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Ameisen im Haus

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Viele Menschen kennen das Problem: Ameisen tauchen plötzlich im Haus auf. Sind diese kleinen Tiere aber wirklich gefährlich oder einfach nur lästig? In den meisten Fällen sind Ameisen für den Menschen harmlos und verbreiten keine Krankheiten. Sie können allerdings zur Plage werden, vor allem wenn sie in großer Zahl auftreten oder an ungünstigen Stellen auftauchen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, warum Ameisen ins Haus kommen, welche Arten am häufigsten vorkommen und wie Sie sie am besten und möglichst schonend loswerden.

Im Garten sind Ameisen nützlich, weil sie zum Beispiel den Boden lockern und Schädlinge fressen. Dringen sie aber in die Wohnung ein, werden sie schnell als ungebetene Gäste empfunden. Dann machen sie sich gern über Lebensmittel her und können – je nach Art – sogar Schäden anrichten. Deshalb ist es sinnvoll, sie zu vertreiben und nicht einfach zu bekämpfen, am besten mit umweltfreundlichen und gesundheitlich unbedenklichen Mitteln.

Stilisiertes Bild zeigt nützliche Ameisen im Garten und lästige Ameisen in der Küche.

Warum kommen Ameisen ins Haus? Gründe und erste Hinweise

Viele wünschen sich eine schnelle Antwort auf die Frage, warum Ameisen plötzlich durch die Wohnung wandern. Meist suchen die Tiere einfach nach Futter. Besonders im Frühling und Sommer, wenn draußen das Nahrungsangebot nicht ausreicht oder schon aufgebraucht ist, werden unsere Wohnungen für Ameisen attraktiv. Sie lieben Zuckerhaltiges, aber auch eiweißhaltige Lebensmittel.

Hat eine Ameise erst einmal eine gute Futterquelle entdeckt, legt sie eine Duftspur (Pheromonspur) an. Andere Ameisen folgen ihr und so entsteht schnell eine Ameisenstraße, die mehr und mehr Tiere anlockt. Wer also Krümel oder offene Lebensmittel liegen lässt, lockt oft eine ganze Gruppe der kleinen Krabbler an.

Eine Ameise entdeckt Nahrung und hinterlässt eine Duftspur, der eine andere Ameise folgt.

Warum kommen Ameisen in Wohnungen?

Der Hauptgrund ist die Nahrungssuche. Wohnungen bieten oft viel mehr und leichter zugängliches Futter als die Natur. Besonders während der warmen Monate, wenn die Ameisenkolonien wachsen, brauchen sie viel Nahrung. Findet eine Ameise draußen kein Futter, sucht sie drinnen weiter – vor allem, wenn draußen ihr Lieblingsfutter wie Honigtau von Blattläusen knapp wird.

Zusätzlich kann es passieren, dass Ameisenköniginnen nach einem Hochzeitsflug im Haus ein neues Nest gründen – zum Beispiel in Hohlräumen oder Holz. Auch tropische Ameisenarten können eingeschleppt werden, etwa über Urlaubsgepäck oder Second-Hand-Waren.

Wie erkennt man einen Ameisenbefall?

Das auffälligste Zeichen ist, dass man regelmäßig Ameisen sieht. Zuerst sind es oft nur einzelne Tiere, die scheinbar planlos herumlaufen. Werden es mehr und laufen sie immer den gleichen Weg, handelt es sich um eine Ameisenstraße zum Futter und wieder zurück zum Nest.

Weitere Anzeichen: kleine Häufchen Erde, Sand oder Holzspäne deuten auf einen Nestbau in der Nähe hin; bei Ameisen, die in Holz nisten, finden sich manchmal feine Holzspäne. Auch ein starker, ungewöhnlicher Geruch kann auf ein großes Nest aufmerksam machen.

