Blattläuse sind lästige Besucher in Gärten und auf Balkonen. Sie vermehren sich schnell und saugen den wichtigen Pflanzensaft aus Blättern und Stielen. Die Folgen sind oft unschön: verformte Blätter, gestopptes Wachstum, und im schlimmsten Fall sterben die Pflanzen. Besonders ärgerlich ist es, wenn sie auf dem Balkon auftauchen, weil dort natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Ohrwürmer seltener vorkommen. Aber keine Sorge, bevor Sie zu Chemie greifen, probieren Sie ein beliebtes Hausmittel: Kaffeesatz. Der übrig gebliebene Kaffeesatz nach dem Frühstückskaffee kann tatsächlich gegen Blattläuse helfen. Grund dafür ist ein bestimmter Stoff im Kaffee.

Wie hilft Kaffeesatz gegen Blattläuse?
Die Wirkung von Kaffeesatz gegen Blattläuse ist kein Märchen, sondern hat mit Wissenschaft zu tun. Dafür ist besonders das Koffein im Kaffee verantwortlich. Für uns ist es ein Wachmacher, aber für Blattläuse wirkt es wie ein Gift für das Nervensystem. Auch wenn im gebrauchten Kaffeesatz weniger Koffein enthalten ist als im frischen Kaffee, reicht die Menge immer noch aus, um Blattläusen zu schaden.
Das Koffein kann auf mehreren Wegen in die Blattlaus gelangen – entweder beim Kontakt mit der Pflanze oder durch Einatmen. Im Körper der Blattlaus sorgt das Koffein dafür, dass das Nervensystem nicht mehr richtig funktioniert. Das kann die Blattlaus töten, also sorgt Kaffeesatz nicht nur dafür, dass die Tiere fernbleiben, sondern beseitigt sie auch direkt.

So funktioniert Kaffeesatz bei Blattläusen
Wenn Blattläuse beim Fressen mit Koffein in Kontakt kommen, wird ihr Nervensystem gestört. Im schlimmsten Fall sterben sie. Eine Studie aus dem Jahr 2012 bestätigte, dass eine Mischung aus Kaffee und Wasser Blattläuse abtöten kann, wenn sie damit besprüht werden. Dabei spielen sowohl das Koffein als auch die Chlorogensäure im Kaffee eine Rolle.
Kaffeesatz wirkt zudem abschreckend. Der Geruch und die körnige Beschaffenheit machen die Pflanzen weniger attraktiv für die Schädlinge. Und weil Kaffeesatz Stickstoff enthält, finden Blattläuse diese Umgebung weniger einladend. Die Wirkung setzt sich also aus Gift und Abschreckung zusammen.
Warum Espresso-Kaffeesatz nicht geeignet ist
Es ist wichtig zu wissen: Nicht jeder Kaffeesatz hilft gleich gut. Wer viel Espresso trinkt, kann seinen Espresso-Kaffeesatz besser auf dem Kompost entsorgen als gegen Blattläuse einsetzen. Im Kaffeesatz von Espresso bleibt kaum Koffein oder andere wichtige Stoffe übrig, da sie durch das Zubereitungsverfahren fast vollständig gelöst werden.
Besser ist es, Kaffeesatz aus Filterkaffee oder anderen Verfahren zu verwenden, bei denen das Wasser länger mit dem Kaffeepulver in Kontakt ist. Dort bleibt mehr Koffein zurück – genau das ist wichtig gegen Blattläuse.
Kaffeesatz gegen Blattläuse anwenden
Kaffeesatz kann auf unterschiedliche Weise gegen Blattläuse verwendet werden. Die Möglichkeiten sind einfach umzusetzen und brauchen keine komplizierten Schritte. Je nachdem, was für Sie am besten passt, können Sie eine der folgenden Methoden wählen:

