Garten & Außenbereich

Was fressen Schnecken?

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Die Frage, was Schnecken fressen, scheint simpel, doch die Antwort ist vielseitig und hängt von der Art ab. Viele Menschen denken bei Schnecken sofort an Schädlinge, die im Garten Gemüse anknabbern. Dabei gibt es große Unterschiede, wie und was Schnecken fressen. Die meisten Schnecken in Gärten essen am liebsten Pflanzen, doch einige Arten fressen auch abgestorbene Tiere oder sogar andere Schnecken. Daher kann man nicht pauschal sagen, dass alle Schnecken das Gleiche mögen – sie unterscheiden sich deutlich in ihren Vorlieben.

Verschiedene Schneckenarten beim Fressen unterschiedlicher Nahrungsquellen wie frische Pflanzen, tote Blätter und kleine Insekten.

Vor allem Nacktschnecken, die oft im Garten vorkommen, sind für ihren Hunger auf frische Pflanzen bekannt. Schnecken mit einem Haus, wie die Weinbergschnecke, können sogar helfen, den Garten sauber zu halten, da sie welkes Pflanzenmaterial fressen. Um genau zu wissen, was Schnecken fressen, muss man also auf die Art und ihre speziellen Essgewohnheiten achten.

Was steht auf dem Speiseplan von Schnecken?

Schnecken sind Tiere, die sich im Laufe der Zeit an sehr unterschiedliche Lebensräume und Futterquellen angepasst haben. Es gibt Schnecken im Meer, im Süßwasser und an Land, und alle fressen etwas anderes. Im Allgemeinen sind Schnecken nicht sehr wählerisch, wenn sie hungrig sind. Trotzdem haben sie, je nach Art, bestimmte Vorlieben. Besonders wichtig ist dabei ihr Mundwerkzeug, die Radula, eine Art Raspelzunge, mit der sie ihre Nahrung abkratzen oder abschaben können.

Detailreiche wissenschaftliche Darstellung des Radulas einer Schnecke beim Schaben von Nahrung.

Die Futtersuche ist für Schnecken nicht einfach – sie sind auf Feuchtigkeit angewiesen, weil ihr Körper zu fast 90% aus Wasser besteht. Deshalb findet man sie vor allem auf feuchten Böden, wo sie nicht so schnell austrocknen. Schnecken können mit ihrem Geruchssinn sogar aus der Entfernung Futter aufspüren und bewegen sich, auch wenn sie langsam sind, gezielt zu den besten Futterplätzen.

Wie suchen Schnecken nach Futter?

Schnecken suchen langsam, aber gezielt nach Futter. Mit ihrem muskulösen Fuß kriechen sie und hinterlassen eine Schleimspur. Diese Schleimspur hilft ihnen nicht nur beim Fortbewegen, sondern dient auch als Orientierung. Schnecken besitzen zwei Paar Fühler: die oberen langen Fühler sind für das Sehen, die unteren kurzen für das Riechen und Tasten. Ihr guter Geruchssinn hilft ihnen dabei, Futter zu finden.

Schnecken sind vor allem aktiv, wenn es draußen feucht ist – zum Beispiel nach Regen. Ist es zu trocken, verstecken sie sich an kühlen, feuchten Stellen. Sie können sich, durch Muskelbewegungen und das Pumpen von Flüssigkeit, sogar an senkrechten Flächen fortbewegen, immer auf der Suche nach Futter.

Die Raspelzunge (Radula)

Das besondere Werkzeug einer Schnecke zum Fressen ist die sogenannte Radula – eine Art Zunge mit vielen kleinen Zähnen. Damit reiben sie Pflanzenteile ab oder schaben ihre Nahrung klein. Eine Weinbergschnecke hat zum Beispiel etwa 40.000 Zähnchen auf ihrer Radula. Die Form und Anordnung der Zähne ist je nach Art und bevorzugter Nahrung unterschiedlich. Während Pflanzenfresser eine andere Radula haben als räuberische Schnecken, haben manche sogar spezielle “Giftzähne”, um belegte Beutetiere zu überwältigen.

Essen Schnecken alles?