Häufige Ameisenarten im Haus (Tabelle)

Art Besonderheiten Wo im Haus?
Schwarze Wegameise Baut Nester unter Platten & Mauern, sucht süße Speisen Küche, Vorratsraum
Gelbe Wegameise Lebt meist im Garten, selten im Haus Nur bei Nest direkt am Gebäude
Rossameise Nistet in Holz, kann Schäden anrichten Holzstrukturen, Fußboden, Möbel
Pharaoameise Tropische Art, braucht Wärme Oft in beheizten Häusern und Wohnungen

Infografik zeigt vier Ameisenarten mit Standorthinweisen in Küche Garten Holz und beheizten Räumen.

Wie gelangen Ameisen ins Haus?

Ameisen sind sehr klein und finden auch die winzigsten Lücken. Sie nutzen selten große Eingänge, sondern nehmen Fugen, Spalten und Risse, die wir oft nicht bemerken.

Typische Wege ins Haus:

  • Fenster und Türen: Auch kleine Spalten oder schlechte Dichtungen reichen aus.
  • Risse in Wänden, Bodenplatten, Fundament oder Fugen.
  • Fugen zwischen Fliesen oder Fußleisten, besonders in Altbauten.

Nahaufnahme einer Ameise, die durch einen kleinen Riss in der Wand ins Haus gelangt, zeigt die geringe Größe der Ameise im Vergleich zum Zugang.

Was sind Ameisenstraßen?

Hat eine Ameise im Haus Futter entdeckt, hinterlässt sie auf dem Rückweg eine Duftspur. Diese Spur zeigen sie anderen Ameisen, die dann exakt diesem Weg folgen. Je öfter eine Spur benutzt wird, desto deutlicher wird sie. Daraus entsteht schließlich eine deutlich erkennbare Ameisenstraße – eine Art „Straßenkarte“ Richtung Nahrung und Nest. Deshalb ist es wichtig, diese Duftspuren zu beseitigen.

Sind Ameisen im Haus gefährlich?

Viele finden Ameisen in der eigenen Küche ekelig. Doch wie gefährlich sind sie wirklich?

Die meisten heimischen Ameisen tun Menschen nichts. Sie sind weder aggressiv noch übertragen sie Krankheiten. Manche Arten können Ameisensäure absondern, die auf der Haut brennt, aber das ist nur bei Allergikern manchmal ein Problem.

Gesundheitsrisiko durch Ameisen?

  • Deutsche Ameisenarten sind meist harmlos und übertragen keine Krankheiten.
  • Stiche oder Bisse gibt es selten und sie sind ungefährlich.
  • Tropische Arten, die „eingeschleppt“ werden, können manchmal schmerzhafte Stiche verursachen. Allergische Reaktionen sind aber sehr selten.

Welche Schäden richten Ameisen an?

  • Rossameisen nagen Gänge in feuchtes oder morsches Holz – dies kann zu ernsthaften Schäden führen.
  • Ganze Ameisenstraßen in Vorräten verderben Lebensmittel.
  • Eindringen in Elektrogeräte oder Kabelkanäle kann (selten) technische Probleme verursachen.
  • Starker Befall, der das Wohnen beeinträchtigt, kann rechtliche Konsequenzen wie Mietminderung haben.

Realistisches Bild von Ameisen, die eine aufgerissene Lebensmittelverpackung auf einem Regal erkunden, mit subtilen Hinweisen auf Holzstaub am Sockelbereich zur Darstellung von Rossameisenaktivität.

Ameisen effektiv loswerden: Was hilft wirklich?

Wird der Befall zur Plage, ist es Zeit zu handeln. Da Ameisen nützliche Tiere sind, sollte man möglichst auf sanfte Methoden und Vorbeugung setzen, bevor man zur Chemie greift.

Es gibt viele Hausmittel und Produkte aus dem Handel – nicht alle wirken gleich gut. Besonders effektiv ist es, zuerst die Eintrittsstellen zu finden und die Ameisenart zu bestimmen.

