Seifenblasen begeistern Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Die bunten Kugeln, die durch das Licht schimmern, sorgen sofort für gute Stimmung und wecken schöne Kindheitserinnerungen. Leider ist die gekaufte Seifenblasenflüssigkeit oft schnell leer, und die Blasen platzen meist eher, als man möchte. Das Gute ist: Du kannst Seifenblasen ganz unkompliziert selbst herstellen – oft sind die selbstgemachten Seifenblasen sogar robuster und haltbarer. Hier findest du einfache Rezepte, Tipps und Anleitungen, damit deine Seifenblasen gelingen – egal ob für kleine, schnelle Blasen oder für riesige Exemplare.

So funktionieren Seifenblasen
Eine Seifenblase entsteht aus einer dünnen Schicht Seifenwasser, die die Luft umschließt. Wasser hat eine Spannung an der Oberfläche, die diese Schicht möglichst klein machen möchte – deshalb wird die Blase rund. Die Seife sorgt dafür, dass diese Spannung nachlässt und die Blase nicht sofort platzt.
Das Selbermachen bringt Spaß, weil man mit den Zutaten spielen und so die Qualität selbst bestimmen kann. Du kannst einzelne Bestandteile verändern, um festere oder größere Seifenblasen zu machen. Es spart außerdem Geld und du vermeidest Abfall, wenn du nicht ständig neue Seifenblasen kaufst.

Was brauchst du für eine gute Seifenblasenlösung?
Wichtig ist das richtige Verhältnis von Wasser zu Spülmittel. Zu viel Spülmittel erzeugt viel Schaum und erschwert stabile Blasen, zu wenig bringt die Blasen dazu, gleich zu platzen.
Andere Zutaten wie Glycerin, Zucker oder bestimmte Pulver (zum Beispiel Tapetenkleister oder Guarkernmehl) helfen der Blase, stabiler zu werden und machen die Flüssigkeit dickflüssiger. Dadurch hält die Blase länger und kann größer werden.

Tipps beim Selbermachen
Nutze möglichst weiches oder destilliertes Wasser, wenn dein Leitungswasser hart ist. Nicht alle Spülmittel funktionieren gleich gut – konzentrierte Spülmittel wie Fairy Ultra liefern meist beste Ergebnisse.
Lass die fertige Seifenblasenlösung unbedingt ruhen, am besten mindestens 30 Minuten – für XXL-Blasen sogar eine Stunde oder länger. Dadurch verbinden sich die Stoffe besser, und die Lösung wird stabiler.
Das Standardrezept: Seifenblasen mit Glycerin
Das am meisten verwendete Rezept für feste Seifenblasen verwendet Glycerin. Das ist eine farblose Flüssigkeit, die Feuchtigkeit hält und so verhindert, dass die Blasen zu schnell austrocknen und platzen. Damit werden die Seifenblasen besonders haltbar und bunt.
Glycerin bekommst du günstig in Apotheken oder Drogerien. Wenn möglich, kaufe pflanzliches Glycerin für besonders schöne Blasen.
Zutaten für stabile Seifenblasen
- 3 Liter Wasser (bei kalkhaltigem Wasser am besten destilliert)
- 200 ml Spülmittel (konzentriert, wie zum Beispiel Fairy Ultra)
- 50 ml Glycerin
Mit diesen Mengen bekommst du eine große Portion Seifenblasenlösung, die für viele Stunden ausreicht. Du kannst die Mengen einfach verringern, wenn du weniger brauchst.
So geht die Zubereitung
- Wähle einen großen Behälter aus.
- Gieße das Wasser hinein.
- Gib das Spülmittel dazu, aber verhindere viel Schaum. Gieße vorsichtig.
- Mische das Glycerin unter.
- Rühre langsam, bis alles gut vermischt ist – möglichst ohne große Blasen zu schlagen.
- Stelle die Schüssel beiseite und lass die Mischung mindestens 30 Minuten stehen. Eine längere Zeit hilft der Mischung, noch stabiler zu werden.
Nach der Wartezeit ist deine Seifenblasenlösung fertig und du kannst starten.
Warum funktioniert Glycerin?
Glycerin nimmt Wasser auf und hält es fest. Zusammen mit den Seifenmolekülen sorgt es dafür, dass das Wasser im Film der Blase langsamer verdunstet. Das macht die Blase stabiler und sie bleibt länger heil. Besonders, wenn die Luft trocken ist, hilft Glycerin, dass die Blasen nicht gleich platzen.