Ob Schnecken wirklich Allesfresser sind, hängt von der Art ab. Einige Schneckenarten fressen sowohl Pflanzen als auch Tiere und Reste – diese kann man als Allesfresser bezeichnen. Daneben gibt es viele Arten, die nur Pflanzen fressen. Besonders Nacktschnecken gelten oft als Allesfresser, da sie das fressen, was sie gerade finden – seien es frische Blätter, verwelkte Reste, tote Tiere oder sogar andere Schnecken. Diese Anpassungsfähigkeit macht es ihnen leicht zu überleben und erklärt, warum sie verwesende Materialien im Garten oft “aufräumen”.

Warum gelten Nacktschnecken als Allesfresser?

Nacktschnecken, besonders die Spanische Wegschnecke, fressen fast alles, was sie finden können: junge Pflanzen, Obst, Gemüse, aber auch alte Pflanzen oder abgestorbene Tiere. Auch Küchenabfälle wie Obst- und Gemüsereste oder Brot auf dem Kompost locken sie an. Durch diese Nahrungsvorlieben helfen sie mit, organisches Material im Garten abzubauen.

Fressen Schnecken tierische Nahrung?

Ja, viele Schneckenarten nehmen auch tierische Nahrung auf. Nacktschnecken fressen zum Beispiel Aas oder Kot anderer Tiere. Es gibt außerdem räuberische Schnecken wie den Tigerschnegel. Dieser frisst sogar die Eier oder Jungtiere anderer Schneckenarten. Gehäuseschnecken, die meist Pflanzenfresser sind, fressen manchmal auch tierisches Eiweiß, etwa gekochtes Ei oder Katzenfutter, wenn sie die Nährstoffe brauchen.

Allgemeine Vorlieben – Was mögen Schnecken fressen?

Der Speiseplan von Schnecken hängt stark von ihrer Art ab. In Gärten sind vor allem Pflanzen das Hauptfutter, aber nicht jede Pflanze ist gleich attraktiv für sie. Gerade junge, zarte Pflanzen oder Blätter werden häufiger gefressen, da sie leichter zu verarbeiten sind und weniger bittere oder ungenießbare Stoffe enthalten. Auch abgestorbenes Pflanzenmaterial gehört bei manchen Arten, wie den Gehäuseschnecken, zur Nahrung.

Beliebte Pflanzen bei Schnecken

Junge, weiche Pflanzenteile und frische Blätter sind die Favoriten vieler Schneckenarten. Besonders gerne werden gefressen:

  • Salat (alle Sorten)
  • Kohlarten
  • Radieschen
  • Brokkoli
  • Rote Bete
  • Paprika
  • Zucchini
  • Porree
  • Sellerie
  • Spargel

Auch Obst wie Erdbeeren, Äpfel oder Kaki steht auf ihrem Speiseplan. Bei Zierpflanzen sind Tagetes, Dahlien, Sonnenblumen, Astern, Rittersporn, Funkien, Levkojen, Petunien und Klatschmohn besonders gefährdet.

Eine Gartenszene mit Schnecken auf Salat und Erdbeeren, die die Blätter und Früchte fressen, zeigt den Schaden durch die Schneckenbefall.

Was mögen Schnecken besonders im Garten?

Im Garten essen Schnecken am liebsten zarte Gemüsepflanzen und junge Setzlinge. Auch Erdbeeren werden oft angeknabbert. Gehäuseschnecken fressen dagegen lieber verwelktes oder altes Pflanzenmaterial, während Nacktschnecken sich besonders für frisches, grünes Pflanzenfutter interessieren.

Welche Pflanzen und Kräuter meiden Schnecken?

Zum Glück gibt es viele Pflanzen, die Schnecken nicht mögen. Oft sind diese Pflanzen entweder sehr bitter, aromatisch oder enthalten Stoffe, die Schnecken abschrecken. Zu den Pflanzen, die seltener gefressen werden, gehören:

Gemüse Kräuter
Artischocken, Chicorée, Endivie, Knoblauch, Mangold, Porree, Radicchio, Rhabarber, roter Salat, Rucola, Sellerie, Spargel, Zwiebeln Bärlauch, Bohnenkraut, Borretsch, Estragon, Lavendel, Minze, Rosmarin, Thymian, Zitronenmelisse

Viele dieser Pflanzen enthalten starke ätherische Öle oder Bitterstoffe, die Schnecken nicht vertragen.

Infografik zeigt Pflanzen, die Schnecken mögen, und solche, die sie meiden, zur Unterscheidung.