Erprobte und ungeeignete Hausmittel

  • Wirksam: Starke Gerüche wie Essig, Zitronenschalen, Kaffeesatz, Zimt oder ätherische Öle (z.B. Lavendel, Minze) an Ameisenwegen oder Eingängen verteilen.
  • Kreide oder Gartenkalk: Ameisen meiden diese Barrieren, weil sie für sie unangenehm sind.
  • Nicht zu empfehlen: Mittel, bei denen die Ameisen langsam sterben, wie Backpulver.

Warum ist Backpulver keine gute Lösung?

Backpulver wird oft empfohlen, weil Ameisen es mit Zucker aufnehmen und danach sterben sollen. Das Sterben dauert jedoch lange und ist für die Tiere sehr qualvoll. Außerdem trifft es meist Einzelne, nicht die ganze Kolonie oder die Königin im Nest. Es gibt bessere, tierfreundlichere Methoden zur Vertreibung.

Hilft Kaffeesatz oder Kalk?

  • Kaffeesatz stört den Orientierungssinn und kann auf Wege oder an Eingänge gestreut werden.
  • Kalk oder Kreide bilden eine Barriere, die Ameisen nicht überqueren wollen (geeignet für Fenster, Türen oder Balkone).

Ameisenköder und Fallen

  • Köder enthalten Lockstoffe und Gift. Die Arbeiterinnen bringen sie ins Nest, wodurch nach und nach die Kolonie, inklusive Königin, abgetötet wird.
  • Köderdosen sollten für Kinder und Haustiere unzugänglich platziert und laut Anleitung verwendet werden.
  • Fallen fangen eher wenige Tiere und helfen weniger bei großem Befall.

Wann sollte man den Profi rufen?

  • Wenn der Befall sehr stark ist oder eigene Versuche nichts bringen.
  • Wenn das Nest an schwer erreichbarer Stelle ist (z.B. hinter Wänden oder Fußleisten).
  • Fachleute setzen oft gezielte, teilweise auch giftfreie oder umweltfreundliche Methoden ein (z.B. Heißluft, Kälte).

Übersicht über natürliche Ameisenabwehrmittel mit Kaffee, Zimt, Zitrus und ätherischen Ölen.

Ameisen vertreiben: Natürliche Möglichkeiten

Viele möchten Ameisen nur vertreiben, nicht töten, da sie im Ökosystem eine wichtige Aufgabe haben. Glücklicherweise gibt es viele natürliche Mittel, die Ameisen stören oder abschrecken.

Vieles funktioniert, weil es den Geruchssinn der Ameisen angreift. Wenn sie sich nicht mehr orientieren können, ziehen sie sich oft zurück.

Welche Pflanzen und Hausmittel helfen?

  • Kräuter wie Lavendel, Minze, Salbei, Thymian
  • Gewürze wie Zimt, Nelken, Chili
  • Zitronenschalen, Essig
  • Duftende Öle (z.B. Lavendel-, Pfefferminzöl)
  • Kreide, Gartenkalk, Diatomeenerde (feines Pulver, das den Panzer angreift)

Natürliche Hausmittel anwenden

Viele Mittel müssen regelmäßig erneuert werden, damit sie wirken. Besonders draußen oder an stark genutzten Wegen verflüchtigen sich die Gerüche schnell.

Fertige Mischungen mit ätherischen Ölen gibt es auch zu kaufen, falls Sie nicht selbst mischen möchten.

Besonderer Fall: Ameisennest finden und umsiedeln

Meist kommt das Nest von draußen, manchmal liegt es aber direkt im Haus. Das ist schwieriger und verlangt gezielte Maßnahmen – etwa, wenn eine Art das Bauholz schädigt. Das Ziel ist, das Nest zu finden und möglichst sanft umzusetzen statt es zu zerstören.

Wie erkennt man ein Nest?

