Wenn Sie morgens aufwachen und juckende, rote Stellen auf Ihrer Haut entdecken, könnten Bettwanzen der Grund sein. Das Erkennen von Bissen durch Bettwanzen ist ein wichtiger erster Schritt, um einen möglichen Befall festzustellen und die passenden Gegenmaßnahmen zu starten. Doch wie sehen Bettwanzenbisse aus, woran erkennt man sie im Unterschied zu anderen Insektenstichen, und was sind weitere Hinweise auf die Anwesenheit dieser kleinen Tiere? In diesem Artikel zeigen wir die typischen Merkmale von Bettwanzenbissen, erklären Unterschiede zu anderen Insektenstichen und geben Tipps, was im Falle eines Befalls zu tun ist.
Bettwanzen (Cimex lectularius) sind kleine, flache und braun-rötliche Insekten, die nachts Blut saugen. Tagsüber verstecken sie sich in Spalten, Ritzen oder hinter Möbeln. Die Tiere werden etwa 4 bis 8,5 mm groß, wobei Weibchen meist etwas größer als Männchen sind. Sie haben keine Flügel und leben ungefähr 6 Monate. Einen Bettwanzenbefall bemerkt man nicht nur an Hautreaktionen, sondern auch an bestimmten Spuren, die die Tiere hinterlassen.

Typische Anzeichen für Bettwanzen im Zuhause
Wenn Sie einen Bettwanzenbefall vermuten, reicht es nicht aus, nur nach Bissen zu suchen. Es hilft, auch das Schlafumfeld genau anzusehen. Bettwanzen verstecken sich gut, aber sie hinterlassen verräterische Spuren.
- Kotspuren: Kleine schwarze Punkte, ähnlich wie kleine Tintenflecke, oft an Matratzen- oder Bettgestellnähten.
- Blutflecken: Kleine rote Flecken auf Bettlaken und Matratzen durch zerdrückte Bettwanzen.
- Häutungsreste: Leere, helle Schalen der Bettwanzen findet man in ihren Verstecken.
- Süßlicher Geruch: Bei starkem Befall kann der Raum leicht süßlich oder nach bitteren Mandeln riechen.
- Lebende Tiere oder Eier: Bettwanzen, Larven oder auch Eier sind ein ganz klarer Hinweis.

Eine gründliche Untersuchung aller Ecken mit einer Taschenlampe hilft, auch ganz kleine Bettwanzenstadien zu entdecken.
So erkennt man Bettwanzenbisse und -stiche
Bettwanzen beißen werden oft mit Stichen von Mücken oder Flöhen verwechselt. Doch es gibt einige typische Anzeichen, auf die Sie achten können:
- Bettwanzen beißen, sie stechen nicht.
- Die Bisse tun beim Entstehen nicht weh, weil die Wanzen beim Beißen eine betäubende Flüssigkeit abgeben.
- Der Juckreiz und die Hautreaktion treten oft erst mehrere Stunden oder sogar erst Tage nach dem Biss auf.
Wie sehen die Bisse von Bettwanzen aus?
Merkmal | Beschreibung |
---|---|
Form | Meist runde, rote Flecken, manchmal mit einem winzigen roten Punkt in der Mitte |
Größe | Reichen von wenigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern (je nach Hautreaktion) |
Anordnung | Bisse erscheinen oft in Reihen oder Gruppen (“Wanzenstraße”) |
Symptome | Rötung, Schwellung, sehr starker Juckreiz, manchmal Quaddeln oder Bläschen |

An welchen Körperstellen kommen die Bisse meist vor?
- Arme, Beine, Füße, Nacken, Schultern und Gesicht – also vor allem Stellen, die beim Schlafen unbedeckt sind.
- Bisse treten nicht durch Kleidung hindurch auf.
Wie lange jucken die Bisse?
Der Juckreiz hält normalerweise drei bis zehn Tage an, kann aber in Einzelfällen auch etwas länger bleiben. Das Kratzen sollte möglichst vermieden werden, da die Haut sonst aufreißen, sich entzünden und eventuell Narben entstehen können.
Typisches Muster: Mehrere Bisse in Gruppen oder Linien
Bettwanzen beißen oft mehrmals hintereinander. Dadurch entstehen mehrere Bisse nah beieinander oder in einer Linie. Dieses sogenannte “Wanzenstraßen”-Muster ist ein wichtiger Hinweis, um Bettwanzenbisse von anderen Insektenstichen zu unterscheiden.
Bettwanzenbisse im Vergleich zu anderen Insektenstichen
Insekt | Merkmale der Bisse/Stiche | Anordnung | Juckreiz |
---|---|---|---|
Bettwanzen | Rote, angeschwollene Flecken, oft mit kleiner Einstichstelle | Gruppen oder Linien (Wanzenstraße) | Stark, meist verzögert einsetzend |
Flöhe | Kleine, rote Flecken, oft mit Bläschen | Vor allem an Beinen, einzeln oder in Gruppen | Sofort nach dem Biss |
Mücken | Runde, leicht geschwollene, rote Punkte | Meist einzeln, zufällig verteilt | Mäßig, direkt nach dem Stich |
Milben (z.B. Herbstmilbe) | Sehr kleine, rote, juckende Flecken (~3 mm) | Eher Gruppen | Stark |
Spinnen | Oft zwei nahe Punkte, einzelner Biss | Einzeln | Unterschiedlich |