Seifenblasen ohne Glycerin – weitere Rezepte
Auch ohne Glycerin kannst du gute Seifenblasen machen. Manche Menschen möchten auf Glycerin verzichten, da es oft aus Palmöl oder Erdöl stammt. Glücklicherweise gibt es andere Zutaten, die die Blasen ebenfalls stabiler machen – und die du vielleicht sogar schon im Haus hast.
Rezept nur mit Spülmittel und Wasser
Für einen schnellen Spaß reichen Wasser und Spülmittel. Die Blasen sind so nicht ganz so haltbar, aber sie funktionieren trotzdem gut. Ein gutes Verhältnis ist 1 Teil Spülmittel auf 10 Teile Wasser. Probiere aus, welche Sorte Spülmittel bei dir am besten ist. Und auch hier: wenig Schaum beim Anrühren ist besser.
Maissirup als Ersatz für Glycerin
Statt Glycerin kannst du auch Maissirup (auch Isoglucose genannt) nehmen. Der Sirup bindet ebenfalls Wasser und hilft, den Seifenfilm zu halten. Du findest Maissirup im Supermarkt, Bioladen oder online.
Zutat | Menge |
---|---|
destilliertes Wasser | 300 ml |
Spülmittel | 90 ml |
Maissirup | 40 ml |
Gib alle Zutaten vorsichtig zusammen, rühre langsam und lass die Mischung kurz stehen.
Seifenblasen mit Zucker oder Puderzucker
Zucker aus der Küche macht ebenfalls die Lösung dickflüssiger und kräftiger. Besonders Puderzucker löst sich schnell auf.
Zutat | Menge |
---|---|
warmes Wasser | 1 Liter |
Spülmittel | 4 EL |
Puderzucker | 4-6 EL |
Rühre alles, bis der Zucker sich ganz gelöst hat. Auch hier empfiehlt es sich, die Mischung etwas stehen zu lassen.
Pflanzenöl als Ersatz
Ein paar Tropfen Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl) können helfen, die Blasen haltbarer zu machen.
- 250 ml lauwarmes destilliertes Wasser
- 4 EL Spülmittelkonzentrat
- 2-4 Tropfen pflanzliches Speiseöl
Mische Wasser und Spülmittel, lass es etwas stehen, gib erst dann das Öl hinzu und mische langsam.

Riesenseifenblasen – So klappt’s mit den XXL-Blasen
Große Seifenblasen sind ein echter Hingucker. Für diese brauchst du eine besonders stabile Lösung und das richtige Werkzeug.
XXL-Rezept für große Blasen
- 5 Liter destilliertes Wasser
- 250 ml Spülmittel (konzentriert, wie Fairy Ultra)
- 30 ml Glycerin
Stelle die Mischung wie bei der Basislösung her, aber lasse sie mindestens eine Stunde ruhen. Wer mag, kann noch Lebensmittelfarbe für bunte Blasen zugeben.
Tipps für große Seifenblasen
- Werkzeug: Benutze spezielle Seifenblasenstäbe oder selbstgebaute Schnüre.
- Ruhig bewegen: Tauche das Werkzeug ein und bewege es langsam durch die Luft, damit sich der Seifenfilm gut löst.
- Wetter: Am besten funktioniert es bei bewölktem Himmel und feuchter Luft. Starke Sonne oder trockene Luft lassen die Blasen schneller platzen. Ein bisschen Wind hilft, aber zu viel Wind ist nicht gut.
- Üben: Es braucht manchmal etwas Übung, um große Blasen zu machen. Probiere verschiedene Geschwindigkeiten und Bewegungen aus.

