Einen Kühlschrank abzutauen schiebt man leicht vor sich her, aber es ist wichtig für Haltbarkeit und Stromverbrauch. Die gute Nachricht: Es ist einfach und mit einem klaren Plan schnell erledigt. Ziel ist, die Eisschicht im Innenraum – und bei Bedarf im Gefrierfach – zu entfernen. Eis entsteht durch Feuchtigkeit und warme Luft. Es blockiert die Kühlleistung und lässt den Stromverbrauch steigen. Hier finden Sie eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, damit Ihr Kühlschrank wieder gut arbeitet und Sie Stromkosten sparen.
Wann und warum sollte man einen Kühlschrank abtauen?
Der Kühlschrank hält Lebensmittel frisch. Bei Geräten ohne No-Frost kann sich mit der Zeit eine Eisschicht bilden. Das sieht nicht schön aus und verschlechtert Leistung und Energieverbrauch. Regelmäßiges Abtauen ist daher eine sinnvolle Pflege, die sich mehrfach lohnt.
Was passiert, wenn der Kühlschrank vereist?
Eis bildet sich langsam. Warme Luft beim Öffnen der Tür oder warme Speisen im Gerät bringen Feuchtigkeit hinein, die an kalten Stellen (meist Rückwand oder Gefrierfach) gefriert. Eine poröse oder beschädigte Türdichtung beschleunigt das. Auch zu niedrige Temperatureinstellung oder verstopfte Lüftungsschlitze fördern Eis.
Die Eisschicht wirkt wie eine Isolierung. Die Kälte kommt schlechter an die Lebensmittel. Der Kompressor läuft dann länger und öfter, um die Temperatur zu halten. Das kostet spürbar mehr Strom. Außerdem nimmt Eis Platz weg und kann die Kühlleistung so schwächen, dass Essen schneller verdirbt. Bei stark vereistem Gefrierfach wird die volle Kühlleistung oft nicht mehr erreicht.

Wie oft ist das Abtauen notwendig?
Das hängt vom Gerät und der Nutzung ab. No-Frost-Modelle brauchen meist kein manuelles Abtauen, da sie die Eisbildung automatisch verhindern. Bei Geräten ohne diese Technik ist Abtauen Pflicht.
Gerätetyp | Empfehlung |
---|---|
No-Frost-Kühlschrank/Gefrierschrank | Kein manuelles Abtauen nötig |
Kühlschrank ohne No-Frost | Spätestens bei 3-5 mm Eis, oft 1-2× pro Jahr |
Kühl-Gefrier-Kombination ohne No-Frost | Meist 1-2× pro Jahr; bei häufigem Öffnen eventuell öfter |
Je öfter Sie abtauen, desto weniger Eis bildet sich neu und desto schneller geht es beim nächsten Mal.
Welche Vorteile bringt regelmäßiges Abtauen?
- Energie sparen: Wer 1-2× jährlich abtaut, spart oft 15-45 % Strom.
- Gerät schonen: Der Kompressor wird entlastet und hält länger.
- Sauberkeit: Gute Gelegenheit für eine gründliche Reinigung ohne Keime und Gerüche.
- Mehr Platz und bessere Übersicht im Innenraum.
Vorbereitung: Was ist vor dem Abtauen zu beachten?
Gute Planung spart Zeit und schützt Ihre Lebensmittel. Mit Vorbereitung läuft alles ruhig und zügig ab.
Sichere Lagerung der Lebensmittel
- Alle Lebensmittel aus Kühlschrank und Gefrierfach herausnehmen.
- Im Winter: Draußen auf Balkon, Terrasse oder im kühlen Keller lagern.
- Bei warmem Wetter: Kühlboxen oder Gefrierbeutel mit Kühlakkus nutzen; bei Bedarf in eine Decke wickeln.
- Am besten abtauen, wenn der Kühlschrank ohnehin fast leer ist (z. B. vor Urlaub oder Großeinkauf).
- Nachbarn können vielleicht kurz etwas Kühlraum bereitstellen.
Kühlschrank ausschalten und ausräumen
Nach dem Ausräumen das Gerät ausschalten und den Stecker ziehen. Das ist sicherer und verhindert unnötigen Stromverbrauch. Bei Kombigeräten ohne getrennte Kreise werden Kühl- und Gefrierteil zusammen abgeschaltet. Bei getrennten Kreisen können Sie nur das betroffene Fach abstellen.
Danach alle Einlegeböden, Schubladen, Glasplatten und Türfächer herausnehmen. So reinigen Sie später alles leichter und gründlicher.
Benötigtes Zubehör für das Abtauen
- Viele saugfähige Handtücher oder alte Lappen für das Tauwasser
- Backblech, große Auflaufform, Schüssel oder das Gemüsefach zum Auffangen im Innenraum
- Lauwarmes Wasser und mildes Reinigungsmittel; alternativ Essig oder Zitronensäure
- Holzlöffel, Holzspatel oder Plastikschaber (stumpf) für lockeres Eis
- Keine scharfen oder metallischen Werkzeuge verwenden

