Ein sauberer Backofen sieht nicht nur schöner aus, sondern sorgt auch dafür, dass das Gerät lange funktionstüchtig bleibt und beim Kochen keine ungesunden Ablagerungen entstehen. Viele Menschen möchten keine scharfen chemischen Reiniger verwenden, weil deren Dämpfe die Luft im Haus belasten und Rückstände in der Nähe der Lebensmittel hinterlassen können. Zum Glück gibt es viele Hausmittel, die genauso zuverlässig wie fertige Backofenreiniger Schmutz und Fett lösen – und dabei für Haut, Atemwege und Umwelt viel besser sind. Hausmittel wie Backpulver, Natron, Essig und Zitrone reichen oft aus, um selbst fest sitzende Flecken einfach und günstig zu entfernen. Wie das geht und wie Sie Ihren Backofen Schritt für Schritt wieder sauber bekommen, zeigen wir in diesem Artikel.

Regelmäßiges Reinigen und Pflegen ist wichtig, damit der Backofen weiterhin einwandfrei funktioniert. Wer alle zwei bis drei Monate eine gründliche Reinigung vornimmt und nach dem Gebrauch kurz mit einem feuchten Lappen auswischen, braucht sich seltener mit hartnäckigem Schmutz herumzuschlagen.
Warum Hausmittel eine gute Wahl für den Backofen sind
Bei der Auswahl von Reinigern geht es nicht nur um die Reinigungswirkung, sondern auch um Gesundheit und Umweltfreundlichkeit. Immer mehr Menschen greifen statt zu Chemikalien lieber zu unkomplizierten Hausmitteln. Aber was spricht dafür und welche Nachteile gibt es?
Vorteile von Hausmitteln im Vergleich zu Chemie
- Keine schädlichen Stoffe: Backpulver, Natron, Essig und Zitrone enthalten keine chemischen Zusätze und sind unbedenklich in Küchennähe.
- Günstig und griffbereit: Diese Mittel finden sich meistens sowieso schon im Haushalt und kosten weniger als Spezialreiniger.
- Schonend zur Oberfläche: Hausmittel greifen empfindliche Emaille oder Dichtungen weniger an als viele fertige Reiniger.
- Leichte Anwendung: Handschuhe oder Atemschutz sind nicht nötig – die Inhaltsstoffe sind bekannt und einfach zu handhaben.

Wann Hausmittel an ihre Grenzen kommen
Bei schweren Fällen – zum Beispiel stark eingebrannter Schmutz, der lange im Ofen bleibt – reicht Backpulver oder Natron manchmal nicht aus. Dann können Sie vorsichtig einen speziellen Backofenreiniger verwenden, am besten einen, der möglichst mild ist.
Fehler bei der Anwendung können gefährlich sein. Verzichten Sie zum Beispiel auf Alkoholreiniger, da Alkoholreste in Berührung mit Hitze Feuer fangen können. Auch Natron und Soda dürfen nicht verwechselt werden, da die Wirkung unterschiedlich ist. Lesen Sie am besten die Anwendungshinweise genau.
Welche Hausmittel helfen beim Backofen reinigen?
Es gibt verschiedene Hausmittel für den Backofen. Jedes hat einen anderen Effekt, so dass Sie für verschiedene Verschmutzungen die passende Lösung finden.