Unterschiede beim Fressverhalten: Gehäuse- vs. Nacktschnecken

Schnecken sind nicht alle gleich, was ihr Fressverhalten angeht. Gehäuseschnecken wie die Weinbergschnecke sind vor allem Pflanzenfresser und fressen überwiegend verwelktes, totes Material. Sie helfen dabei, den Garten sauber zu halten. Nacktschnecken hingegen sind mobiler, kommen leichter an junge Pflanzen und haben einen breiteren Speiseplan – sie fressen frisches Grün, Aas und manchmal andere Schnecken.

Hauptunterschiede im Fressverhalten

  • Gehäuseschnecken: Fressen meist alte oder abgestorbene Pflanzenreste, weniger Schaden an lebenden Pflanzen.
  • Nacktschnecken: Fressen frisches Gemüse, junge Pflanzen und können starke Schäden im Garten verursachen; sie fressen auch Aas und andere Schneckenarten.

Was frisst die Weinbergschnecke?

Die Weinbergschnecke (Helix pomatia) steht unter Schutz und ist kein Schädling im Garten. Sie frisst am liebsten welkes Pflanzenmaterial, zersetzte Blätter, vermodertes Gras und Pilzfäden. Junge Weinbergschnecken können außerdem Gelege von Nacktschnecken fressen, was sie zu Helfern im Garten macht. Auch Tabakpflanzen gehören manchmal zu ihrer Nahrung.

Was fressen Nacktschnecken?

Nacktschnecken wie die Spanische Wegschnecke (Arion vulgaris) oder die Genetzte Ackerschnecke (Deroceras reticulatum) sind gefürchtet, weil sie gern frisches Gemüse wie Salat, Kohl und Radieschen fressen. Außerdem stehen Obst, abgestorbene Pflanzenteile, Kot und Aas auf ihrer Liste. Die Genetzte Ackerschnecke ist auch bei kaltem Wetter aktiv und frisst bevorzugt Keimlinge.

Was fressen Jungschnecken?

Junge Schnecken fressen nach dem Schlüpfen zunächst die Eierschalen ihrer eigenen Brut. Dadurch nehmen sie wichtige Nährstoffe und Kalk für ihre Entwicklung auf. Oft fressen sie auch die Überreste anderer Eier oder nicht überlebensfähige Tiere aus dem gleichen Gelege. Danach suchen sie das Futter, das auch erwachsene Schnecken ihrer Art bevorzugen.

Weitere interessante Fakten zum Fressverhalten der Schnecken

Schnecken hinterlassen Schleimspuren, die nicht nur der Fortbewegung dienen, sondern ihnen und Artgenossen helfen, Futterstellen zu finden. Außerdem sind Schnecken wichtige Tiere im Gartenökosystem: Sie bauen Pflanzen- und Tierabfälle ab und helfen, Nährstoffe im Boden zu verteilen. Schnecken trinken zusätzlich Wasser direkt oder nehmen es über ihre Nahrung auf. Ist eine Schnecke dehydriert, erkennt man das an ihrem dünnen, schlappen Körper.

Die Schleimspur als Wegweiser

Die Schleimspur einer Schnecke enthält Informationen, die andere Schnecken erkennen können. So finden sie neue Nahrungsquellen oder Gesellschaft beim Fressen. In manchen Fällen hilft der Schleim sogar, Feinde abzuschrecken, weil er bitter oder giftig ist.

Schnecken und das Ökosystem

Obwohl Nacktschnecken im Garten oft als Schädlinge gelten, sind Schnecken insgesamt nützliche Tiere. Sie zersetzen organische Reste, verbreiten Samen und sind Futter für andere Tiere wie Igel, Vögel, Kröten, Blindschleichen und sogar Laufenten. Schnecken halten also den Kreislauf im Garten in Gang und sorgen für eine größere Artenvielfalt bei Pflanzen und Tieren.

Garten-Schnecken beim Abbau organischer Substanz, zeigen ihre Rolle im Ökosystem und in der Nahrungskette.

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Geschrieben von
Markus Weber

Ich bin Markus, ein 34-jähriger Innenarchitekt und leidenschaftlicher Heimwerker aus München. Nach meinem Studium der Innenarchitektur und mehreren Jahren in renommierten Architekturbüros habe ich mich entschieden, mein Wissen und meine Leidenschaft für kreatives Wohnen zu teilen.

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