt
  • Dunkle Streifen und Flecken auf dem Hinterleib
  • Beine mit Ringelmuster
  • Hell gefärbte Augenpartie
  • Weibchen: 15-19 mm Körperlänge, Männchen: 10-13 mm
  • Mit ausgestreckten Beinen kann sie bis zu 7 cm messen

Infografik zeigt die wichtigsten Erkennungsmerkmale der Nosferatu-Spinne mit Gesichtsmuster, Rückenzeichnung, ringförmigen Beinen und Größenvergleich.

Wie unterscheidet sie sich von ähnlichen Arten?

Man verwechselt sie manchmal mit der Großen Winkelspinne (Eratigena atrica). Beide Arten werden ähnlich groß und gehen in Häusern auf die Jagd. Doch Winkelspinnen sind meist schlanker, dunkler und bauen typische Trichternetze. Die Nosferatu-Spinne findet man eher auf glatten Oberflächen oder in Verstecken. Andere Zoropsis-Arten aus dem Mittelmeerraum sind in Deutschland selten.

Verbreitung der Nosferatu-Spinne

In den letzten Jahren hat sich die Nosferatu-Spinne deutlich ausgebreitet. Ihr Ursprung liegt im Mittelmeergebiet, heute trifft man sie aber auch in Deutschland und anderen Ländern. Der Mensch und wärmere Temperaturen spielen bei ihrer Ausbreitung eine große Rolle.

Wissenschaftler und auch Hobby-Beobachter melden neue Funde und helfen dabei, ihre Verbreitung besser zu verstehen.

Herkunft und Ausbreitung

  • Herkunft: Mittelmeerraum, vor allem warme, trockene Orte
  • Erste Funde außerhalb: Schweiz und Österreich (um 2000)
  • Erste Sichtung in Deutschland: 2005 in Baden-Württemberg
  • Weitere Ausbreitung: Kalifornien (seit den 1990er-Jahren)

Die Spinne zeigt, wie Arten an andere Lebensräume angepasst werden können, wenn das Klima stimmt.

Wo findet man sie heute in Deutschland?

Region Vorkommen
Oberrheingraben, Rhein-Neckar, Rhein-Main Sehr häufig
Stuttgart, Rheinhessen, Niederrhein Viele Funde
Niedersachsen, Sachsen, Berlin, Bremen, Hamburg Zunehmend

Karte von Deutschland zeigt die Verbreitung der Nosferatu-Spinne in verschiedenen Regionen mit unterschiedlichen Farben.

Die Ausdehnung nach Norden und Osten wird mit Hilfe von digitalen Beobachtungsplattformen und Apps verfolgt. NABU bittet um die Meldung von Funden, um ein genaues Bild zu bekommen.

Einfluss der Erderwärmung

Zwei Faktoren helfen der Nosferatu-Spinne bei ihrer Ausbreitung: der weltweite Handel (sie reist oft als „blinder Passagier“) und die steigenden Temperaturen. Wärmere Winter und mehr heiße Tage machen ein Überleben auch nördlich ihrer alten Heimat einfacher. Darum sehen Experten die Spinne als einen „Gewinner des Klimawandels“ und rechnen mit einer weiteren Ausbreitung.

Lebensräume und Verhalten

Die Nosferatu-Spinne ist sehr flexibel gegenüber ihrer Umgebung. Sie bevorzugt aber immer noch wärmere und trockene Orte, so wie sie das aus ihrer Urheimat gewohnt ist.

Als aktive Jägerin verhält sie sich anders als Spinnen, die Netze bauen, und hat eigene Methoden, Beute zu fangen.

Typische Plätze in der Natur

In mediterranen Wäldern lebt sie unter Steinen oder Rinde, oft in trockener Nadelstreu oder in Laub. In Deutschland trifft man sie meist in der Nähe von Menschen, weil draußen zu kalte Winter für sie oft noch zu schwierig sind. Man findet sie aber auch schon vereinzelt im Freien, etwa in Parks und Gärten.

Warum kommt sie ins Haus?

  • Im Herbst und Winter sucht sie warme, trockene Verstecke
  • Wohnungen, Garagen und Schuppen bieten ähnliches Klima wie ihre ursprüngliche Heimat
  • Auch in oberen Etagen zu finden, da sie gut klettern kann
  • Während der Paarungszeit (Oktober/November) besonders oft drinnen sichtbar

Eine realistische Darstellung einer Nosferatu-Spinne in einem deutschen Haushalt, sitzend an einer Wand oder in der Nähe eines Fensters.

Jagdverhalten

Die Nosferatu-Spinne geht nachts aktiv auf Beutejagd. Tagsüber versteckt sie sich in einem kleinen Gespinst. Treffen Fliegen, Motten oder sogar andere Spinnen auf sie, greift sie blitzschnell zu und gibt einen schwachen Giftbiss ab. Das Gift hilft, die Beute zu töten und auszusaugen. Übrig bleiben meist nur leere Hüllen, die manchmal von etwas Spinnseide bedeckt sind.

Fortpflanzung und Entwicklung

Die Fortpflanzung der Nosferatu-Spinne richtet sich nach den Jahreszeiten. Sie wächst schnell und erreicht schon nach einem Jahr die Geschlechtsreife. Das sorgt dafür, dass jedes Jahr eine neue Generation entsteht. Die Weibchen kümmern sich intensiv um ihre Eier.