Hausmittel | Geeignet für | Vorteil | Anwendung |
---|---|---|---|
Backpulver | Eingebranntes und Fett | Bleicht, entfernt Gerüche | Paste (Backpulver + Wasser), auftragen, 20-60 Min. einwirken lassen |
Natron | Stärkere Flecken | Wirkt intensiver als Backpulver | Paste (1:1 Natron + Wasser), 20-30 Min. einwirken lassen |
Essig | Fett, Kalk und Gerüche | Geruchsneutral, löst Fett | Verdünnt auftragen oder Essigdampf (Schale im Ofen bei 150 °C, 45 Min.) |
Zitrone | Leichte Verschmutzung, Gerüche | Frischer Duft, leicht bleichend | Zitronensaft + Wasser, im Ofen dampfen lassen bei 110-120 °C, 1 Std. |
Salz | Starke Krusten, Boden | Entzieht Feuchtigkeit, löst Krusten | Feuchte Stellen salzen, auf 50 °C erhitzen, ausfegen, feucht nachwischen |
Backpulver – Schnell und günstig
Mischen Sie ein Päckchen Backpulver mit etwas Wasser (3-6 EL) zu einer dicklichen Paste. Streichen Sie sie auf die problematischen Stellen, lassen Sie sie mindestens 20 Minuten, bei hartnäckigen Flecken länger, einwirken. Danach einfach auswischen oder auskehren.
Natron – Extra Power gegen Schmutz
Machen Sie eine Paste aus Natron und Wasser im gleichen Verhältnis und tragen Sie sie auf das Fett oder Angebrannte auf. Nach 20 bis 30 Minuten sollte sich der Schmutz gut entfernen lassen.
Essig – Löst Fett und unangenehme Gerüche
Für gröbere Flecken mischen Sie Essig mit Wasser oder Spülmittel. Tragen Sie das Gemisch mit einem Schwamm auf. Alternativ können Sie eine Schale mit Essigwasser für 45 Minuten bei 150 °C in den Ofen stellen – der Dampf löst Fett fast von selbst.
Zitrone – Frische und Reinigung in einem
Zwei Zitronen auspressen, mit etwas Wasser in eine feuerfeste Schale geben und bei etwa 110-120 °C für eine Stunde in den Ofen stellen. Nach dem Abkühlen lassen sich Rückstände leicht abwischen. Der Ofen riecht danach angenehm frisch.
Salz – Gutes Mittel bei Angebranntem
Feuchten Sie die Krusten an, streuen Sie eine dicke Schicht Salz darauf und erhitzen Sie den Ofen auf 50 °C. Das Salz sollte sich braun färben. Nach Abkühlung ausfegen und feucht nachwischen.

Rasierschaum – Lieber nicht verwenden
Rasierschaum wird manchmal empfohlen, ist aber nicht für Flächen gedacht, auf denen Lebensmittel liegen. Er enthält Stoffe, die besser nicht mit Lebensmitteln in Berührung kommen sollten. Greifen Sie lieber zu den Hausmitteln in der Tabelle oben.
Welche Hausmittel lieber nicht benutzen?
- Scheuermilch und aggressive Reiniger: Sie können die Emaille und Glasteile aufrauen, was den Schmutz später schwerer entfernbar macht.
- Alkoholhaltige Reiniger: Bei Hitze kann Restalkohol sich entzünden.
- Scheuerpads oder harte Schwämme: Sie verursachen Kratzer.
- Dampfreiniger/Hochdruck: Sie können Teile im Ofen beschädigen.
So gehen Sie Schritt für Schritt vor
Vorbereitung und Sicherheits-Tipps
- Lesen Sie die Bedienungsanleitung Ihres Backofens, um Schäden zu vermeiden.
- Ofen immer erst abkühlen lassen.
- Backbleche und Roste herausnehmen und getrennt reinigen.
- Boden mit Zeitungspapier oder Tuch auslegen, um Tropfen aufzufangen.
Reinigung mit Backpulver
- Mischen Sie 1 Päckchen Backpulver mit 4-6 EL Wasser zu einer Paste.
- Verteilen Sie die Paste auf Verschmutzungen.
- Mindestens 30 Minuten einwirken lassen, bei starken Flecken bis 1 Stunde oder länger.
- Paste und gelösten Schmutz entfernen, feucht nachwischen.
Starke Flecken – Natron und Essig
Mischen Sie 2-3 Päckchen Backpulver (oder Natron) mit 150 ml Wasser und 4-5 Esslöffeln Essigessenz zu einer Paste. In einer feuerfesten Form im Backofen 45-60 Minuten bei 100 °C „backen“. Danach Schmutz einfach abwischen. Alternativ können Sie Natronpaste direkt auftragen und 20-30 Minuten warten. Für extra Power sprühen Sie Essig auf die betroffene Stelle, bevor Sie die Natronpaste nutzen.
Mit Zitrone Gerüche entfernen
Für einen frischen Duft: Einen bis zwei Zitronen auspressen, mit Wasser mischen und in einer feuerfesten Form bei 110-120 °C eine Stunde in den Ofen stellen. Rückstände nach dem Abkühlen einfach abwischen.
Salz gegen Anbrennen
Salz auf die feuchten eingebrannten Stellen geben, bei 50 °C erhitzen, abkühlen lassen, das Salz ausfegen, feucht nachwischen.
Wie lange sollten Hausmittel einwirken?
Leichte Flecken: 20-30 Minuten. Starke Flecken: 1 Stunde oder über Nacht. Geduld lohnt sich – oft hilft eine längere Einwirkzeit besonders gut. Danach immer besonders gründlich mit klarem Wasser nachwischen, damit keine Hausmittelreste im Ofen bleiben. Dichtungen dabei abtrocknen, um Schimmel zu verhindern.