Extra große Seifenblasen mit Tapetenkleister oder Guarkernmehl
Für besonders stabile und große Blasen kannst du Tapetenkleister oder Guarkernmehl in die Lösung geben. Diese verdicken das Wasser und machen den Seifenfilm noch zäher.
Rezept mit Tapetenkleister
- 800 ml kaltes Wasser
- 1 TL Tapetenkleister (nur reiner Kleister ohne Zusätze)
- 75 ml flüssige Neutralseife
- 50 g Zucker
Rühre zunächst den Tapetenkleister in das Wasser ein, bis keine Klümpchen mehr da sind. Dann füge Seife und Zucker dazu und rühre alles vorsichtig. Lass die Lösung ebenfalls ziehen.
Guarkernmehl-Rezept für XXL
- 1 Liter kaltes Wasser
- 1/2 TL Guarkernmehl (1 g)
- 1 TL Backpulver (2 g)
- 1/4 TL Kleisterpulver (0,5 g)
- 50 ml Spülmittel
Mische Guarkernmehl, Backpulver und Kleister in das Wasser (ohne Klümpchen). Gib zum Schluss das Spülmittel dazu und rühre langsam. Die Mischung sollte mehrere Stunden (am besten über Nacht) stehenbleiben.
Seifenblasen-Werkzeug selber machen
Du brauchst kein teures Zubehör. Viele Dinge aus dem Haushalt helfen dir schnell weiter und sind zudem nachhaltig.
Einfache Ringe und Stäbe
- Ausstechformen für Plätzchen
- Schaumlöffel oder Schneebesen
- Trinkhalme
- Selbst gebogene Drahtformen
Tauche einfach einen dieser Gegenstände in die Lösung und puste los!
Seifenblasen-Schnüre für XXL-Seifenblasen
- 2 Holzstäbe (z.B. alte Besenstiele oder Bambusstäbe)
- 2 Schnüre unterschiedlicher Länge (am besten Baumwolle oder Wolle)
Knote die kurze Schnur an beide Stäbe. Dann die längere Schnur unten an die Stäbe – so entsteht eine große, flexible Öffnung. Tauche das Ganze in die Lösung und ziehe es langsam auseinander, dann durch die Luft.
Weitere Bastelideen für Seifenblasen-Werkzeug
- Leere Toilettenpapierrollen
- Abgeschnittene PET-Flaschen
- Mit Seifenlauge getränkte Handschuhe aus Baumwolle
- Für Schaumschlangen: PET-Flasche aufschneiden, einen alten Socken darüber stülpen, eintauchen und hineinpusten.
Weitere Tipps für gelungene Seifenblasen
Wie bewahrt man die Seifenblasenlösung auf?
Fülle übrig gebliebene Lösung einfach in ein gut verschlossenes Gefäß. Sie hält sich an einem kühlen, dunklen Ort oft viele Monate, teils sogar ein Jahr. Vor der nächsten Benutzung am besten nur vorsichtig umrühren, damit sich nichts absetzt, ohne viel Schaum zu machen.
Was tun, wenn die Blasen immer schnell platzen?
- Mischung prüfen: Sind die Mengen und Zusätze richtig? Ein Stabilisator wie Glycerin oder Zucker kann helfen.
- Weiches Wasser nutzen: Bei hartem Wasser hilft destilliertes Wasser.
- Genug ziehen lassen: Die Lösung muss ruhen, damit sie besser funktioniert.
- Luftfeuchtigkeit beachten: Bei trockener Luft kann extra Glycerin oder ein anderer Zusatz helfen.
- Technik verbessern: Versuche, langsam und ruhig zu pusten und das Werkzeug gleichmäßig zu bewegen.
Geeignetes Wetter für Seifenblasen
Bedecktes, feuchtes Wetter ohne Sonnenstrahlen ist perfekt für Seifenblasen. Sonne und trockene Luft machen die Blasen empfindlicher. Ein leichter Wind hilft, aber Regen ist nicht geeignet. Im Winter bei Frost können Seifenblasen sogar gefrieren und zu Eiskugeln werden – dafür brauchst du aber extra kalte Bedingungen.
Seifenblasen selber zu machen ist günstig, macht Spaß und du lernst viel darüber, wie kleine Änderungen große Wirkung auf die Blasen haben können. Es ist eine tolle Möglichkeit, Wissenschaft auszuprobieren und Spaß zu haben – egal ob für kleine oder riesige Seifenblasen. Probier es einfach einmal aus und genieße die bunten Kugeln am Himmel!
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