Kaffeesatz ist ein Hausmittel. Er wirkt meist langsamer und nicht so stark wie chemische Mittel, dafür schont er Umwelt, nützliche Insekten und Ihre Gesundheit. Geduld und regelmäßige Anwendung sind wichtig für den Erfolg.
Anleitung zur Anwendung
Am Anfang brauchen Sie genug Kaffeesatz. Lassen Sie ihn zuerst komplett trocknen, damit er nicht schimmelt. Dann kann er sicher gelagert oder sofort verwendet werden.
Sie können Kaffeesatz auf drei Arten gegen Blattläuse verwenden:
Methode | Vorgehen | Vorteile |
---|---|---|
Kaffeesatz direkt streuen | Trockenen Kaffeesatz um die Pflanze oder direkt auf die Blätter streuen (nur dünne Schicht) | Abschreckend, unterstützt auch die Düngung |
Kaffeesatz-Sud sprühen | Kaffeesatz mit heißem Wasser aufgießen, abkühlen lassen, filtern, dann Pflanzen besprühen | Direkter Kontakt mit den Schädlingen, schnelle Wirkung |
Kaffeesatz in die Erde mischen | Kaffeesatz beim Umtopfen oder oberflächlich unter die Erde mischen | Stärkt die Pflanzen, verbessert den Boden |
Schritt-für-Schritt: Kaffeesatz-Sud herstellen
- Eine Tasse gebrauchten, trockenen Kaffeesatz sammeln.
- Mit ca. 250 ml heißem Wasser übergießen.
- Mindestens 30 Minuten ziehen lassen, besser über Nacht.
- Durch ein feines Sieb geben, nur die Flüssigkeit verwenden.
- In eine Sprühflasche füllen und die Pflanze gründlich (auch die Blattunterseiten) besprühen.
Besprühen Sie betroffene Pflanzen alle zwei Tage, bis Sie eine Verbesserung sehen. Verdünnter, kalter Filterkaffee (1:1 mit Wasser) funktioniert ebenfalls.
Wie oft sollte man Kaffeesatz anwenden?
- Als Mulch oder Bodenzusatz: Im Frühling und bei Bedarf in der Saison nachlegen, aber nicht zu dick auftragen.
- Beim Sprühen: Anfangs jeden zweiten Tag, dann weniger oft, wenn die Blattläuse weniger werden.
- Nach starkem Regen die Behandlung wiederholen, falls der Sud abgewaschen wurde.
Fangen Sie immer auf einer kleinen Pflanze an und beobachten Sie die Wirkung, bevor Sie alle Pflanzen behandeln.
Vor- und Nachteile von Kaffeesatz gegen Blattläuse
Kaffeesatz hat Vorteile, aber auch einige Nachteile, die Sie kennen sollten. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Vorteile | Nachteile |
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Kurz gesagt: Ist Kaffeesatz gegen Blattläuse sinnvoll?
Kaffeesatz eignet sich gut als Teil einer natürlichen Bekämpfung von Blattläusen. Er wirkt gegen die Schädlinge und düngt nebenbei die Pflanzen. Die Anwendung ist einfach und kostet nichts extra.
Sie sollten jedoch nicht zu viel erwarten: Bei starkem Befall hilft oft nur eine Kombination mit anderen Mitteln. Achten Sie darauf, dass Sie den Kaffeesatz nicht zu dick verwenden und kein Schimmel entsteht. Prüfen Sie, ob Ihre Pflanzen saure Böden mögen, bevor Sie ihn reichlich einsetzen. Wer diese Tipps beachtet, kann Kaffeesatz gut im Garten nutzen, um Pflanzen auf natürliche Weise zu schützen.
Blattläuse sind außerdem aus anderen Gründen gefährlich: Sie übertragen Krankheiten und Pilze und sondern Honigtau ab, was Ameisen anzieht und den Boden verkleben kann. Deshalb ist es ratsam, frühzeitig gegen Blattläuse vorzugehen. Kaffeesatz ist dafür eine gute, umweltfreundliche Möglichkeit.

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