Stark eingebrannter Schmutz – was hilft?
Bei besonders störrischen Flecken kann es sinnvoll sein, Hausmittel länger einwirken zu lassen oder zu kombinieren. Zum Beispiel Natronpaste über Nacht einwirken lassen oder Essig-Wasser-Mischung im Ofen erhitzen. Manche Öfen haben eigene Programme, wie Dampf- oder Hydrolysefunktionen, die beim Lösen von Schmutz helfen.
Wenn alle Hausmittel versagen, greifen Sie als letzte Möglichkeit auf Backofenreiniger zurück – gut lüften und Handschuhe tragen!
Backblech und Rost reinigen
- Einweichen in heißem Wasser mit Spülmittel, am besten über Nacht.
- Stärkere Flecken: Hausmittelpaste (Backpulver oder Natron + Wasser) auftragen und nach dem Einwirken abbürsten.
- Bei harten Resten Essig oder Zitronensäure im Wasser verwenden.
Außenseiten und Tür richtig putzen
Glasflächen reinigen
- Außen: Wasser mit etwas Essig oder Spülmittel, mit weichem Tuch wischen, abtrocknen.
- Innen: Mit Natronpaste oder Backpulver reinigen, einwirken lassen, abwischen.
- Bei manchen Öfen lässt sich die Tür zur Reinigung aushängen.
Edelstahl und Kunststoffteile pflegen
- Edelstahl: Mit Spüllösung und weichem Tuch abwischen, mit Wasser nachwischen und trockenreiben.
- Bedienfeld und Kunststoffschalter: Feuchtes Tuch mit etwas Spülmittel, nicht zu nass, trocken nachwischen.
Wie oft ist eine Reinigung nötig?
Nutzungsart | Empfohlener Rhythmus |
---|---|
Normale Benutzung | Alle 2-3 Monate |
Häufig (z.B. Braten, Aufläufe) | Monatlich oder öfter |
Selten genutzt | Nach Bedarf, besonders bei sichtbaren Flecken |

Kurz nach jedem Gebrauch feucht auswischen, nachdem der Ofen abgekühlt ist – so setzen sich Flecken erst gar nicht fest.
Tipps, damit der Ofen lange sauber bleibt
- Flecken und Spritzer gleich nach dem Benutzen entfernen.
- Beim Kochen von Fettigem eine Universalpfanne oder ein zusätzliches Blech darunterstellen.
- Silikon- oder Teflonmatten können den Boden des Backofens schützen – sie sind leicht zu säubern.
- Hohes Geschirr verwenden, um Auslaufen zu verhindern.
- Weiße Rückstände sind ungefährlich und lassen sich mit Essig oder Zitrone entfernen.
Hausmittel sind eine umweltfreundliche, günstige und gesunde Alternative zu chemischen Reinigern für den Backofen. Mit Backpulver, Natron, Essig, Zitrone und Salz lassen sich die meisten Probleme entfernen. Richtig angewandt, helfen sie, den Ofen schonend blitzsauber zu bekommen. Regelmäßiges Putzen und kleine Alltagstricks sorgen außerdem dafür, dass sich Schmutz nicht festsetzt und das Gerät weiterhin einwandfrei funktioniert. Vergessen Sie nicht, die Hinweise in der Bedienungsanleitung zu beachten, gerade wenn Ihr Backofen besondere Reinigungsprogramme oder Beschichtungen hat. Mit wenig Aufwand und den richtigen Hausmitteln bleibt Ihr Ofen dauerhaft sauber und bereit für neue Gerichte!
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