  • Stark genutzte Ameisenstraße, die scheinbar in Wand, unter den Boden oder hinter eine Verkleidung führt.
  • Kleine Erdhaufen, Sand oder Holzspäne in Zimmern oder an Wänden.
  • Bei Holzameisen: feine Holzspäne oder sogar leises Nagen/Rascheln.

Wie kann man ein Ameisennest umsiedeln?

  1. Blumentopf mit Gras oder Holzwolle füllen, etwas Marmelade oder Zucker hineinlegen.
  2. Topf kopfüber über den Nesteingang stellen.
  3. Warten, bis die Kolonie samt Brut in den Topf umzieht.
  4. Topf vorsichtig anheben und mindestens 30 Meter entfernt im Garten platzieren – sonst finden die Ameisen zurück.

Ameisen fernhalten: Was beugt am besten vor?

Am besten ist es, Ameisen gar nicht erst anzulocken. Mit ein paar einfachen Maßnahmen können Sie die Gefahr deutlich verringern.

Mögliche Eintrittsstellen abdichten

  • Fenster und Türen auf Dichtungen prüfen und Spalten schließen.
  • Risse im Mauerwerk, Fundament oder in Fugen mit Silikon, Dichtungsmasse oder Gips abdichten.
  • Auch Fugen zwischen Wand und Boden kontrollieren.

Lebensmittel sicher lagern

  • Keine offenen Speisen stehen lassen, besonders Süßes und Eiweißhaltiges.
  • Lebensmittel in gut verschließbaren Behältern aufbewahren (am besten mit Gummidichtung).
  • Tierfutter nach Gebrauch verschließen; Krümel, Essensreste und Müll sofort entsorgen.

Sauberkeit im Haus

  • Regelmäßig reinigen, besonders in der Küche und im Essbereich.
  • Flächen abwischen, damit Duftspuren entfernt werden.
  • Abfälle täglich in gut schließenden Eimern aufbewahren.
  • Geschirr zeitnah spülen und keine Tiernäpfe offen stehen lassen.

Wer ist verantwortlich – und was ist rechtlich zu beachten?

Die Frage der Zuständigkeit ist vor allem dann wichtig, wenn Sie in Miete wohnen oder professionelle Hilfe brauchen.

  • Kleinere Probleme muss meist der Mieter selbst lösen (Sauberkeit, kleine Ritzen abdichten).
  • Bei starkem Befall, der das Wohnen stört, ist meist der Vermieter für die Beseitigung zuständig – auch für einen Kammerjäger.
  • Bei erheblichem Befall kann sogar eine Mietminderung möglich sein.

Zahlt die Versicherung?

Ob eine Versicherung zahlt, hängt vom Vertrag ab. Hausrat- oder Wohngebäudeversicherungen enthalten Schädlingsbekämpfung oft nicht als Standardleistung. Manchmal gibt es aber Zusatzbausteine, die helfen können, wenn ein Fachmann eingeschaltet werden muss. Klären Sie im Einzelfall, was Ihre Versicherung bietet.

Häufig gestellte Fragen

Sind Ameisen ein Zeichen für schlechte Hygiene?

Das stimmt nicht immer. Auch in sehr sauberen Häusern können Ameisen eindringen – vor allem, wenn draußen das Futter knapp ist oder ein Nest direkt an der Wand liegt. Durch offene Lebensmittel und Krümel werden sie aber zusätzlich angelockt.

Was tun, wenn fliegende Ameisen in der Wohnung sind?

Diese Ameisen sind meist Jungköniginnen oder Männchen beim Paarungsflug. Einzelne Tiere können Sie einfangen und nach draußen bringen. Viele fliegende Ameisen auf einmal deuten aber oft auf ein Nest im oder am Haus hin. Dann sollten Sie Fenster und Türen geschlossen halten und gegebenenfalls einen Schädlingsbekämpfer anrufen.

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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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