Kühlschrank abtauen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Wenn alles bereitliegt, starten Sie. Mit etwas Geduld klappt es schnell und sicher.
1. Gerät abschalten und Türen öffnen
Strom trennen: Gerät ausschalten und Stecker ziehen. Danach die Türen von Kühlschrank und ggf. Gefrierfach offen lassen. Warme Raumluft hilft beim Schmelzen. Währenddessen können Sie die ausgebauten Teile mit warmem Wasser und etwas Spülmittel oder Essig reinigen und trocknen.
2. Eis entfernen: Methoden und Hilfsmittel
Je nach Eisdicke dauert es 1-2 Stunden. So unterstützen Sie den Vorgang:
- Backblech/Schüsseln im Gerät platzieren; Handtücher um den Kühlschrank auslegen.
- Wenn das Eis weich wird, gelöste Brocken vorsichtig mit Holz- oder Kunststoffwerkzeug abheben.
- Langsam und behutsam arbeiten, um Wände und Kühlrippen nicht zu beschädigen.
- Keine spitzen oder metallischen Gegenstände einsetzen.
3. Wasser auffangen und Kühlschrank reinigen
Schmelzwasser leeren und den Innenraum mit lauwarmem Wasser plus etwas Spülmittel, Essig oder Zitronensäure auswischen. Diese Mischungen reinigen gut, wirken leicht desinfizierend und neutralisieren Gerüche.
Auch Ecken und Ritzen wischen. Danach alles gründlich trockenreiben. Restfeuchte begünstigt schnell neue Eisbildung.
Wie kann man das Abtauen beschleunigen?
Wenn es schneller gehen soll, gibt es sichere Tricks. Manche Methoden sind aber ungeeignet.
Tipps für ein schnelleres Abtauen
- Heißes Wasser: Schüssel oder Topf mit sehr heißem, gern kochendem Wasser ins leere Fach stellen und die Tür schließen. Dampf löst das Eis schneller. Alle 15-30 Minuten prüfen und Wasser bei Bedarf erneuern.
- Gelöste Eisplatten sofort entfernen, damit warme Luft an die restlichen Stellen kommt.
- Regelmäßig Tauwasser abwischen, um die Luftfeuchte im Gerät zu senken.

Welche Methoden sind effektiv – und welche sind riskant?
Heißes Wasser ist hilfreich. Dagegen ist ein Föhn keine gute Idee: hoher Stromverbrauch, Hitze kann Kunststoff verformen oder schmelzen; bei Feuchtigkeit besteht Stromschlaggefahr, besonders bei älteren Geräten.
Noch gefährlicher sind spitze oder metallische Werkzeuge wie Messer, Schraubendreher oder Eispickel. Schon kleine Schäden an Kühlrippen oder Leitungen können den Kältekreislauf zerstören. Das führt oft zu teuren Reparaturen oder zum Geräteaustausch. Bleiben Sie daher bei stumpfen Hilfsmitteln und geben Sie dem Eis Zeit.
Kühlschrank säubern und wieder in Betrieb nehmen
Nach dem Abtauen folgt die Endreinigung und der Neustart. So bleibt alles hygienisch und das Gerät arbeitet wieder zuverlässig.
Geeignete Reinigungsmittel für den Innenraum
Starke Chemie ist nicht nötig. Lauwarmes Wasser mit etwas Spülmittel reicht meist. Sehr gut eignen sich auch Essig oder Zitronensäure: reinigen, wirken leicht desinfizierend und binden Gerüche.
Alle Flächen inklusive Dichtungen damit abwischen. Auch Böden und Schubladen so säubern. Danach mit klarem Wasser nachwischen und alles sorgfältig trockenreiben. Trockenheit verhindert neue Eisbildung.
Wann können Lebensmittel wieder eingeräumt werden?
Setzen Sie alle gereinigten Teile ein und prüfen Sie den festen Sitz. Der Innenraum muss trocken sein. Stecker wieder einstecken und Gerät einschalten.
Geben Sie dem Kühlschrank Zeit, die richtige Temperatur zu erreichen. Für den Kühlteil sind etwa 6-7 °C passend. Einige Geräte bieten „Superkühlen“ oder „Supergefrier“-Funktionen, die das Abkühlen beschleunigen. Lebensmittel erst einräumen, wenn die Zieltemperatur erreicht ist. Je nach Modell und Raumtemperatur kann das einige Stunden dauern.
Häufige Fehler beim Abtauen und wie man sie vermeidet
Mit ein paar Punkten im Blick schützen Sie das Gerät und sparen Zeit.
Warum man nie spitze Gegenstände zum Eisentfernen nutzen sollte
Der häufigste und gefährlichste Fehler ist der Einsatz von Messern, Schraubenziehern oder Eispickeln. Die dünnen Wände, Kühlrippen und Leitungen lassen sich leicht durchstechen oder zerkratzen. Das kann Kältemittel verlieren lassen und das Gerät unbrauchbar machen. Zudem entstehen Kratzer, in denen sich Schmutz und Bakterien festsetzen.
Besser: Eis natürlich schmelzen lassen oder mit heißem Wasser nachhelfen. Wenn Sie mechanisch unterstützen, nur mit Holz- oder Kunststoffwerkzeug und ohne Druck arbeiten.
Welche Hacks und Hausmittel sind nicht zu empfehlen?
- Föhn: Hoher Stromverbrauch, Hitze kann Kunststoff schädigen, bei Feuchtigkeit riskant.
- Kochendes Wasser ins laufende Gerät stellen: Der Kompressor arbeitet gegen die Wärme an; das kostet Strom und belastet das Gerät.
- Scharfe, chemische Reiniger: Können Oberflächen angreifen, Gerüche hinterlassen und Rückstände an Lebensmitteln verursachen.
Bleiben Sie bei milden Mitteln wie Essig, Zitronensäure oder Spülmittel in lauwarmem Wasser. Sanfte Methoden schützen Ihren Kühlschrank und halten die Leistung langfristig stabil.
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