Paarung und Eier

  • Lebenszyklus dauert etwa ein Jahr
  • Jungspinnen wachsen während Sommer und Frühherbst heran
  • Paarungszeit: Oktober bis November
  • Weibchen legen 20-50 Eier pro Kokon und bewachen sie, bis sie sterben
  • Eikokon aus spezieller, blauer Seide gebaut und gut gesichert

Wie entwickeln sich die jungen Spinnen?

Nach der Eiablage beginnt die Entwicklung im Kokon, die etwa sechs Wochen dauert. Sind die Spinnen geschlüpft, bleiben sie noch einige Zeit bei der Mutter. Sie wachsen heran, häuten sich mehrmals, und werden bis zum Herbst geschlechtsreif. Sie halten sich über den Winter oft an geschützten Stellen (z.B. im Haus) auf.

Ist die Nosferatu-Spinne gefährlich?

Viele fragen sich, ob der Biss der Nosferatu-Spinne gefährlich ist. Wegen ihrer Größe und ihrer Erscheinung haben manche Angst. Die Wahrheit ist jedoch: Für gesunde Menschen besteht keine Gefahr, Panik ist nicht nötig.

Bisherige Untersuchungen zeigen: Ihr Biss ist zwar möglich, aber harmlos. Sie kann die Haut durchbeißen, das Gift ist jedoch schwach.

Eine einfache Grafik zeigt die Harmlosigkeit des Nosferatu-Spinnenbisses im Vergleich zu einem Mückenstich.

Biss und Wirkung

Ja, die Spinne kann theoretisch beißen, aber ihr Gift ist viel schwächer als das von Bienen oder Wespen. Ein Biss fühlt sich meistens an wie ein Mückenstich oder schwacher Wespenstich. Es können kleine Schwellungen und Rötungen auftreten, die aber rasch wieder verschwinden und keine medizinischen Folgen haben.

Wie oft kommt es zu einem Biss?

Situation Bissrisiko
Spinne wird bedroht, z.B. mit der Hand gepackt Möglich
Spinne krabbelt unbeachtet durchs Haus Sehr unwahrscheinlich

Nosferatu-Spinnen sind nicht angriffslustig und beißen nur, wenn sie wirklich nicht mehr weiterkommen. In Ruhe gelassen ist ein Biss fast ausgeschlossen.

Vergleich mit anderen Spinnen

Im Vergleich zu anderen Spinnen in Deutschland können nur wenige die Haut durchbeißen. Die Nosferatu-Spinne gehört dazu, ihr Biss ist aber ebenso harmlos. Selbst die viel größere Winkelspinne beißt selten und ungefährlich. Andere bekannte Spinnen mit wirklich gefährlichem Biss leben hier nicht.

Verwechslung mit der Violinspinne

Mehrfach wurde die Nosferatu-Spinne mit der Violinspinne (Loxosceles reclusa) aus Nordamerika verwechselt. Die Violinspinne lebt nicht in Deutschland und ist tatsächlich gefährlich. Solche Verwechslungen führen oft zu unbegründeten Ängsten. Vertrauen Sie geprüften Informationen und machen Sie sich klar, dass die Nosferatu-Spinne nicht mit bekannten Giftspinnen aus anderen Erdteilen zu vergleichen ist.

Nosferatu-Spinne im Haus – was tun?

Viele Menschen reagieren mit Angst, wenn sie einer großen Spinne begegnen, besonders in den eigenen vier Wänden. Trotzdem sollte man ruhig bleiben, denn die Nosferatu-Spinne ist weder gefährlich noch muss sie getötet werden. Es gibt einfache Wege, sie wieder loszuwerden.

Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen kann man Spinnenbesuche im Haus sogar meist verhindern.

Wie kann man Spinnen fernhalten?

  • Fliegengitter an Fenstern und Türen anbringen
  • Risse und Spalten in Türen oder Wänden abdichten
  • Feuchte Stellen im Haus vermeiden
  • Bestimmte Gerüche wie Lavendel, Zitrus, Minze oder Kastanien gelten als abschreckend
  • Anti-Spinnen-Sprays können helfen – benutzen Sie sie jedoch mit Bedacht

Was tun, wenn eine Spinne im Haus ist?

  1. Ein Glas über die Spinne stülpen
  2. Mit festem Papier oder Pappe verschließen
  3. Vorsichtig ins Freie bringen (mindestens 50 Meter vom Haus entfernt aussetzen)
  4. Handschuhe tragen, um einen Biss auszuschließen (vor allem bei Unsicherheit)
  5. Niemals mit bloßer Hand versuchen, die Spinne zu fangen

Befindet sich ein Eikokon im Haus, entfernen Sie zuerst vorsichtig das Weibchen, dann den Kokon.

Die Nosferatu-Spinne zeigt eindrucksvoll, wie sich Tiere durch Umweltwandel und Menschen ausbreiten können. Ihr Auftreten in Deutschland ist ein Beispiel für den Wandel der Artenvielfalt, der stark mit dem Klima und mit unseren Handelswegen zusammenhängt. Auch wenn ihr Aussehen manchen erschreckt, ist sie für Menschen ungefährlich. Sie beißt nur selten, und die Beschwerden sind gering. Panik ist also nicht nötig. Wir sollten sie einfach als weiteren Mitbewohner und Beweis für die Veränderungen in unserer Natur akzeptieren. Meldungen von Bürgern helfen übrigens Forschenden sehr, alle Entwicklungen besser zu verstehen.

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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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