Sind Bettwanzenbisse gefährlich?
- Bettwanzenbisse verursachen meist “nur” Juckreiz, Rötung und leichte Schwellung. Die Symptome verschwinden meistens nach ungefähr einer Woche.
- Manche Menschen reagieren kaum, andere entwickeln stärkere Reaktionen, manchmal sogar Blasen oder Quaddeln.
- Sehr selten gibt es echte Allergien, die ärztlich behandelt werden müssen.
- Nach derzeitigem Stand übertragen Bettwanzen keine Krankheiten auf Menschen.
- Bettwanzenbisse können zwar starke Hautreaktionen und psychischen Stress auslösen, sind aber medizinisch nur selten ein echtes Risiko.
Was tun bei Bettwanzenbissen? Behandlung und Tipps
- Waschen Sie die betroffenen Hautbereiche mit lauwarmem Wasser und milder Seife.
- Desinfizieren Sie die Bissstellen, um Infektionen durchs Kratzen zu verhindern.
- Kühlen Sie die Stellen mit einem kalten Umschlag oder Gel
- Eine Wärmebehandlung (z. B. mit einem Stichheiler) kann den Juckreiz manchmal lindern. Seien Sie dabei sehr vorsichtig, um Verbrennungen zu vermeiden!
- Kratzen Sie möglichst nicht, um Entzündungen und Vernarbungen zu verhindern.
- Bei starker allergischer Reaktion oder wenn die Bisse sich entzünden: gehen Sie zum Arzt. Er kann Antihistaminika oder kortisonhaltige Salben verschreiben.
- Hausmittel und pflanzliche Produkte können helfen, sind aber nicht immer wirksam – fragen Sie bei Unsicherheit Ihren Hausarzt oder Apotheker.

Häufige Fragen zu Bettwanzenbissen
- Wie lange bleiben die Bisse sichtbar? – Meist verschwinden die roten Flecken nach etwa einer Woche. Bei empfindlicher Haut oder starkem Kratzen kann es aber auch länger dauern.
- Heilen die Bisse ohne besondere Behandlung? – In den meisten Fällen schon. Die Symptome verschwinden meistens auch ohne Medikamente, aber juckreizstillende Cremes können den Alltag leichter machen.
- Gewöhnt man sich an Bettwanzenbisse? – Es gibt keine echte Immunität. Manche Menschen reagieren im Laufe der Zeit weniger stark, andere weiter gleich oder sogar mehr. Das hängt vom eigenen Immunsystem ab.
Bettwanzen loswerden – was ist zu tun?
- Behandeln Sie nicht nur die Bisse, sondern versuchen Sie, die Ursache (also die Bettwanzen selbst) zu beseitigen.
- Holen Sie einen professionellen Schädlingsbekämpfer – gewöhnliche Sprays sind gegen Bettwanzen oft wirkungslos, und die Tiere werden gegen viele Mittel zunehmend resistent.
- Bettwäsche, Decken und Kleidung bei mindestens 60°C waschen oder kleine Gegenstände für ein paar Tage bei -18°C einfrieren.
- Nach der professionellen Behandlung sollten Sie gründlich reinigen, auch in schwer erreichbaren Ecken.
- Barrieren und Fallen können helfen, einen erneuten Befall zu bemerken.
- Kontrollieren Sie Koffer, gebrauchte Möbel und Hotelzimmer nach Reisen oder Flohmarkt-Einkäufen.
Jeder kann von Bettwanzen betroffen sein – es hat nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun. Wichtig ist, schnell zu reagieren, um die Ausbreitung zu stoppen und wieder ruhig schlafen zu können.
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